„Man sollte drei Psychologen an der Seite haben“ SV Stockums Saison der Nebenschauplätze

Von Conrad Fröhlich
 SV Stockums Saison der Nebenschauplätze
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Was für eine turbulente Saison für den SV Stockum. Nachdem der Fußball-B-Ligist vor Beginn der Serie eigentlich den sicheren Klassenerhalt als Ziel vorgab, wurde im Laufe der Hinrunde eigentlich relativ schnell klar, dass der Absteiger aus der Kreisliga A mit den unteren Plätzen nichts zu tun haben würde. So schraubten die Verantwortlichen die Ziele nach und nach in die Höhe − bis Mitte der Rückrunde bei einigen Spielern sogar der Aufstieg im Fokus stand.

Mit Platz vier verfehlte Stockum diesen jedoch deutlich. Trainer Leonardo Amoresano blickt auf eine turbulente Saison zurück, mit der er aus sportlicher Sicht zufrieden ist: „Sportlich gesehen haben wir einen guten vierten Platz und sind damit total zufrieden. Wir haben was ganz Gutes erreicht und können daran anknüpfen.“

Dabei ist der Trainer gerade auf die Offensiv-Leistung seiner Mannschaft stolz. Stockum stellt mit 94 Treffern den drittbesten Angriff der Liga. Dominik Herrmann (21 Tore), Onur Tasdemir (20 Tore) und Seyfullah Önelge (13 Tore) brachten den Angriff ordentlich in Schwung. „Auf die Leistung der drei bin ich superstolz“, lobte Amoresano die drei Torjäger.

Die Disziplin innerhalb des Teams sei dagegen noch ausbaufähig: „Es gibt immer noch viel zu viele Rote und Gelbe Karten. Außerdem gab es zu viel Gerede drum herum. Da nehme ich mich auch selber gar nicht raus.“ Auch die Suspendierung des spielenden Co-Trainers Miles Gottschlich sorgte dabei wohl nicht gerade für Ruhe innerhalb der Mannschaft.

So nimmt der Trainer eine Erkenntnis aus der Saison mit: „Als Kreisliga-Trainer sollte man drei Psychologen und drei Therapeuten an der Seitenlinie habe“, sagt Amoresano mit einem Schmunzeln. „Es ist alles sehr schwierig. Du musst die Leute heutzutage als Trainer viel mehr motivieren, zum Training zu kommen. Auch die Spielvorbereitung ist sehr anstrengend.“

Dabei spielt vor allen Dingen der Umbruch des SV Stockums zu Beginn der Saison eine große Rolle. Amoresano, der zusätzlich Sportlicher Leiter des Teams ist, trat mit zahlreichen Neuzugängen in Kontakt und überzeugte sie vom SV Stockum. „Das schlaucht einen schon und ist sehr anstrengend. Mein Co-Trainer und ich haben da sehr viel Zeit investiert.“

SV Stockum möchte aufsteigen

Ein Ende des Umbruchs ist allerdings nicht in Sicht. So sprach Stockums Trainer von acht Neuzugängen für die kommende Saison. „Wir haben jetzt einen festen Kern im Team. Drumherum werden wir die Mannschaft weiter verstärken.“

Denn für die kommende Saison setzt sich Amoresano ambitionierte Ziele. „Wir wissen jetzt, was wir leisten können. Deshalb möchten wir nächste Saison auf jeden Fall um den Aufstieg mitspielen“, kündigt der Coach an. Etwas weniger Nebenschauplätze dürften dabei guttun.

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