Schon wieder ist es zwischen dem TuS Wiescherhöfen III und dem SV Stockum II zu unschönen Vorkommnissen gekommen. Nach einem juristischen Marathon vor dem Kreissportgericht nach dem Spielabbruch im Hinspiel (5. Februar), wurde auch das Rückspiel in Wiescherhöfen abgebrochen. Der SV Stockum kassierte sechs Rote Karten. Dann war Schluss.
Warum es ausgerechnet immer wieder zwischen dem SV Stockum II und dem TuS Wiescherhöfen III knallt, konnte Marcel Bessin, Trainer des TuS, am Sonntagabend nicht beantworten. Die Fakten: Schiedsrichter Thomas Bratke brach die Partie nach dem sechsten Stockumer Platzverweis in der 77. Minute ab, weil die Mindestzahl an Spielern unterschritten war. Stockum hatte bis dahin sechs Gelbe Karten, fünf Ampelkarten und eine glatt Rote Karte gesehen. Unverständlich: Zu diesem Zeitpunkt führten die Stockumer sogar mit 5:2.
Bessin berichtete im Gespräch mit der Redaktion von zahlreichen Unsportlichkeiten und Reklamationen, für die der Unparteiische Verwarnungen aussprach. Auch Beleidigungen seien immer wieder gefallen. Den ersten Platzverweis gab es in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (3:0). „Die Spieler machten immer weiter. Der Schiedsrichter hat keine Ruhe reinbekommen“, so Bessin.
Nachdem es in der 55. und 56. zwei weitere Gelb-Rote Karten gegeben habe, habe es eine erste Unterbrechung durch das Schiedsrichtergespann gegeben. Dieses hatte der TuS Wiescherhöfen nach dem Hinspiel angefordert. Bessin erklärte, dass es während der Unterbrechung Bedrohungen seitens der Stockumer gegen Zuschauer gegeben habe.
Stockum führte beim Abbruch
Auch nach drei Platzverweisen hielt Stockum die Führung und erzielte das 5:2 in der 68. Spielminute. In den Spielbericht trug der Schiedsrichter drei Minuten später eine Rote Karte für eine versuchte Tätlichkeit, einen Schlag ins Gesicht, ein sowie eine Gelb-Rote Karte. Sechs Minuten später folgte die nächste Ampelkarte, der insgesamt sechste für den SVS. Bessin bezeichnete die vielen Karten als weitestgehend berechtigt, habe aber die vielen Reklamationen nicht verstanden, da Stockum so den eigenen Sieg gefährdete.
Der SV Stockum war trotz mehrfacher Versuche nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Abteilungsleiter Mohammed Amer war beruflich eingespannt, Geschäftsführer Thorsten Paschen sowie Trainer Matthias Heyer nicht zu erreichen. Der SV Stockum ist Tabellenschlusslicht der Liga – und wird wohl bei elf Punkten stehen bleiben, wenn das Sportgericht den Abbruch als berechtigt einordnet und das Spiel mit 2:0 für Wiescherhöfen wertet.
Das Hinspiel war eine Viertelstunde vor dem Abpfiff abgebrochen worden. Wiescherhöfen weigerte sich, weiterzuspielen, und verließ bei eigener Führung geschlossen den Platz, nachdem ein Wiescherhöfener geschlagen worden sein soll. Das Sportgericht wertete die Partie nachträglich für Stockum und sprach den Stockumer frei, weil es nicht zweifelsfrei Schuld feststellen konnte. Zeugen hatten sich während der Verhandlung widersprochen.
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