Ulrich Ritter hat mehrere Funktionen im FLVW Kreis Unna/Hamm und äußert sich zur neuen Betrugsmache im Amateurfußball © Marcel Schürmann

Fußball

Neue Betrugs-Masche im Amateurfußball: Fußballkreise widersprechen sich

Seit dieser Saison gibt es nur noch digitale Spielerpässe. In Dortmund wird von mehreren Betrugsfällen deswegen berichtet. Wie ist die Situation im Kreis Unna/Hamm?

Werne

, 16.11.2020 / Lesedauer: 3 min

In Dortmund bereitet den Mitgliedern der Kreisspruchkammer eine neue Regelung zu dieser Amateurfußball-Saison Sorgen. Seit Saisonstart gibt es die Spielerpässe nur noch in digitaler Form. Das erleichtere Spielern und Vereinen das Betrügen. Wie nimmt der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) im Kreis Unna/Hamm die Änderung wahr?

Früher war es Normalität: Der Schiedsrichter kommt vor dem Spiel in die Kabine, ruft die Spieler nacheinander auf und vergleicht die Gesichter mit den Bildern, die auf den Pässen in seiner Hand zu sehen sind. Das ist seit dieser Saison Vergangenheit.

Bis zum Jahresende soll es nur noch digitale Spielberechtigungs-Nachweise mit Foto geben. Das alles läuft über die Online-Plattform DFBnet. Die Folge in Dortmund: Gesperrte oder Spieler, die noch nicht mal für den Verein spielen, laufen auf – und meistens merkt es keiner.

„Diese Änderung macht mir richtig Sorgen. Seitdem betrügen die Vereine mehr“, sagt Frank-Bernd Meyer, Vorsitzender Kreissportgericht des Fußballkreises Dortmund.

Betrugsversuche würden laut Ritter auffallen

Im Kreis Unna/Hamm seien diesbezüglich keine Betrugsfälle bekannt. Das sagt Ulrich Ritter, Vorsitzender des Kreisjugend-Ausschusses und Kreispokal-Spielleiter des Kreises. „Der digitale Spielberechtigungs-Nachweis ist sicherer als der gedruckte Spielerpass.“

Seine Begründung: „Die Bilder sind nicht mehr so einfach zu fälschen. Wenn ein Bild alle drei Wochen aktualisiert wird, fällt das auf. Das wird im System angezeigt. Ich gehe nicht davon aus, dass ein Verein betrügt. Wenn er möchte, findet er aber einen Weg.“

Seine Begründung setzt aber voraus, dass der Schiedsrichter die Spieler auf dem Feld und die Bilder im digitalen Pass auch vergleicht. „Das liegt am Schiedsrichter. Der normale Weg ist, dass er mit Laptop am Platz ist oder die Liste mit Bildern vorher ausgedruckt hat und dann abgleicht.“

Ab 2021 würden sowieso keine Spielerpässe mehr gedruckt werden. Man sei also dazu gezwungen, sich umzustellen. Überkreislich laufe das eh schon nur digital. Er versteht, dass besonders ältere Funktionäre die Umstellung kritisch sehen würden.

„Ich begrüße die Änderung. Ältere tun sich immer schwer, wenn etwas Neues kommt. Das war auch beim digitalen Spielbericht so. Jetzt ist der eine klare Erleichterung“, sagt der 66-Jährige.

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