Beim SV Herbern wird seit Saisonbeginn Kader-mäßig wild durchrotiert: Dennis Närdemann, der eigentlich Dritte spielt, spielt wieder Erste. Mathis Hülk, der eigentlich Zweite spielt, spielt ebenfalls Erste. Und Mirco Kortendick, der Kapitän der Fußball-A-Liga-Mannschaft ist, musste am Wochenende bei der ersten und dritten Mannschaft ran, wenn auch nur jeweils im Test. Zu stören scheint ihn das nicht.
„Ich bin ein Vereinsspieler“, sagte er am Sonntag, nachdem er mit der Drittvertretung des SVH mit 1:5 gegen den Werner SC II verloren hat. „Wenn wir eine Fünfte hätten, würde ich auch da mitspielen. Das ist mir egal.“ Sein eigentlicher Trainer Daniel Heitmann habe ihm am Samstag gefragt, ob er aushelfen könnte, weil der C-Ligist personell dünn besetzt war. Die Herberner hatten einige Urlauber und Erkrankte.
Verschiedene Trainer und Ansätze
Mirco Kortendick sagte zu. Für ihn sei das wie eine Trainingseinheit gewesen. Wenn auch keine erfolgreiche: Gegen die Werner hatte der 28-Jährige gerade in der ersten Hälfte Probleme. Die Herberner kamen nicht gut ins Spiel gegen den B-Ligisten. Erst in Halbzeit zwei wurde es besser, ein Tor blieb dem Offensivspieler aber verwehrt. Dennoch finde er es interessant, andere Trainer und andere Ansätze mal kennenzulernen. „Ich bin selber Jugendtrainer, da ist schon nicht schlecht“, so Kortendick, der die C-Junioren der Herberner trainiert.
Besser lief es am Samstag. Da spielte Mirco Kortendick für die erste Mannschaft im Test gegen die A-Junioren des 1. FC Gievenbeck. Zwar verloren die Herberner auch hier mit 2:3, Kortendick erzielte aber den zweiten Treffer des SVH zum zwischenzeitlichen 2:2 (85. Minute). Auch hier sei kurzfristig gefragt worden, ob er und Kilian Höring aushelfen könnten.

Den beiden Mannschaften kam dabei zugute, dass das Testspiel von Kortendicks eigentlichem Team SV Herbern II gegen den BV Lünen vom Gegner abgesagt wurde. Der A-Ligist konnte dadurch nur zwei der geplanten vier Testspiele bestreiten. Ein ärgerlicher Zeitpunkt für den SVH II, der in der Kreisliga A2 Münster seit Anfang Oktober auf einen Sieg wartet. Momentan steht die Zweite auf Platz neun der Tabelle, ist aber nur einen Punkt vom Abstiegs-Relegationsplatz entfernt. Keine schöne Situation für die Herberner, die in der Hinserie häufiger Spieler an die erste Mannschaft abtreten musste.
Mirco Kortendick ist sich aber sicher, dass die Zweite den Klassenerhalt schaffen wird: „Wir haben nochmal den Fokus aufs Spielerische gelegt“, sagt er über die Vorbereitung. Er fühle sich gut vorbereitet, das Trainergespann aus Heitmann und Marian Tüns würde die Mannschaft „Woche für Woche heiß“ machen. „Wir werden dann möglichst schnell rauskommen, denke ich.“ Auch wenn am Anfang zwei Brecher warten würden mit Wacker Mecklenbeck und SG Selm, dem Tabellenersten und -zweiten.
Doch obgleich der nicht ganz so guten Ausgangslage, sei die Stimmung noch gut im Team. Kortendick macht dies an einer Sache fest: dem Geburtstag von Mannschaftskamerad Tim Jäger am Samstagabend. „Wenn wir da mit 15 Leuten aufschlagen, dann kann die Stimmung ja nur gut sein.“
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