Es war das Ereignis, auf das Kamil Jablonski sein Jahren hingefiebert hat: der Ironman auf Hawaii. Am Samstag erfüllte er sich seinen Traum - in neuer persönlicher Bestzeit.
Es war ein deutscher Tag beim Ironman auf Hawaii: Jan Frodeno siegte in neuer Rekordzeit, Anne Haug gewann die Wertung der Frauen. Aber für die Werner und Lüner lag das Hauptaugenmerk auf einem anderen Deutschen: Der Lüner Kamil Jablonski von den Wasserfreunden des TV Werne war zum ersten Mal bei der Weltmeisterschaft der Triathleten dabei. Ein einmaliges Erlebnis, das er mit persönlicher Bestzeit abschloss.
„Das war einfach fantastisch. Ich bin wirklich super zufrieden“, sagte der 33-Jährige schon kurz nach seinem Rennen. In 9:36:03 Stunden erreichte er das Ziel - fast eine halbe Stunde schneller als erwartet, berichtete er: „Ich hatte mit einer Zeit von um die zehn Stunden geliebäugelt. Dass es jetzt eine neue persönliche Bestzeit geworden ist, ist natürlich mehr als zufriedenstellend.“
Kamil Jablonski ist „Daylight-Finisher“
Außerdem kam noch eine große Besonderheit dazu, wie Kamil Jablonski erzählt: „Ich bin Daylight-Finisher, das ist etwas ganz Besonderes.“ Auf Hawaii geht die Sonne bereits gegen 18 Uhr unter. Eine Zeit, zu der viele Triathleten noch auf der Strecke sind. Nicht so Kamil Jablonski.
Dabei hätten dem Lüner die Bedingungen fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Besonders seine unsicherste Disziplin, das Schwimmen, sei nicht einfach gewesen, berichtet er: „Es war extrem wellig, also ziemlich anspruchsvoll für mich. Dass ich meine Zeit aus Frankfurt (der Qualifikationswettkampf, Anm. d. Red.) nochmal um eine Minute unterbieten würde, ist auf jeden Fall deutlich besser, als ich erwartet hätte.“ Nach 1:05:46 Stunde erreichte er die erste Wechselzone.
Druck machte sich der 33-Jährige dort nicht: „Ich bin das total entspannt angegangen. Schließlich wollte ich das Rennen ja einfach nur genießen.“ Außerdem ging es nach dem schwierigen Schwimmen zu seiner Paradedisziplin: dem Radfahren.
Der Wind sorgte für Schwierigkeiten
Doch auch auf dem Rad waren die Bedingungen für den Werner nicht einfach. Erneut war es der Wind, der für Schwierigkeiten sorgte, berichtet Kamil Jablonski: „Natürlich war es auch warm, aber der Wind war schon extrem. Da musste man aufpassen, dass man nicht vom Rad gepustet wird.“ Er habe sich fast die ganze Zeit gegen den Wind lehnen müssen.

180 Kilometer war der Lüner auf dem Fahrrad unterwegs. © Jablonski
An der Taktik des Triathleten hat das aber nicht viel geändert: „Ich bin in den ersten zwei Stunden ganz konservativ angegangen und habe weniger Leistung aufs Pedal gebracht. Dann konnte ich in der zweiten Hälfte nochmal zulegen.“ Mit Erfolg: In 4:49 Stunden erreichte er die letzte Wechselzone.
Das Laufen war „eine absolute Wundertüte“
Was dann folgte, war für den Triathleten der Wasserfreunde des TV Werne eine „absolute Wundertüte“. „Ich hatte vorher einige Probleme beim Lauftraining. Da wusste ich nicht so richtig, was am Ende dabei rauskommt“, berichtete Jablonski.
Bis zu Kilometer 23 lief es überraschend gut für den 33-Jährigen. Doch dann kam der Durchhänger: „Da musste ich richtig beißen, das war schon brutal.“ Erst bei Kilometer 30, als die Strecke zurück auf den Highway führte, lief es plötzlich wieder besser, schilderte er.
„Neue Bestzeit ist natürlich der Wahnsinn“
Und dann? „Dann habe ich das Ding einfach nach Hause gelaufen“, sagt der Lüner stolz. Mit seiner Zeit belegte er im gesamten Starterfeld Platz 261 - von insgesamt 2.373 Startern. Ein Ergebnis, dass er vorher nicht unbedingt erwartet hatte: „Neue Bestzeit ist natürlich der Wahnsinn.“

Auf dem Rad musste Kamil Jablonski mit dem Wind kämpfen. © Jablonski
Erst am kommenden Wochenende geht es für Kamil Jablonski zurück nach Deutschland. Bis dahin bleibt noch Zeit für das, was vor dem Rennen auf der Strecke geblieben ist. „Wir machen jetzt einfach mal Urlaub mit Sightseeing und Entspannen. Jetzt kann ich auch einfach mal die Füße hochlegen.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
