
© Isabell Michalski
„Unzufrieden mit der Spielzeit und der Rolle im Team“: Abgang bei den LippeBaskets
Basketball
Überraschend hatten die LippeBaskets nach nur drei Spieltagen bereits einen Abgang. Dieser schließt sich dem Oberligisten des TuS Hiltrup an. Die Gründe dafür sind aber nicht nur sportlich.
Die LippeBaskets müssen sich überraschend nach zwei Jahren von einem Spieler verabschieden. Der Abschied fiel dem Flügelspieler nicht leicht, hatte aber auch nicht nur sportliche Gründe.
Der Münsteraner Christian Dreißig war 2019 vom BSV Wulfen, dem damaligen Meister der 2. Regionalliga, nach Werne gewechselt. Damals befand sich Dreißig noch in seinem Referendariat, das sich an sein Lehramtsstudium anschloss. Während der Pandemie legte Dreißig seine abschließenden Prüfungen ab.
„Nach den ersten zwei Spielen habe ich mir Gedanken gemacht, weil ich unzufrieden mit der Spielzeit und der Rolle im Team war“, so Dreißig. Das beeinflusste auch sein Spiel: „Ich habe gemerkt, dass das Vertrauen ins eigene Spiel weniger wird. In der kurzen Spielzeit konnte ich mein Potential nicht zeigen.“
Daraus entwickelte sich schließlich der Wunsch, das Team wechseln zu wollen: „Mit dem Gefühl, dem Team nicht helfen zu können, war für mich klar, dass das keinen Sinn hat.“

Christian Dreißig verlässt die LippeBaskets für den TuS Hiltrup. © Isabell Michalski
Dreißig hatte in Werne also nicht immer die Rolle, die er sich selber gewünscht hat. Die LippeBaskets sind auf der Flügelposition gut besetzt. Dreißig war zwar größenmäßig den Werner Mitspielern überlegen, dennoch war die Konkurrenz sehr stark. Christoph Henke bedauert den Verlust des Flügels trotzdem: „Wir verlieren nicht nur einen guten Spieler, sondern auch einen guten Typen abseits des Feldes.“
In Werne war der 30-Jährige zudem der älteste Spieler der LippeBaskets. Das ist in Hiltrup anders: „Als Simon weggegangen ist, war ich der einzige Opa im Team. Im neuen Team ist das anders, da sind noch vier Spieler älter als ich.“ Der Kontakt zu seiner neuen Mannschaft, dem Oberligisten TuS Hiltrup, kam über einen Freund. Auch kennt Dreißig seinen neuen Trainer bereits seit einigen Jahren.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Fahrt zu seiner neuen Mannschaft nach Hiltrup ist für den in Münster wohnenden Dreißig um einiges kürzer. „Das ist schon angenehm“, gibt er zu.
Die Entscheidung, die LippeBaskets zu verlassen, war aber dennoch keine einfache. „Ich hatte eine super Zeit in Werne. Es war alles toll: das Team, der Trainer und auch die Aktivitäten neben dem Spielfeld. Wir haben uns echt super verstanden.“ Auch hat er immer gerne vor der großen Kulisse in der Werner Ballspielhalle gespielt.
Doch auch bei seinem neuen Team in Münster fühlt sich Dreißig bereits wohl: „Der Wechsel war nicht ganz so hart, weil das neue Team auch echt cool ist. Meine Rolle ist jetzt eine ganz andere, weil ich auch starte und mehr Verantwortung habe.“ Zudem läuft es bisher gut für die Hiltruper: Sie haben alle Spiele bislang gewonnen.
Für Christian Dreißig steht aber fest, dass er immer mal wieder nach Werne kommen will. Beim kommenden Heimspiel möchte er sich von seinen ehemaligen Mitspielern verabschieden.