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Das Ende einer Ära? Thomas Overmann trifft Entscheidung über weitere Kandidatur
Fußball
Bleibt er oder hört er auf? Bei der letzten Vorstandswahl 2018 hatte Thomas Overmann angekündigt, nicht nochmal um das Amt als WSC-Vorsitzender zu kandidieren. Nun hat er sich endgültig entschieden.
Insgesamt 42 Jahre Vorstandsarbeit hat Thomas Overmann, von allen nur Stan genannt, bereits hinter sich. Bei der letzten Vorstandswahl vor drei Jahren hatte der 62-Jährige angekündigt, danach nicht nochmal um den Vorsitz beim Werner SC zu kandidieren.
Nun macht er es aber doch, wie er gegenüber unserer Redaktion verriet. „Hättet ihr letzte Woche gefragt, hätte ich noch „Nein“ gesagt“, erklärt er am Dienstag. Das habe sich nun geändert. „Zum einen, weil wir eine hammergeile Truppe haben. Aber auch, weil es in der jetzigen Situation gerade mit Corona Erfahrung braucht“, erklärt Overmann. Die Situation sei für alle im Verein nicht leicht, auch in Sachen Sponsoren: „Wir haben es geschafft, dass während der Pandemie kein Sponsor abgesprungen ist“, berichtet er stolz. Das sei aber auch auf den persönlichen Kontakt zu den Sponsoren zurückzuführen, den er pflegt.
Aber für Stan ist auch das Kapitel Werner SC noch nicht abgeschlossen: „In meiner zehnjährigen Zeit als Vorsitzender haben wir nie einen Schritt nach hinten gemacht, immer nur nach vorne“, sagt er. Als er im Seniorenbereich angefangen hat, war der WSC noch 11. in der Kreisliga A. Inzwischen hat man sich über vier Jahre in der Landesliga etabliert, stand in dieser und der vergangenen Spielzeit sogar zeitweise an der Tabellenspitze. Overmann hat damit schon ein Ziel erreicht, welches er sich vor langer Zeit gestellt hat: „Ich habe immer gesagt, dass es nicht sein kann, dass eine Stadt wie Werne mit 30.000 Einwohnern kein Team hat, das höherklassig spielt. Die ambitionierten Spieler mussten immer in die umliegenden Städte fahren, das wollte ich ändern.“ Inzwischen habe man erreicht, dass ein Großteil der Mannschaft auch aus der Lippestadt kommt.
Weiter nach vorne soll es dann auch in der nächsten Amtszeit gehen, dafür zeigt sich Overmann hochmotiviert: „Dann heißt es nochmal richtig Vollgas geben, ich möchte keinen Schritt zurück machen. Ob das den Westfalenliga-Aufstieg bedeutet, will ich nicht voraussetzen, auch wenn wir das gerne annehmen, sollte es dazu kommen“, erklärt er. Sein nächstes Ziel sei erstmal, eine Entwicklung am Lindert zu sehen. Schon seit längerem wünscht man sich beim WSC einen Unterstellplatz oder eine kleine Tribüne mit Überdachung. „Das genügt momentan einfach nicht den Ansprüchen von Landesliga, geschweige denn Westfalenliga.“
Sollte Overmann gewählt werden, sei dies dann aber wirklich die letzte Amtszeit. Diese wolle er dann aber auch nutzen, um einen möglichen Nachfolger in das Amt einzuarbeiten. Dieser würde nach 45 Jahren Vorstandsarbeit seitens Overmann in extrem große Fußstapfen treten. Hinzu kommen sämtliche Ehrenamts-Auszeichnungen, wie der Club 100 des DFB, der Werner Ehrenamtspreis der Ruhr Nachrichten, die Sportplakette und das Bundesverdienstkreuz.
Wann die Jahreshauptversammlung mit den Vorstandswahlen stattfindet, steht aber erstmal noch in den Sternen. Eigentlich sei dies immer im März oder April, aufgrund der Corona-Pandemie kann dies aber nicht in Präsenz stattfinden.