Feierabend. Daniel Durkalic hat die Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Mit einem Abstieg in die Bezirksliga verabschiedete sich der Stürmer zum zweiten Mal in den Fußball-Ruhestand beim Werner SC. Schon 2021 hatte er tränenreich mit Fußball aufgehört, um dann einige Monate später doch noch einmal sein Comeback zu geben. Diesmal sei der Rücktritt endgültig.
Thomas „Stan“ Overmann hatte vor Kurzem noch angedeutet, dass er nicht glaubt, dass der Abschied von Daniel Durkalic für immer ist. Dieser stellte am Freitag auf Nachfrage klar, wie ernst ihm der Abschied diesmal ist. „Dass ich nochmal spiele, ist Wunschdenken. Ich höre wirklich komplett auf“, sagt Durkalic. Und dann schiebt „Durki“ Sätze hinterher, die aufhorchen lassen: „Ich habe einfach keine Lust mehr. Die ist mir vergangenen. Ich habe keinen Bock mehr auf Fußball.“
Huch, wie kommt`s? Bis auf ein Intermezzo bei der Hammer SpVg. in der Jugend und eine anderthalb Jährige Zeit beim SV Südkirchen kickte Durkalic schließlich immer für den WSC, gehörte hier zum Stammpersonal in der Landesliga. Familiäre Gründe – Durkalic wird bald zum zweiten Mal Vater – aber auch das Alter des mittlerweile 35-Jährigen würde eine Rolle beim Aufhören spielen. „Dann werde ich meinen eigenen Anforderungen nicht mehr gerecht. Ich mache Platz für die jüngere Generation, die jetzt Gas geben soll“, erklärt Durkalic.

Doch es schwingt mit, dass Durkalic sich auch emotional vom Fußball distanziert hat. Bei den Altherren möchte der in Stockum wohnende Durkalic erstmal nicht kicken, lieber individuell joggen gehen. Auch in ein Traineramt möchte Durkalic nicht rücken. „Definitiv nicht“, antwortet er, „die Generation, die nachkommt ist nicht so einfach.“ Durkalic blickt auf Tugenden, die verloren gehen würden: Disziplin und Verlässlichkeit.
Verfall mit jeder Generation
„Ich habe mittlerweile drei Generationen erlebt“, erzählt er und listet auf: Die ältere Generation, die noch spielte, als er jung war. Seine eigene Generation und die Spieler, die jetzt in den Seniorenbereich aufrücken. Und dabei fallen ihm bei den Charakterzügen der Mannschaftskameraden negative Entwicklungen auf: „Es wird immer schlimmer!“ Auch der Einsatz für die Mannschaft lasse nach: „Wenn man nicht zum Training kommt, weil der Hund Geburtstag hat...“
In Daniel Durkalic verlässt den Werner SC einer der erfahrensten Spieler, der seit Kindestagen in Werne spielte, den Kader. Dass Amateurfußballer überhaupt so lange demselben Verein die Treue halten, ist selten geworden. „Wechseln wollte ich eigentlich nie. Ich bin nicht der Typ, der jedes Jahr ein neues Team kennenlernen muss. Das hat mich nicht gereizt. Und das Umfeld beim Werner SC passte mir“, sagte Durkalic, vor dem jetzt eine fußballfreie Zeit liegt. Diesmal scheint die Entscheidung endgültig.
Werner SC holt weiteren jungen Spieler: Die große Wechselübersicht für Werne und Herbern
Von Borussia Dortmund zurück zum Werner SC: Rückkehr nach Aufstieg mit dem Traumverein
Spieler verabschiedet sich nach fünf Jahren bei GS Cappenberg: „Es bricht mir das Herz“