Eigentlich sollte im Winter ein Spieler zu Eintracht Werne stoßen. Das will der Verein aber nicht mehr. © Marcel Schürmann
Fußball
„Bin nicht mit einem Klammerbeutel gepudert“: Eintracht Werne will Winter-Neuzugang doch nicht
Im Winter gab Eintracht Werne die Verpflichtung eines Spielers bekannt. Doch einen Monat später sagt der Sportliche Leiter Rainer Fiebig, dass er nicht für den Verein spielen wird. Was ist geschehen?
Anfang Februar sagte Rainer Fiebig, Sportlicher Leiter von Eintracht Werne: „Wir sind sehr zufrieden, dass wir sie zu uns holen konnten.“ Einen Monat später äußert er sich über einen der beiden Spieler so: „Ich bin doch nicht mit einem Klammerbeutel gepudert. Er wird nicht für uns spielen.“ Was ist in diesem einen Monat passiert?
Die Antwort: Eine ganze Menge. Aber der Reihe nach. Obwohl die Fortsetzung der Saison noch in den Sternen steht, bereitet man sich bei Eintracht Werne auf eine mögliche Rückrunde vor. Der Fußball-A-Ligist verpflichtet Oliver Samardzic und Tolga Ay vom Ligakonkurrenten SVF Herringen.
Rainer Fiebig hat eine klare Meinung zu Tolga Ay. © David Döring
So weit, so gut. Da die Saison aber noch nicht weitergeht und auch noch nicht wieder trainiert werden kann, bleibt es erstmal bei einem Wechsel auf dem Papier. Wann die beiden für Werne spielen, ist noch unklar.
Klar ist: Ay wäre bis zum 28. März gesperrt, da sein letztes Spiel noch nicht mindestens sechs Monate her ist. Die Eintracht müsste also eine Ablöse an Herringen zahlen, wenn er vor dem Datum für sie spielen sollte.
Ay: „Ich werde bei meinem Wort bleiben“
Vier Wochen später ist aber klar, dass bis mindestens April kein Re-Start erfolgt. Und auch sonst hat sich in der Zeit einiges getan. Denn Ay will sich im Sommer dem Bezirksligisten Germania Lohauserholz-Daberg anschließen. Er hat also schon den nächsten Vereinswechsel geplant, bevor er überhaupt bei dem Verein ist, von dem er wechseln würde.
Aber was bedeutet das? Für Ay ist das einfach. „Ich habe Werne schon Ende September für die Rückrunde zugesagt. Ich werde bei meinem Wort bleiben. Für die nächste Saison haben wir noch keine Gespräche geführt.“
Der Grund für seinen Wechsel habe sich spontan ergeben. „Das war vorher nicht klar. Gute Kollegen von mir sind dahin gewechselt. Wir haben uns zusammengetan, wollen zusammenspielen. Das war der ausschlaggebende Grund.“ Dass er höher spielen könne, habe aber auch eine Rolle gespielt.
Ay gibt zu, dass die Situation komisch sei. Aykut Kocabas, der Werne ab dem Sommer trainiert und mit dem sich der 21-Jährige vor dem Wechsel austauschte, sei enttäuscht gewesen, aber habe seine Entscheidung verstanden.
Aykut Kocabas rechnet mit Verhandlungen - Rainer Fiebig nicht
„Ich habe gedacht, er kommt im Winter und bleibt. Er hat seinen Freunden aber versprochen, dass er mit ihnen spielt. Deswegen hat er mich gebeten, dass er wechseln kann. Ich habe ihm gesagt, dass das nicht vernünftig ist. Aber ich kann ihm das nicht verbieten und ihn zwingen, für uns zu spielen“, sagt der Noch-Co-Trainer, der im Sommer die Rollen mit dem bisherigen Trainer Mario Martinovic tauscht.
Kocabas weiter: „Tolga geht davon aus, dass er in der Rückrunde für uns spielt, aber wir müssten ihn von Herringen freikaufen. Beide Vereine müssten da mitmachen. Herringen wird eine Ablöseforderung stellen. Wenn sie eine Unsumme verlangen, könnte es sein, dass Werne sagt, für zwei, drei Monate lohnt sich das nicht. Das könnte ich verstehen. Ich weiß selbst noch nicht, wie sie das lösen werden.“
Der designierte Trainer Aykut Kocabas rechnet mit Verhandlungen zwischen der Eintracht und Herringen © Jura Weitzel
Wenn Kocabas von „Werne“ spricht, meint er damit den Sportlichen Leiter Rainer Fiebig und für den ist klar, wie es weitergeht. „Ich habe keine Gespräche mit Herringen geführt. Wir zahlen keine Ablöse für zwei Monate. Ich bin doch nicht mit einem Klammerbeutel gepudert. Er wird nicht für uns spielen.“
Anders als für seinen designierten Trainer Kocabas hat Fiebig mit dem Kapitel Ay abgeschlossen. „Das ist nicht die feine Art. Heutzutage wollen sie erst für einen spielen und entscheiden sich dann um. Darauf kann man sich nicht mehr verlassen. Ich nehme das so hin.“
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