
© Isabell Michalski
Basketball gibts für LBW-Spieler Nils Brinkmann aktuell nur an der Konsole
LippeBaskets
Aufgrund der Coronakrise hat sich das Leben von LippeBaskets-Spieler Nils Brinkmann auf den Kopf gestellt. Und das nicht nur im Bezug auf den Basketball: Er schreibt seine Abiturprüfungen.
Nils Brinkmann (18) steht kurz vor seinem Abitur, das er am Gymnasium St. Christophorus ablegt. Der Alltag des Spielers der LippeBaskets ist durch die Corona-Pandemie umgekrempelt. Es kam nicht nur zum Saisonabbruch, auch fielen für ihn in der Schule unter anderem die Mottowoche und das altbekannte Fußball-Derby zwischen den beiden Werner Gymnasien aus.
Normalerweise steht Nils Brinkmann fast täglich in der Halle und trainiert seine U10-Mannschaft oder ist selbst am Ball aktiv. Obwohl dies momentan nicht möglich ist, kommt er vom Basketball nicht ganz weg und berichtet: „Basketball in der Halle ist ja im Moment nicht möglich, deswegen spiele ich hin und wieder an der Playstation online gegen meine Mitspieler.“
Er verrät außerdem: „Ich spiele zum Beispiel gegen Manni (Lennard Rupprecht, Anm. d. Red.), dem ich besonders gerne Lehrstunden erteile. Das ist wohl der einzige Basketball-Ersatz, der im Moment bleibt.“
Doch die Corona-Pandemie bringt nicht nur mehr Zeit als üblich um an der Playstation zu spielen. Denn momentan steht die Abiturvorbereitung an, weshalb Brinkmann hauptsächlich daheim ist und für seine Abiturprüfungen lernt. Der 18-Jährige hat die Leistungskurse Englisch und Erdkunde.
Er geht mit der der Diskussion um einen möglichen Ausfall der Abiturprüfungen entspannt um: „Ich denke, dass beide Ausgänge positive und negative Seiten hätten. Natürlich würde es mich erstmal freuen, wenn ich nicht lernen müsste und stattdessen das Wetter genießen könnte, sofern das überhaupt möglich ist. Die Abiprüfungen sind aber natürlich auch eine Möglichkeit seinen Schnitt noch zu verbessern.“
Dazu ergänzt er allerdings: „Für mich ist es schwierig die Prüfungen vor der Bevölkerung zu rechtfertigen, wenn man sagt, dass an öffentlichen Orten nur zwei Menschen zusammen unterwegs sein dürfen und dann Hunderttausende ihr Abitur schreiben sollen.“
Außerdem sieht er ein weiteres Problem: „Ich kann mir auch vorstellen, dass es da so oder so welche gibt, die im Nachhinein ihre Noten anfechten und sagen, dass die Vorbereitung nicht perfekt war und dann behaupten die Durchschnittsnote sei nicht fair. Ich persönlich nehme es so, wie es kommt.“
Nach dem Abitur wollte Brinkmann einige Zeit reisen, ob dies möglich sein wird, steht ebenfalls in den Sternen. Danach soll es mit einem Studium der Wirtschaftswissenschaften oder Betriebswirtschaftslehre weitergehen. „Wenn ich in Dortmund oder Münster studieren würde, würde ich natürlich weiter in Werne spielen“, erklärt er.
Dies wäre sehr zur Freude der LippeBaskets, bei denen sich Brinkmann zu einer echten Stütze im Team entwickelt hat. Brinkmanns vergangene Spielzeit war geprägt von große Entwicklungssprüngen auf die in Zukunft sicherlich noch weiter aufgebaut werden kann.