Aykut Kocabas geht im Sommer in seine vierte Saison als Cheftrainer von Eintracht Werne. Der 35-Jährige will am Dahl das Projekt fortführen, dass er im Sommer 2023 begonnen hat. Ein Jahr zuvor übernahm er das Traineramt, nachdem er davor mehrere Jahre mit Mario Martinovic die Mannschaft gemeinsam coachte und als Co-Trainer mitwirkte.
Die beiden tauschten in der Saison 2022/23 ihre Rollen. Nach einem äußerst bitteren Saisonfinale, bei dem nur das schlechtere Torverhältnis die Eintracht vom Aufstiegsplatz verdrängte, folgte ein großer Umbruch. „Es haben uns damals viele Spieler verlassen“, blickt der Trainer zurück.
Aykut Kocabas will „kontinuierlich etwas aufbauen“
Die Eintracht setzte anschließend vermehrt auf junge Spieler. Mit seinem spielenden Co-Trainer Enes Akyüz will Kocabas daran weiter arbeiten. In dieser Saison sind es Tim Hölscher, Kenan Ünal und Tuncay Yavuz, die sich als Youngster zunehmend bewähren.
„Wir waren immer im Austausch mit den Verantwortlichen und sind von dem Verein sehr angetan. Wir wollen kontinuierlich etwas aufbauen. Das ist nicht einfach, aber wird sind auf einem guten Weg und wollen das fortführen“, sagt der Trainer. Es sei traurig, würde er das Projekt in Werne aufgeben. Er fände das sogar „unfair“ gegenüber den Spielern und Verantwortlichen, mit denen er dort zusammenarbeitet. Deshalb hat sich Aykut Kocabas erneut gegen Anfragen anderer Klubs entschieden, die an seinen Diensten interessiert waren – auch von oberhalb der Kreisliga A.

Wohin der Weg des A-Ligisten führt, ist noch nicht abzusehen. Seit vielen Jahren gehört Eintracht Werne zur Spitzengruppe der Kreisliga A1 Unna-Hamm, schaffte es aber noch nicht, sich für die Bezirksliga zu qualifizieren. Möglicherweise ändert sich das in der nächsten Saison. Abdullah Sahin (34), der nicht nur Stürmer und Torwart ist, sondern auch als Sportlicher Leiter für die Kaderplanung verantwortlich, sagte jüngst, dass im Sommer zwei Spieler aus höherklassigen Ligen an den Dahl kommen sollen.
Eintracht Werne hält die Mannschaft zusammen
„Den Hintergedanken, mal eine Liga höher zu spielen, gibt es immer“, sagt Kocabas, ordnet dann aber ein, dass es bei der Eintracht nicht das große Aufstiegsziel gibt. Das läge auch an den finanziellen Gegebenheiten, die bei der Konkurrenz mitunter deutlich ausgeprägter sind. In Werne sehen sie das aber eher als ihre Stärke an. „Wir wollen Leute, die sich mit dem Verein identifizieren und nicht wegen des Geldes spielen“, sagt Kocabas, der darauf vertraut, auch in der nächsten Spielzeit eine „attraktive Mannschaft“ zu haben. Ein großer Teil des aktuellen Kaders, vielleicht sogar die ganze Mannschaft, wird erhalten bleiben.
Auch in dieser Saison wird es vermutlich wieder nicht nur für den ersten Platz reichen. Sechs Punkte Rückstand sind es auf den Tabellenführer TuS Wiescherhöfen. Zum Rückrundenauftakt patzte die Eintracht bei Bockum-Hövel II (3:3) und ließ zwei wichtige Punkte liegen. „Das wird aktuell ganz schwer. Das Spitzenduo macht es gut, dafür sind wir nicht konstant genug“, sagt Kocabas.
Ohne „nach ganz oben zu schielen“ versuche sein Team jede Woche seine Leistung abzurufen. Als Nächstes ist die am nächsten Sonntag (16. März, 15 Uhr) gegen den VfL Mark gefragt.