
© Jura Weitzel
Aus der A-Jugend in die Herberner Startelf: „Es ist einfach, der Mannschaft zu helfen“
Fußball
Ein Youngster sorgte in der Vorbereitung von Fußball-Landesligist SV Herbern für Furore und spielte im ersten Pflichtspiel direkt durch. Die Umstellung auf den Herren-Fußball fiel ihm nicht leicht.
Im Sommer ist er aus der A-Jugend gekommen, in der Hinrunde war er nur Bankdrücker - und nun spielt er in der ersten Elf. Landesligist SV Herbern hat ein neues Talent in seiner Mannschaft.
Eine starke Vorbereitung bescherte ihm schon im ersten Pflichtspiel im neuen Jahr gegen TuS Altenberge einen Platz in der Startelf. Herbern gewann 3:0 (1:0). Der ehemalige Jugendspieler spielte durch. Als festen Teil der Startelf sieht sich Marc Steinkamp trotzdem nicht: „Der Leistungsstand in der Mannschaft ist relativ eng. Da kann ich nicht sagen, dass ich ein fester Bestandteil der ersten Elf bin. Eigentlich hat es jeder verdient, zu spielen.“

Marc Steinkamp (r.) ist nach halbjähriger Eingewöhnungszeit in der Landesliga angekommen. © Darius Palschinski
Steinkamp spielt vornehmlich im Mittelfeldzentrum, am liebsten auf der Sechs oder auf der Acht. Seine Spielweise hängt dabei auch vom Gegner ab: „Es gibt solche und solche Spiele. Manchmal ist es ganz gut, mit Zweikämpfen ins Spiel zu kommen, gerade wenn man bei seinen ersten drei Pässen den Ball nicht richtig trifft. Ob meine Spielweise jetzt deshalb zweikampfbetonter ist, weiß ich nicht. Das müssen andere beurteilen,“ erklärt der 19-Jährige.
Steinkamp ist überrascht von der Körperlichkeit
Als besonders herausfordernd empfand Steinkamp den Umstieg vom Jugend zu den Senioren. Gerade an die höhere Schnelligkeit und Körperlichkeit musste sich gewöhnen: „Natürlich wusste ich, dass es in der ersten Mannschaft etwas härter wird als in der A-Jugend. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so körperlich ist. Auch die Stimmung ist eine ganz andere als in der Jugend.“ An diese Gegebenheiten musste sich der Youngster zu Saisonbeginn erst einmal gewöhnen. Deshalb fand er sich in der Hinrunde die meiste Zeit auf der Bank wieder.
Doch auch von da konnte er seinem Team weiterhelfen: „Eigentlich ist es relativ einfach, der Mannschaft zu helfen. Dabei ist es egal, ob du auf dem Platz stehst oder auf der Bank sitzt. Es geht darum, die Mitspieler immer zu unterstützen.“ Diese Unterstützung hat auch Steinkamp von seinen Teamkollegen erfahren, was ihm die Umstellung erleichterte.
„Müssen uns nicht vor Bönen verstecken“
Am Wochenende kommt es zur Wohl größten Herausforderung in Steinkamps noch junger Karriere: Der SV Herbern trifft auswärts auf den Tabellenführer der Landesliga 4, IG Bönen. Der hat diese Saison erst ein Spiel verloren. Herbern hingegen ist nur drei Punkte von den Abstiegsrängen entfernt.
Trotz dieser vermeintlich klaren Gemengelage sieht Steinkamp seine Herberner nicht chancenlos: „Klar wird es schwierig, die sind nicht umsonst Tabellenführer. Wir müssen uns aber nicht vor Bönen verstecken. Wir sind gut drauf.“ Ob der 19-Jährige gegen den Ligaprimus auflaufen darf, weiß er noch nicht. Der Trainer entscheide dies und „das ist auch gut so“. Egal, ob er am Sonntag spielt oder nicht. Steinkamp ist mittlerweile eine echte Alternative für den SV Herbern.