Dritter Trainer in einer Saison Andreas Berger soll Eintracht Werne II retten

Von Till Schacht
Dritter Trainer in einer Saison: Andreas Berger soll Eintracht Werne II retten
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Wirklich Ruhe will bei der Reserve von Eintracht Werne nicht einkehren – weder was die Liga angeht, noch was die Besetzung des Cheftrainer-Postens betrifft. So ist der seit Dezember verantwortliche Andreas Berger bereits der dritte Trainer in einer Spielzeit beim abstiegsbedrohten Fußball-B-Ligisten. Und auch wenn es bei seinem Debüt eine 0:6-Klatsche und eine Woche später eine 0:7-Pleite hagelte, gibt sich der Neue an der Seitenlinie kämpferisch.

Andreas Berger will den Klassenerhalt

„Die Jungs haben über 90 Minuten gekämpft und malocht. Ich mache ihnen keinen Vorwurf, Massen war eine Nummer zu groß für uns”, analysiert Berger die Niederlage bei der SG Massen II, die die Ausgangslage des auf Platz 13 befindenden B-Ligisten nicht gerade verbessert hat. Nur noch vier Punkte trennen die Eintracht-Reserve aktuell von einem Abstiegsplatz. Die Mission für Andreas Berger ist daher klar.

„Wir wollen den Klassenerhalt”, bestätigt der neue Eintracht-Trainer,„rein von der Mentalität her bin ich da auch sehr zuversichtlich. Die Truppe hat Charakter und ich glaube an sie. Aber dass wir auf jeden Fall in der Liga bleiben, werde ich jetzt nicht sagen.”

Henrik Schmidt auf dem Platz.
Henrik Schmidt gab im Dezember bekannt, dass er nach nur wenigen Monaten seinen Trainerposten wieder räumen wird. © David Döring (A)

Dabei bereitet dem Nachfolger von Henrik Schmidt, unter dem Berger bereits als Co-Trainer fungierte, vor allem eines Kopfzerbrechen: „Der Kader ist zu klein. Das ist unser Problem Nummer eins. Mit mehr Spielern hätten wir mehr Möglichkeiten – im Training und in den Spielen.” Aus diesem Grund habe er Gespräche mit potenziellen Neuzugängen gesucht. Gespräche, die sich gelohnt haben.

Andreas Berger holt Tom Schütte

So konnte der lange Jahre als Jugendtrainer aktive Andreas Berger mit Tom Schütte einen ehemaligen Schützling aus Ascheberger Zeiten an den Grote-Dahl-Weg lotsen. „Ich habe Tom zufällig getroffen und bin mit ihm ins Gespräch gekommen. Er hat gesagt, dass er aktuell keinen Verein hat und dann habe ich ihm von der Eintracht überzeugt”, erzählt der Werner und ergänzt:„Für uns geht es jetzt darum, noch ein paar Leute dabei zu kriegen. Und von früher kenne ich noch einige.”

Neben Neuzugängen geht es dem Übungsleiter auch um Trainingsinhalte: „Für mich war und ist sportlicher Erfolg nicht das Wichtigste. Das Gemeinschaftliche steht im Vordergrund. Ich möchte den Spielern etwas vermitteln, an ihren Schwächen arbeiten und ihre Stärken ausbauen.” Doch ist Berger nach bereits zwei Trainern in nur einer Spielzeit eine langfristige Lösung?

„Egal wie schwer, egal wie schlimm es wird: Ich werde den Job auf jeden Fall bis Sommer machen. Danach werden wir weiter gucken”, antwortet Andreas Berger, „eigentlich wollte ich ja schon im Sommer aufhören.”

Statt aufzuhören entschied er sich damals für die A-Jugend bei der Eintracht, rückte dann als Assistenztrainer auf zur Reserve und hat jetzt seinen ersten Cheftrainerjob im Seniorenbereich. Ein spürbarer Unterschied, wie der Coach findet: „Hier muss man im Training nicht jede Übung tausendmal erklären. Es ist vielleicht etwas einfacher und macht mir auf jeden Fall Spaß.”

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