Allgemeiner Trend trifft auch Herberner Reitturnier Vorbereitungen auf der Zielgeraden

Vorbereitungen des Herberner Reitturniers sind auf der Zielgeraden
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Der Termin Mitte Juli dürfte bei vielen Freunden des Dressur- und Springreitens schon fest im Kalender stehen. Und auch 2023 verspricht das Sommer-Reitturnier des Herberner RV von Nagel wieder vier mit Reitsport vollgepackte Tage. Am 20. Juli, bereits um 7 Uhr morgens, geht es los am Haselbüschken. Die Anzahl der Prüfungen und Nennungen ist wieder einmal stattlich, was offenbar heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

„Wir haben 39 Prüfungen, 1600 Nennungen und 600 Reiter“, sagt Bernd Burghardt, Vorsitzender des RV von Nagel. „Das ist ein bisschen weniger als letztes Jahr, aber wir können von Glück reden, dass wir überhaupt noch solche Zahlen haben.“ Andere Turnierveranstalter hätten wohl deutlich mehr zu kämpfen. „Ich bin ja selbst auch noch aktiver Reiter und sehe das woanders. Da habe ich schon S-Springen mit nur neun Reitern erlebt oder Veranstaltungen, die ganz abgesagt werden mussten“, so Burghardt.

Grund seien zum einen wohl allgemein steigende Kosten im Turniersport, auch bedingt durch die Inflation. Zum anderen komme seit Anfang dieses Jahres noch die Herpes-Impfflicht bei Turnierpferden dazu. Dies sei mit weiteren Kosten und noch mehr Aufwand verbunden. „Da sind die Teilnehmerzahlen teilweise ganz schön eingebrochen. Für unseren Fritz-Ligges-Gedächtnispreis am Sonntagnachmittag haben wir allerdings 34 oder 35 Nennungen“, freut sich Burghardt.

RV von Nagel nutzt Mittwoch zum Feintuning

Die Vorbereitungen auf das Ereignis gehen nicht jetzt erst los, sondern bestimmen bereits seit einiger Zeit das Treiben auf der Reitanlage in Herbern. „Das fängt bestimmt sechs Wochen vorher an“, schätzt Burghardt. „An jedem Montagabend gibt es Arbeitsdienste zur Herrichtung der Anlage, da sind bestimmt schon 30 bis 40 Leute involviert. Da geht es dann darum, dass Weideflächen geschnitten werden, Hallen und Banden gesäubert werden. Beim Turnier selbst sind es dann bestimmt 60, 70 Helfer, die sich um alles Mögliche kümmern.“

Nun sei man allerdings bereits in den letzten Zügen der Vorarbeiten. „Wir hoffen, dass wir im Großen und Ganzen am Dienstag fertig sind. Den Mittwoch können wir dann nochmal zum Feintuning nutzen, bevor es richtig los geht“, blickt der Vorsitzende voraus. Interessierte Zuschauer können sich auf Dressurprüfungen in der Halle und Springprüfungen auf dem Reitplatz freuen.

Bernd Burghardt hält ein Mikrofon in der Hand.
Bernd Burghardt glaubt, dass das Herberner Reitturnier eine gute Zukunft hat. © privat

Neben dem Fritz-Ligges-Gedächtnis-Preis, der am Sonntagnachmittag (23. Juli) wohl um 15 Uhr über die Bühne gehen wird (die konkreten Zeiten werden erst kurz vor dem Turnier festgelegt, Anm. d. Red.), ist das Speed-Derby am späten Freitagnachmittag (21. Juli), eine Prüfung mit Geländehindernissen, ein bekanntes Highlight. Welche bekannten Reiterinnen und Reiter sich in Herbern messen, stehe laut Burghardt final auch erst in der kommenden Woche fest.

Bullenreiten als Neuerung

Für den Samstagabend haben sich die Herberner Veranstalter noch eine Neuerung im Rahmenprogramm überlegt, die zumindest am Rande auch mit Reitsport zu tun hat. „Wir werden draußen einen elektrischen Bullen aufbauen. Da können sich dann alle, die möchten, am Bullenreiten probieren.“ Als Siegprämie für diesen Wettbewerb seien auch immerhin 300 Euro ausgelobt.

Kleinere Änderungen also in einer nicht ganz so einfachen Zeit für Turnierveranstalter. Bernd Burghardt lässt sich die Zuversicht allerdings nicht nehmen: „Nach den Einschnitten durch die Pandemie hat sich bei uns schon im vergangenen Jahr alles wieder eingespielt. Wir schauen positiv in die Zukunft und hoffen natürlich auch auf Unterstützung durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung, dass die Kosten irgendwann wieder sinken. Es liegt leider nicht alles in unserer Hand.“

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