Die Erinnerung, wie sich verlieren anfühlt, dürfte beim PSV Bork langsam verblasst sein. Die Winterpause in der Fußball-Kreisliga A begann zwar Anfang Dezember, die letzte Pleite für den PSV gab es aber Mitte Oktober. Die Borker hatten also einen richtig starken Lauf, den sie im neuen Jahr fortsetzen wollen. Aus PSV-Sicht hätte die Pause gerne später kommen können.
Das trifft auch auf Kevin Marquardt zu. Der vor der Saison vom VfR Sölde nach Bork gekommene Angreifer kam vor der Winterpause richtig ins Rollen. Danach hatte es erst gar nicht ausgesehen. In den ersten vier Partien für den PSV gelang dem Stürmer nur ein Tor – das aber im Derby gegen GS Cappenberg. Danach warfen den 33-Jährigen Verletzungen zurück.
PSV Bork ist auf gutem Weg
Doch mit der Rückkehr in die Mannschaft drehte Marquardt richtig auf. In den drei Spielen vor der Winterpause gelangen dem Stürmer gleich sieben Tore, darunter ein Viererpack gegen den BSV Heeren. So gesehen hätte Marquardt gerne weitergemacht. „Ich habe mich geärgert, dass Pause ist. Ich war in einem guten Fluss. Das ist nicht so gut, gerade als Stürmer“, sagt er. „Es ist wichtig, dass man an Erfolgserlebnisse anknüpfen kann, aber ich bin guter Dinge, dass ich das nicht verloren habe.“
Zumindest im Testspiel bei Westfalia Wethmar zeigte der Stürmer, dass er das Treffen nicht verlernt hatte, als er ein Tor beisteuerte. Auch wenn in diesem Duell vor allem der Bezirksligist das Spiel machte, zeigte das Remis, dass der PSV durchaus imstande ist, gegen starke Mannschaften mitzuhalten.

Das hat der Aufsteiger aber auch im bisherigen Saisonverlauf im Kreisoberhaus gezeigt. „Das ist überragend“, findet Marquardt. „Ich habe im Sommer zwar gesagt, dass ich lieber nach oben als nach unten schaue. Aber ich kannte die Truppe ja nicht und dass die sich so gut entwickelt, hätte ich nicht gedacht. Dass wir auf dem vierten Platz stehen, ist nicht selbstverständlich. Ich bin richtig stolz, hier wächst etwas zusammen.“
Nur müsse das die Mannschaft auch bestätigen, wie Marquardt sagt. „Wir müssen die Jungspunde anleiten“, so der Führungsspieler. Das Team dürfe das bisher Erreichte nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Diese Gefahr besteht in jeder Mannschaft. Ich erwarte daher, dass wir in jeder Trainingseinheit Gas geben“, gibt der 33-Jährige vor.
Dabei verlangt Marquardt, dass jeder Kaderspieler alles gibt, auch wenn die PSV-Führungsspieler im Besonderen gefordert sein werden. „Ich erwarte, dass alle, egal ob 18 oder 35, an einem Strang ziehen. Wir Führungsspieler werden aber den Finger drauf halten“, sagt er, betont aber auch: „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir zu sehr bremsen müssen.“
Möglicherweise wird sich ein Trend zeigen, wenn die Saison wieder aufgenommen ist. Mit den Spielen gegen den Kamener SC und bei TuRa Bergkamen warten gleich zwei Schwergewichte auf den PSV Bork. „Das werden richtungsweisende Spiele“, weiß Marquardt und leitet daraus ab: „Wenn wir gut aus den Startlöchern kommen, sind die ersten Fünf mein Ziel.“

Vom ganz großen Wurf will der Stürmer noch nicht sprechen, auch wenn er meint: „Ich bin ein Freund von guten Zielsetzungen. Von mir wird es aber keine Aufstiegsansage geben.“ Daraus ergäben sich aber Zielsetzungen für die Zukunft. „Wenn wir dieses Jahr unter die ersten fünf kommen, sage ich ja nicht, dass ich im nächsten Jahr mit den Top-Zehn zufrieden bin.“
Möglich halte er die Bezirksliga aber auf jeden Fall: „Wenn wir noch an ein, zwei Stellen drehen, warum nicht? Der Verein hat großes Potenzial. Wenn man einen Höhenflug hat, will man auch nicht mehr weg davon.“
Kevin Marquardt will fit bleiben
Für Kevin Marquardt selbst geht es aber zunächst darum, dauerhaft fit zu bleiben. Die Anzahl der Tore spiele für ihn nur eine untergeordnete Rolle. „Ich setze mir keine Zahl, das bringt Unglück“, sagt er. Zweistellig solle die Ausbeute aber schon werden. Ein bescheidenes Ziel, wenn man bedenkt, dass Kevin Marquardt seine acht Treffer in acht Einsätzen erzielte. Vielleicht geht ja noch mehr: „Ich will wissen, wo ich stehe, wenn ich fit bin.“
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