Mick Schumachers Triumph sorgte auch beim MSC Bork für strahlende Gesichter. © picture alliance/dpa/ZUMA Wire

Motorsport

„Wie im Märchen“: Mick Schumacher wird Formel 2-Weltmeister und der MSC Bork feiert mit

Der Schumi-Sohn Mick Schumacher gewann am Sonntag erstmals in seiner Karriere die Formel 2 und steigt nun in die Formel 1 auf. Auch beim MSC Bork sorgte das für große Freude.

Bork

, 08.12.2020 / Lesedauer: 4 min

Gefühlte Ewigkeiten ging eine Meldung aus dem Motorsport nicht mehr so durch die Medien wie diese. Mick Schumacher, Sohn von Michael, gewann am Sonntag zum ersten Mal in seiner Karriere die Formel 2, den Unterbau der prestigeträchtigen Formel 1. Die wichtigere Nachricht für den Motorsportclub Bork kam aber schon eine Woche früher.

„Es ist schon alles ein wenig wie im Märchen. Ich habe Mick Schumacher seit seiner Kart-Zeit verfolgt und dass es jetzt für ihn in die Formel 1 geht, ist großartig. Für mich, den MSC und Motorsport-Deutschland“, schwärmt Club-Vorsitzender Jürgen Hieke. Denn dass der Schumi-Sohn im kommenden Jahr in der Formel 1 fährt, war schon seit dem Vor-Wochenende bekannt. Ab 2021 wird er ein Cockpit im Team „Haas“ übernehmen.

Jürgen Hieke glaubt an einen Motorsport-Boom in Deutschland. © Beate Dorn

„Es waren ja gleich zwei großartige Nachrichten. Erst dass er es in die Formel 1 schafft und dann am Sonntag, dass er den Titel holt. Ich glaube, dass sich lange nicht mehr so viele Leute für die Formel 2 interessiert haben, wie an diesem Wochenende“, so Hieke, der sich besonders auf die nächste Saison in der Formel-Königsklasse freut:

„Spätestens seit dem Vettel nicht mehr in einem konkurrenzfähigen Auto sitzt, hat die Formel 1 einfach in Deutschland an Interesse verloren. Im nächsten Jahr haben wir aber mit Mick einen möglichen Motorsporthelden und mit Sebastian Vettel im Aston Martin endlich wieder einen deutschen Fahrer, der um Podiumsplätze kämpfen kann“, hofft der MSC-Vorsitzende.

Formel 1 könnte 2021 aus deutscher Sicht wieder spannend werden

Der viermalige Weltmeister aus Heppenheim wechselt nämlich zur neuen Saison zum britischen Traditionsrennstall, der mit Racing Point das wohl drittstärkste Auto diesen Jahres aufgekauft hat. „Und eventuell bekommt ja sogar Nico Hülkenberg auch noch einen Platz“, sagt Jürgen Hieke und weiß aber auch, dass die Chancen des dritten Deutschen durch die jüngsten Ereignisse deutlich gesunken sind.

Der Vorsitzende, der Mick Schumacher schon seit Jahren verfolgt, sieht aber generell deutliche Unterschiede zu seinem Vater: „Das sind zwei komplett unterschiedliche Typen“, meint er. „Allein das vergangene Wochenende hat das eindeutig gezeigt. Mick ist in beiden Rennen nie voll auf Sieg gefahren, sondern wusste genau, wie viele Punkte er holen musste. Am Samstag wollte er nach einer verpatzten Qualifikation nur Achter werden, um am Sonntag von ganz vorne starten zu können. Am Sonntag wusste er, dass sein engster Verfolger unbedingt gewinnen muss und machte ihm von Runde Eins an die Räder kaputt, sodass beide am Ende ohne Punkte blieben.“

Michael Schumacher war der Typ „Aschenputtel“

Und wie war das bei Michael? „Michael war anders. Er kannte nur den Sieg. Zweite Plätze wurden einfach nicht akzeptiert. Vielleicht war er der Typ Aschenputtel, der aus einem schwachen Auto mit wenigen Mitteln von Beginn an alles rauskitzeln wollte. Mick möchte das Auto verstehen und Rennen für Rennen etwas besser werden, um am Ende ganz oben zu stehen. Im Gegensatz zu Michael hatte Mick ja auch die finanziellen Ressourcen und würde früh bei Ferrari aufgenommen. Michael holte seinen ersten Titel damals noch im sehr langsamen Benneton.“

Doch nicht nur für Motorsport-Deutschland, sondern genau so für den Motorsportclub Bork hofft Jürgen Hieke mit Mick Schumacher nun auf einen regelrechten Boom. „Es könnte dafür genau die passende Zeit sein. Ich bin damals in einer Generation mit Michael aufgewachsen und es war quasi Pflicht jedes einzelne Saisonrennen zu gucken und sich für Motorsport zu interessieren. Bei Vettel war das trotz seiner Titel schon anders. Er stand immer in Michaels Schatten und war einfach immer der zweite Weltmeister, während Schumacher mit Steffi Graf und Boris Becker auf einer Ebene stand. Bei Nico Rosberg war es sogar noch weniger. Er war in einem überragenden Mercedes einfach der schwächere Fahrer und gewann nur mit Glück einen Titel.“

Doch durch den Schumi-Sohn könnte nun eine andere Zeit anbrechen: „Unsere Jungfahrer-Generation, also die Acht- bis Zehnjährigen kennen Michael nur aus Geschichten und können jetzt gemeinsam mit Mick die Formel 1 erleben. Wenn er weiter so erfolgreich ist, könnte das endlich wieder für große Motorsport-Begeisterung in Deutschland und für die Motorsportclubs sorgen.“

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