
In den vergangenen drei Spielen stand Hendrik Hamelmann im Tor des PSV Bork. © Matthias Henkel
Wer macht das Torwart-Rennen beim PSV Bork? „Das bereitet mir große Bauchschmerzen“
Fußball
In dieser Saison teilen sich Marvin Kemmann und Hendrik Hamelmann den Platz zwischen den Pfosten beim PSV Bork. Trainer Sanmi Ojo bereitet das Probleme.
Wie in der vergangenen Saison geht der PSV Bork mit Torhüterduo Henrik Hamelmann und Marvin Kemmann in die Fußball-Kreisliga A. Im Aufstiegsjahr teilten sich die beiden Keeper den Job, in den zehn bisherigen Spielzeit ist das nicht anders: Kemmann kommt auf sechs Einsätze, während Hamelmann vier Mal im Kasten stand, darunter in den vergangenen drei Partien. Trainer Sanmi Ojo sagt: „Das bereitet mir große Bauchschmerzen.“
Das liegt aber nicht daran, dass der PSV auf der Einser-Position ein Problem hätte – im Gegenteil: „Wir haben mit die besten beiden Torhüter der Liga. Beide sind super“, stellt Ojo klar.
Hendrik Hamelmann und Marvin Kemmann teilen sich die Einsätze
In den ersten sieben Spielen stand mit einer Ausnahme Kemmann im PSV-Tor, seit drei Partien hütet Hamelmann den Kasten. „Hendrik hat wahnsinnig gut trainiert“, erklärt Ojo. So gut, dass Kemmann sogar für seinen Konkurrenten warb: „Marvin hat mir gesagt, dass Hendrik besser trainiert hat und dass es an der Zeit wäre, ihm eine Chance zu geben. Das haben wir getan. Er hat einen guten Job gemacht und dann muss man ihn belohnen und sollte ihn nicht aus dem Kasten nehmen“, so Ojo.

Marvin Kemmann (r.) teilt sich beim PSV Bork den Job zwischen den Pfosten mit Henrik Hamelmann. © Nico Ebmeier
Der ehemalige Westfalenliga-Keeper Kemmann ist aber nicht auf Dauer zum Zuschauen verdammt, wie Ojo klarstellt: „Die ganze Saison kann sich keiner sicher sein. Das wissen beide auch und legen sich voll ins Zeug.“
Was klingt wie Konkurrenzkampf, in dem auch mal Ellenbogen gefragt sind, entpuppt sich als etwas ganz anderes. Die beiden Torhüter pflegen ein ausgezeichnetes Verhältnis untereinander. „Das ist schon komisch“, beschreibt Ojo. „Dass die beiden sich so viel gönnen und sich pushen, war schon im Trainingslager seltsam. Da bin ich zu sehr Feldspieler, um da die Torhüter zu verstehen“, so der PSV-Trainer, der mit einem Lachen hinzufügt: „Dass die beiden in der Kabine nicht schmusen, ist alles.“
Für den Coach ergibt sich dadurch ein Luxusproblem, da beide Keeper unbestritten Qualitäten besitzen. „Marvin ist total professionell, das ist unbeschreiblich“, sagt Ojo und fügt über den 20-jährigen Hamelmann hinzu: „Er kommt rüber, als würde er schon 15 Jahre im Seniorenbereich spielen. Beide sind mit die trainingsfleißigsten und erfüllen komplett die Vorbildfunktion.“
Luxusproblem auf der Torhüterposition beim PSV Bork
Nur kann der Trainer aber eben immer nur einem seiner beiden Keeper den Vorzug am Spieltag geben. „Wenn man es ihnen vor dem Spiel erklärt, ist keiner geknickt“, berichtet Ojo. „Ich glaube auch nicht, dass derjenige traurig ist, der auf der Bank gesessen hat, wenn der andere gut gespielt hat. Das ist einfach ein unschlagbares Team. Da komme ich ins Schwärmen.“
Damit ist auch klar, dass der PSV Bork im Tor am stärksten besetzt ist. „Das ist ein Sechser im Lotto“, freut sich Ojo. „Wenn einer der beiden den Verein verlassen sollte – was ich nicht hoffe –, hoffe ich, dass das Verhältnis bei den beiden wieder so ist. Das ist ein echtes Luxusproblem gerade. Sonntag für Sonntag muss ich mich fragen, wer spielt“, freut sich Ojo. Das wird auch an diesem Sonntag (15 Uhr) gegen den SSV Mühlhausen II der Fall sein.
Von dieser Art Probleme hätte der Coach gerne noch mehr: „Ich würde mich darüber freuen, wenn es auf den anderen Positionen auch so wäre.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
