
Die SG Selm/Südkirchen schlug bereits drei hochkarätige Gegner im Pokal, kommt in der Liga aber noch nicht Fahrt. © Jura Weitzel
Wechselbad der Gefühle: SG Selm/Südkirchen schlägt Hochkaräter im Pokal und schwächelt in der Liga
Fußball
Für die Damen der SG Selm/Südkirchen bietet diese Spielzeit eine Achterbahn der Emotionen. Während im Pokal hochkarätige Gegner bezwungen wurden, kommt die Mannschaft in der Liga nur langsam in die Gänge.
Tabellenführer der eigenen Liga, Bezirksligist, Bezirksligist: So lautet der bisherige Weg der SG Selm/Südkirchen-Damen im Fußball-Kreispokal. Als Nächstes wartet auf den A-Ligisten ein Landesligist. Trotz der Pokal-Wunder kommt das Team in der Liga allerdings nur schleppend voran, will nun aber den Aufschwung der letzten Spiele nutzen.
Die vergangene Fußballwoche war für die Damen der SG Selm/Südkirchen die wohl erfolgreichste in der bisherigen Spielzeit. Drei Spiele, zwei Siege, ein Unentschieden lautet die Bilanz der Mannschaft von Trainer Markus Kuhn. Das Highlight ist eindeutig der Sieg im Pokal gegen den VfL Senden (28. September). Im Elfmeterschießen setzten sich die Damen aus Selm und Südkirchen mit 4:3 gegen den Tabellenzweiten der Bezirksliga 4 durch.

Markus Kuhn, Trainer der SG Selm/Südkirchen, ist stolz auf die Leistungen seiner Mannschaft in den Pokalspielen. © Reith
Auch sechs Tage nach dem Triumph reitet Kuhn immer noch die Welle der Euphorie. „Die Mädels haben alles rausgehauen, was geht. Besonders gut war, wie die Mannschaft gegen Senden gekämpft hat. Ich bin total stolz auf die ganze Mannschaft.“
Aber nicht nur das Spiel gegen den VfL Senden, sondern die ganze bisherige Pokalsaison stimmt Kuhn glücklich. „Ich glaube bei allen Gegnern nicht, dass die uns unterschätzt haben. Wir haben das einfach toll gemacht. Wir waren super in der Defensive und haben vorne unsere Chancen genutzt. Das war in allen drei Pokalspielen eine tolle Leistung.“
Markus Kuhn: „Wir wollen das Unmögliche möglich machen“
Vor dem VfL Senden schlug das Team Südse(e) mit dem SV Herbern bereits einen weiteren Bezirksligisten sowie mit dem DJK SV Mauritz den damaligen Tabellenführer der eigenen Staffel. Somit steht die Mannschaft nun im Halbfinale und muss gegen den Landesligisten SG Telgte ran. Die nächste Monsteraufgabe, aber die SG Selm/Südkirchen hat schon mehrmals unter Beweis gestellt, dass auch sie eine Monsteraufgabe für die Gegner ist.
„Telgte ist eine echte Hausnummer. Wir werden die gleiche Marschroute wie gegen die Bezirksligisten vorgeben. Auch wenn Telgte wahrscheinlich noch besser und spielerisch stärker ist“, sagt Kuhn. Der Außenseiter ist dennoch bereit, den Kampf anzunehmen. „Wir versuchen, das Unmögliche möglich zu machen. Die Mädels sind heiß darauf. Dass die Chance nicht groß ist, ist klar. Aber es ist nicht unmöglich.“
SG Selm/Südkirchen ist in der Liga noch nicht in der Spur
Anders als im Pokal läuft bei der SG Selm/Südkirchen dagegen der Ligabetrieb. Das Team rangiert nach sechs Spielen auf dem achten Platz und verbucht lediglich fünf Zähler. Allerdings stehen die Zeichen gut, dass nun ein Aufschwung für mehr Punkte auf dem Konto sorgen könnte, denn gegen den BSV Ostbevern II fuhr das Team am Freitag den ersten Ligasieg ein.
„Wir haben die Leistung aus dem Pokal mitgenommen und jetzt endlich mal den Bock umgestoßen“, sagt Kuhn. „Wir haben gemerkt, dass man durch Einsatz und Laufbereitschaft die Spiele gewinnen kann. Das ist die Grundvoraussetzung. Wir müssen 100 Prozent für den Erfolg geben. Wenn du da nicht die richtige Einstellung hast, verlierst du.“
Trotz des schleppenden Ligastarts ist die Stimmung in der Mannschaft kaum zu übertreffen. „Die ist genial, wir hatten ja auch eine tolle Woche. Aber die Stimmung war auch schon vorher gut. Wir müssen jetzt umsetzen, was wir im Training geübt und in Pokal und Meisterschaft zuletzt geschafft haben.“
Als Nächstes empfängt das Team Südse(e) nun den derzeitigen Tabellenführer TuS Saxonia Münster. „Wir gehen das Spiel an wie die Pokalspiele und dann auch mit der gleichen Marschroute. Wir wollen die Gegner ärgern und eventuell etwas Zählbares holen. Wir werden auf jeden Fall nichts verschenken.“