Leicht gefallen sei ihm die Entscheidung nicht. Alles andere als das, sagt Marvin Kemmann. Der Torwart verlässt Fußball-A-Ligist PSV Bork und schließt sich noch im Winter Landesligist VfL Senden an. „Ich werde die Mannschaft sehr doll vermissen. Das ist eine Herzensangelegenheit für mich“, sagt Kemmann.
Auch auf der anderen Seite herrscht Bedauern. Der PSV hätte gerne mit dem 25-Jährigen weitergemacht, wollte seinem verdienten Spieler aber auch keine Steine in den Weg legen. Man lasse Kemmann „ganz ohne Bauchschmerzen“ gehen, sagte der Sportliche Leiter Martin Klingenberg. Dabei hatte Kemmann wesentlich Anteil daran, dass der PSV als Aufsteiger und Tabellenvierter wohl nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben wird.
Duos des PSV Bork gesprengt
Es ist einer der Gründe, die es dem Verein ermöglichen, auf die Hälfte des wohl stärksten heimischen Duos zu verzichten. Denn mit Hendrik Hamelmann hat der PSV einen weiteren richtig starken Keeper in seinen Reihen. Auch das spielte in die Entscheidung Kemmans mit hinein.
„Mit Hendrik im Tor muss man sich keine Gedanken machen“, lobt Kemmann seinen Kollegen. „Wenn der Verein gesagt hätte, er hätte bei meinem Wechsel Bauchschmerzen, hätte ich auch bis Sommer durchgezogen. Ich habe offen und ehrlich gefragt und der Verein hat zugestimmt.“

Das Einverständnis holte sich der 25-Jährige aber nicht nur beim Vorstand des PSV, sondern bei der ganzen Mannschaft. „Sportlich in der Saison zu gehen, ist nicht so schön. Aber als Freunde und Kollegen haben mir alle gesagt, dass das die richtige Entscheidung ist“, so Kemmann. „Sonst hätte ich das Gefühl gehabt, die Mannschaft im Stich zu lassen.“
Die Lust, nach eineinhalb Jahren an der Waltroper Straße etwas Neues auszuprobieren, reifte im ehemaligen Westfalenliga-Torwart schon in diesem Sommer. „Ich hatte länger das Gefühl, dass ich nochmal höher spielen will“, erzählt Kemmann. Das wird er nun beim Landesligisten VfL Senden.
Dort aber ist die sportliche Situation wesentlich angespannter als in Bork. Als Tabellen-15. befindet sich der VfL mit zwei Punkten Rückstand auf einem Abstiegsplatz. „Sportlich hat mich die Landesliga einfach gereizt“, so der Keeper. „Das ist die Liga, wo ich hinwollte und mich beweisen will.“
Nur wird er sich dort an ein anderes Niveau gewöhnen müssen, wie Kemmann selbst sagt. „Es ist außerdem ein neues Umfeld. Da werde sich sicher ein paar Wochen brauchen, bis ich mich zurechtgefunden habe. Viel verlernt man aber nicht, vor allem, weil das Training in Bork gut war. Ich mache mir da keine Gedanken und bin sehr optimistisch, dass ich es schnell mit der Integration klappt.“
Marvin Kemmann kündigt sich an
Falls das wider Erwarten nicht passieren sollte, dürften dem 25-Jährigen aber auch die Türen an der Waltroper Straße offen stehen. Und Kemmann wäre nicht abgeneigt, in die offenen Arme zu fallen. „Es ist das Komplettpaket, was ich vermissen werde. Ich habe viele neue Freundschaften und Bekanntschaften geschlossen. Deswegen ist es mir ja auch so schwer gefallen, zu gehen.“ Zumal er mit dem Aufstieg mit dem PSV ein einmaliges Erlebnis verbinde.
Aber auch so wird Marvin Kemmann nicht aus der Welt sein, wie er klarstellt. „Ich werde mich auf jeden Fall öfter am Platz blicken lassen, sofern das möglich ist“, sagt er.
Leistungsträger des PSV Bork wechselt sofort in die Landesliga: „Ganzer Verein ist dankbar“
Die Top-5-Stürmer der Hinrunde: Wer waren die besten Angreifer?
Saisonhighlights in Bildern: Die besten Fotos der zweiten Jahreshälfte