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Engagement im Lockdown zahlt sich für Organisationstalent (32) aus
Fußball
Wäre kein Corona, wäre das 32-jährige Organisationstalent auf dem Fußballplatz zu Hause und anschließend auf der Malle-Party oder beim Oktoberfest. Das große Engagement zahlt sich sogar aus.
Dass Sportler gut feiern können, dürfte allseits bekannt sein. Und so wollen die meisten Aktiven auch neben dem Sportplatz oder nach Abpfiff gut unterhalten werden. Für ein 32-jähriges Organisationstalent aus dem heimischen Fußballkreis ist das das große Hobby - und das zahlt sich aus.
Die Pandemie stellt seit vielen Monaten alle Menschen vor große Herausforderungen. Auch in den Vereinen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) waren deshalb kreative Lösungen und viel Engagement gefragt, um die eigenen Mitglieder in Bewegung zu halten und darüber hinaus auch gesellschaftlich zu unterstützen. Dafür gibt´s den Sonderpreis „Ehrenamt in der Corona-Pandemie“ - auch im Fußballkreis Unna/Hamm.

Ramona Schnatmann ist Spielführerin des Landesligisten BSV Heeren und hat bei ihrem Verein unter anderem ein Eventteam gegründet. © BSV
Freuen darf sich darüber eine engagierte Fußballerin des BSV Heeren, die im Lockdown ein wohl einzigartiges Engagement an den Tag legt. Ramona Schnatmann aus Werne, Spielführerin der Heerener Landesliga-Damen, machte erst kurz vor Weihnachten auf sich aufmerksam, als sie zusammen mit zwei Teamkolleginnen 50 Adventskalender in einer Sieben-Stunden-Aktion an Spielerinnen, Vorstand und Ehrenamtliche im BSV Heeren verteilte. Dabei führte ihr Weg bis ins Sauerland.
Ramona Schnatmann gründet Eventteam beim BSV Heeren
Schon zu Beginn des Jahres 2020 zeigte die 32-Jährige, dass sich bei ihr nicht alles um den Fußball dreht. Sie gründete das BSV-Eventteam, das beispielsweise ein Dartturnier plante, für das bereits 80 Anmeldungen vorlagen. Auch eine Mallorca-Party und das Oktoberfest sollten im Vereinsheim, das zwischenzeitlich noch renoviert wurde, über die Bühne gehen. Einzig: Corona spielte nicht mit.
In sportlicher Hinsicht zählt die Spielführerin auch zu den Gründerinnen einer Ü30-Damenmannschaft, in der sich viele ehemalige BSV-Spielerinnen zusammengefunden haben. „Na gut, wir haben wegen Corona erst drei Mal trainiert, aber in diesem Jahr steigen wir wieder ein“, kündigt sie an. „Wir wollen an Turnieren teilnehmen und Testspiele gegen Kreisliga-Mannschaften bestreiten.“
„Das holen wir jetzt alles in diesem Jahr nach“, ist die 32-Jährige aber zuversichtlich, dass beim BSV Heeren demnächst auch wieder gefeiert werden kann. „Wir organisieren das ja gerne und es macht uns viel Spaß", stellte sie immer den Teamgeist in den Vordergrund. „Ich selbst will gar nicht so im Mittelpunkt stehen“, sieht sie ihr Engagement eher als selbstverständlich an.
Vorsitzender Ulrich Eckei schlug das Organisationstalent vor
Über die besondere Ehrung freut sich das Organisationstalent des BSV Heeren dennoch: „Ich war schon überrascht, als ich die Mail vom Fußballverband erhalten habe, dass ich für den Ehrenamts-Preis vorgesehen bin. Da wusste ich auch schon, dass unser Vorsitzender Uli Eckei seine Finger im Spiel hatte. Das freut mich“, sagt die Fußballerin. Und weiter: „Es ist vor allem ein tolles Zeichen auch für alle anderen, sich im Ehrenamt zu engagieren.“
„Wir sind froh, so viel Einsatz und Herzblut in unseren Vereinen erleben zu dürfen“, sagt indes FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski. Als Lohn winkt den bislang 23 gemeldeten Corona-Heldinnen und -Helden - darunter Ramona Schnatmann - eine Ehrungsveranstaltung und Präsentübergabe im SportCentrum Kaiserau.
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
