Kommentar
Viel Durcheinander in der Sportwelt - Vereine wünschen sich mehr Erklärungen
Kaum war die neue Corona-Schutzverordnung da, schon hagelte es Kritik. Wieder mal. Vereine klagen über vermeintliche Widersprüche im Gesetzestext. Für den Bürger ist dieser kompliziert und unverständlich.
Welche Regeln auf Sportplätzen wie hier in Cappenberg gelten, soll durch die Corona-Schutzverordnung klar geregelt sein. © Patrick Fleckmann
Das Leben kehrt wieder in die Sportvereine zurück. Vor allem der Fußball erwacht. Der Ball rollt vielerorts wieder: Ende der Woche dürften viele Vereine wieder in ein lockeres Training eingestiegen sein – ungeachtet der Kritik, die aus Kaiserau kam.
Der Verband riet doch glatt, weiter auf Körperkontakt zu verzichten, hat hierbei aber nicht das Sagen. Was erlaubt ist und was nicht, wird in Düsseldorf entschieden und vielleicht noch durch die jeweilige Verwaltung der Stadt oder Gemeinde, nicht am Sitz des FLVW.
Eine glückliche Figur hat das Land aber auch diesmal mit der Lockerungswelle nicht abgegeben. Mehr Informationen, mehr Erklärungen, mehr Beispiele – das wünschen sich die Sportinstitutionen. Und keinen trockenen Gesetzestext.
Völlig missverständlich war zudem ein Satz in der Mitteilung des Landes, wonach „unvermeidbarer Körperkontakt“ weiter verboten bleibt, obwohl Kontaktsport erlaubt ist. Bitte was? Solche sprachlichen Ungenauigkeiten führen zu Verwirrungen. Die Redaktion erhielt am Tag danach mehrere Anrufe von Lesern.
Jetzt ist es nicht Aufgabe des Staates, jedem Bürger aktuelle Rechte in den Briefkasten zu werfen. Die Menschen sind selbst in der Pflicht, sich über Änderungen zu informieren.
Doch ein wenig kann man diese Verwunderung und Verunsicherung schon verstehen. Denn die Strafen sind noch immer drastisch und die Lockdown-Erfahrungen wirken bei vielen ehrenamtlichen Trainern und Vereinsfunktionären noch nach, die jetzt in Windeseile Konzepte erstellen müssen und diese im Zwei-Wochen-Rhythmus überarbeiten sollen, wenn sie denn von Lockerungen profitieren wollen. Sie tragen aber auch die Verantwortung, die ihnen wie in einer Hierarchiepyramide nach unten übertragen wird. Einige fühlen sich allein gelassen – verständlich.