Zu Jahresbeginn an der sonnigen Algarve, so schön kann der Start ins neue Jahr aussehen. Schwitzen unter der Sonne Portugals gehört für Pascal Formann aber längst zum harten Profigeschäft. Für den Torwarttrainer des VfL Wolfsburg sieht Urlaub ganz bestimmt anders aus. In Portugal bereitet sich der Fußball-Bundesligist auf den Re-Start der Liga bei der TSG Hoffenheim vor.
Pascal Formann ist Torwartrainer beim VfL Wolfsburg
„Wir wollen wieder Tuchfühlung zu den europäischen Plätzen haben“, glaubt der 42-jährige Formann daran, dass die „Wölfe“ – derzeit auf Rang elf platziert – einen positiven Start nach der Winterpause hinlegen. Und der aus Südkirchen stammende Coach, der fast täglich mit dem Profi-Kader um Trainer Ralph Hasenhüttl trainiert, dürfte den Leistungsstand seines VfL genau einschätzen können. Immerhin trägt er mit seiner Arbeit zum Erfolg des Vereins bei.
„Ich arbeite seit elf Jahren für den VfL Wolfsburg und habe jetzt meinen Vertrag bis 2028 verlängert“, ist Pascal Formann besonders stolz auf diese Beziehung. „Das ist eine riesige Wertschätzung für mich“, strahlt er. „Wenn es um Torwartfragen geht, um die Trainingssteuerung oder die Kader- und die Spielbesetzung, tauschen wir uns im Trainerteam immer eng aus. Die Zusammenarbeit ist von großem Vertrauen geprägt.“
So war auch die Verpflichtung von Keeper Kamil Grabara vom FC Kopenhagen ein Thema für Pascal Formann. „Natürlich war ich auch hier involviert. Schließlich arbeite ich mit ihm tagtäglich zusammen“, sagt Formann, der immerhin jahrelang Belgiens Nummer eins im Tor des VfL – Koen Casteels – trainiert hat. „Auch Grabara hat meiner Meinung nach das Potenzial, die Nummer eins in Polen zu werden.“
Es war beim Bundesligisten nie eine Frage, ob nach dem Trainerwechsel von Niko Kovac auf Ralph Hasenhüttl im März 2024 auch der Torwarttrainer gewechselt werden muss. „Meist bringt ein neuer Trainer einen Co-Trainer und einen eigenen Analysten mit“, weiß der in Werne geborene Formann, der zu seiner aktiven Zeit bekanntlich schon bei Nottingham Forest das Tor gehütet hat. „Anders als zum Beispiel in England werden Torwarttrainer hier selten gewechselt, sie sind vereinstreu. Sie sind immer nah am Team.“ Und Pascal Formann weiß auch, dass es deshalb nicht viele andere offene Stellen in Deutschlands Eliteliga gibt.
Torwarttrainer sind meist vereinstreu
Klar gebe es immer mal wieder lose Anfragen, aber der „VfL Wolfsburg ist mittlerweile eine feste Größe in meinem Leben. Die Sicherheit und das Vertrauen sind mir hier viel wert“, arbeitet der Torwarttrainer bereits im siebten Jahr im Profikader. Und das wirkt sich selbstverständlich auch auf das Privatleben aus. „Eine längere Urlaubsphase gibt es meist im Juni. Freie Tage bestimmt der Cheftrainer“, so Formann, der dafür aber für einen Bundesligaverein arbeiten darf.
Aus Portugal direkt zum Auswärtsspiel nach Hoffenheim
„Meine Eltern Hardy und Elisabeth haben mich zu Weihnachten in Wolfsburg besucht, haben sich dabei das Spiel gegen den BVB angesehen“, richtet sich die Privatplanung nach dem Spielplan. „Alle paar Wochen bin ich auch mal in Südkirchen, wie es eben passt.“ Und wenn Pascal Formann das sonnige Portugal verlässt, dann geht‘s gleich direkt ohne Umwege nach Hoffenheim. Bundesliga-Alltag eben, den nicht viele genießen dürfen.