Mario Bester (r.) traf am Pfingstmontag zum Derbysieg.

Mario Bester (r.) traf am Pfingstmontag zum Derbysieg. © Nico Ebmeier

„Typisches Bester-Ding“: Doch Torfreude für den PSV Bork hält nur drei Stunden an

rnFußball

Beim Derbysieg über GS Cappenberg II schießt Mario Bester den goldenen Treffer zum 1:0. Drei Stunden später wurde die Stimmung darüber dann aber bereits getrübt.

Bork

, 09.06.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Was hätte an diesem Pfingstmontag alles passieren können? Hätten die Kreisliga-Fußballer des PSV Bork irgendwann in dieser Saison nur ein Pünktchen mehr geholt, hätte der 1:0-Treffer von Mario Bester gegen GS Cappenberg II den Aufstieg bedeutet. So war es eben „nur“ der Derbysieg, weil der TuS Niederaden ein paar Stunden später die Borker Träumereien endgültig beendete.

„Für diesen Augenblick war es natürlich ein schöner Moment und ich habe mich sehr gefreut. Aber klar, es wäre noch schöner gewesen, wenn drei Stunden später aus Niederaden andere Nachrichten gekommen wären“, sagt Mario Bester im Rückblick auf seinen Treffer. Dabei war das 1:0 am Kohuesholz die große Erlösung in einem kuriosen Derby.

Der PSV war mit Abstand die bessere Mannschaft auf dem Platz, hatte mehrere Hoch-Karäter, doch der Treffer wollte einfach nicht fallen. „Das zog sich die ganze Saison durch. Sanmi Ojo (Trainer, Anm. d. Red.) sprach ja auch davon, dass wir 25 Tore schießen müssen, aber mir war klar, dass wir das nicht schaffen. Wir waren einfach nicht effizient genug, das muss dringend in der nächsten Saison besser werden“, sagt Bester, der sich sicher ist, dass die 15 Tore, die zum Aufstieg fehlten, im Laufe der Spielzeit absolut im Bereich des Möglichen waren.

Mario Bester freut sich knapp drei Stunden über sein Tor für den PSV Bork

So dauerte es am Pfingstmontag aber eben bis zur 65. Minute, bis der Außenverteidiger die Führung erzielte. Mit einer echten Willensleistung holte sich der 35-Jährige am Cappenberg-Strafraum den Ball, scheiterte im ersten Versuch an GSC-Torwart Luca Wiegel und stocherte ihn danach doch noch irgendwie über die Linie.

Mario Bester spielt beim PSV Bork in der Verteidigung.

Mario Bester spielt beim PSV Bork in der Verteidigung. © Nico Ebmeier

„Das war schon so ein typisches Bester-Ding“, sagt er und lacht. „Ich war echt ein bisschen angefressen und dachte mir: Dann muss es eben mit dem Kopf durch die Wand gehen.“ Irgendwie auch sinnbildlich, dass der „goldene“ Schuss dann von Besters schwächerem rechten Fuß kam.

Und dann blieb es auch beim 1:0 für den Liga-Dritten, mit dem der PSV Bork zumindest zwischenzeitlich aufgestiegen war, eben so lange, bis der TuS Niederaden selbst in Führung ging. „Ich bin nicht mit nach Niederaden gefahren und war bei meiner Familie. Aber natürlich habe ich währenddessen den Liveticker gelesen. Die Enttäuschung war schon da, aber so greifen wir dann einfach nächstes Jahr nochmal an“, so der PSV-Kicker.

Jetzt lesen

Ist da etwa eine Kampfansage rauszuhören? „Wir haben uns jetzt ein Jahr kennengelernt und am Ende war Platz drei okay. Aber wenn ich sehe, wie sich manche Jungs entwickelt haben, kann das in der nächsten Saison eigentlich nur richtig gut werden“, sagt er und sieht dabei auch noch eine weitere sehr positive Entwicklung an der Waltroper Straße.

„Es ist richtig schön, dass auch endlich wieder Fans zum PSV Bork kommen. Es war super, wie viele Borker da am Montag in Cappenberg waren, das war eine richtig geile Stimmung. Man sieht einfach, dass der ganze Verein sich wieder in eine sehr positive Richtung entwickelt und daran werden wir jetzt anknüpfen“, gibt sich Mario Bester selbstbewusst.

Mario Bester ist jetzt der Älteste beim PSV Bork

Nachdem Sanmi Ojo nun vollständig an die Seitenlinie wechselt, ist der Außenverteidiger übrigens der Älteste beim B-Ligisten. Eine Rolle, die der 35-Jährige gerne annimmt. „Es ist doch super, wir brauchen die jungen Leute. Irgendwann können die Alten ja nicht mehr ran und dann muss es neue Kräfte geben“, sagt er, kann sich aber einen kleinen Hieb in Richtung der „jungen Wilden“ nicht verkneifen.

„Es müssen bloß noch der ein oder andere ein bisschen an der eigenen Fitness arbeiten. Es kann doch nicht sein, dass ich mit 35 Jahren fitter bin als mehrere jüngere Spieler“, so der Derby-Torschütze lachend. Dafür ist dann ja ab jetzt die Sommer-Vorbereitung da.