Auf dem echten Rasen dürfen die Fußballer des PSV Bork lange nicht mehr jubeln. aber sie haben einen legalen Weg gefunden, wie sie trotzdem Fußball spielen können.

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Trotz Spielpause trifft sich die Mannschaft des PSV Bork und spielt zusammen Fußball - ganz legal

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Auf dem echten Rasen können keine Spiele stattfinden. Deswegen hat sich der PSV Bork eine Aktion überlegt, wie die Spieler trotzdem zusammen Fußball spielen können. Die sorgt aber auch für Frust.

Bork

, 28.01.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Laufchallenges gibt es viele. Online-Training machen auch viele Mannschaften. Doch der PSV Bork nutzt noch einen anderen Weg, um in der sportfreien Zeit in Kontakt zu bleiben und in großer Gruppe zusammen Sport zu treiben - und das völlig legal.

Die Fußball-Simulation „Fifa“ ist bei Fußballern verständlicherweise beliebt. Viele Bundesliga-Spieler spielen in ihrer Freizeit die bekannte Videospiel-Reihe. Auch die Fußballer des PSV Bork sind zum Teil leidenschaftliche Playstation-Spieler. Deswegen kamen David Onweni und Mario Naß im Dezember 2020 auf eine Idee.

„Fifa“ ist eine Fußball-Simulation von „EA Sports“. Das Videospiel kann auf verschiedenen Plattformen wie der Playstation gespielt werden.

„Fifa“ ist eine Fußball-Simulation von „EA Sports“. Das Videospiel kann auf verschiedenen Plattformen wie der Playstation gespielt werden. © dpa (Symbolbild)

Innerhalb des Spiels gibt eines Modus, bei dem man sich einen Akteur erstellen und mit bis zu zehn weiteren Spielern online zusammen gegen andere Teams antreten kann. „Pro Club“ heißt der Modus. Jeder Spieler kann einen der virtuellen Fußballer auf dem Feld steuern - vom Torwart bis zum Stürmer.

„Wir haben uns schon vorher zusammen getroffen und ‘Fifa‘-Turniere veranstaltet. Das war cool. Das geht aber im Moment auch nicht, also müssen wir es online machen. Wir haben dann in die Mannschafts-Gruppe geschrieben und gefragt, wer Lust dazu hat“, sagt Onweni.

Auch der Sportliche Leiter und ein Vorstandsmitglied spielen mit

Und das waren viele. Gleich beim ersten Mal nahmen elf Spieler daran teil. Auch der Sportliche Leiter Martin Klingenberg und ein Vorstandsmitglied waren dabei. „Das hat mega viel Spaß gemacht.“ Danach habe man sich noch zwei, drei Mal verabredet, obwohl die ersten Partien verloren gingen. „Nach drei, vier Spielen hatten wir uns eingespielt.“

Während des Zockens kommunizieren alle Spieler über eine sogenannte „Party“, einen Sprachchat, miteinander. „Man denkt, dass das mit so vielen Leuten katastrophal ist, aber es geht. Wir haben ja alle was mit Fußball am Hut und kennen uns aus. Da werden dann auch mal Calls wie ‘durchlasen‘ benutzt.“

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Jeder der einmal „Fifa“ gespielt hat, weiß dass die virtuellen Fußballer nicht immer das machen, was die Spieler auf der Couch gerne hätten. Was in echt der „kaputte“ Rasen ist, weswegen der Torschuss mal wieder meilenweit über das Tor ging, ist an der Konsole der Controller. Das kann für sehr viel Frust sorgen.

„Unser Stürmer Maik Küchler ist sehr ehrgeizig und macht auch auf der Konsole viele Tore. Aber, wenn er mal einen versemmelt, wird er auch mal lauter.“ Küchler sei laut Onweni aber auch einer, der oft und seit vielen Jahren schon „Fifa“ spiele und deswegen gut sei, so wie Marvin Koch oder auch Trainer Sanmi Ojo.

Maik Küchler ist nicht nur in echt für die Tore beim PSV Bork zuständig, sondern trifft auch auf der Konsole oft.

Maik Küchler ist nicht nur in echt für die Tore beim PSV Bork zuständig, sondern trifft auch auf der Konsole oft. © Sebastian Reith

„Der ist auch ganz gut, holt aber die ein oder andere Rote Karte“, sagt der 19-Jährige und lacht. Ojo spiele auch nicht wie in echt als Sechser, sondern als Innenverteidiger. Generell würden auf der Playstation nicht alle auch auf ihren eigentlichen Positionen spielen. „Die meisten wollen vorne spielen. Wir wechseln aber durch.“

Das gemeinsame Zocken stärkt nicht nur die Bindung der bereits vorhandenen Spieler untereinander, sondern hilft auch, neuen sich einzugewöhnen. So spielte auch Winter-Neuzugang Rene Westermann schon mal mit und lernte seine neuen Mitspieler so vor dem ersten persönlichen Treffen kennen.

„Beim nächsten Mal wollen auch Spieler aus der A-Jugend mitspielen. Wir überlegen auch, ob wir nicht andere Vereine fragen, um gegen sie zu spielen. Wenn das nicht auf dem Platz geht, dann zumindest an der Konsole.“

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