Bei der Damenmannschaft des SV Südkirchen war in den letzten Wochen viel los. Der langjährige Coach Markus Kuhn trat überraschend zurück. Nun hat Jens Volle die Mannschaft interimsweise bis zum Saisonende übernommen. Ab Sommer wird dann ein neues Kapitel eingeschlagen. Steffen Durczak übernimmt den A-Kreisligisten aus Südkirchen.
Neuanfang mit Steffen Durczak beim SV Südkirchen
Durczak selbst beschreibt seinen Amtsantritt im Sommer als „Neuanfang“ für das Team. Als großes Ziel strebt er den Aufstieg in die Bezirksliga mit dem Team an. Doch dies liege noch weit in der Ferne. An erste Stelle stehe aber, dass die Mannschaft wieder Spielfreude zeigt. „Dann kommt der Erfolg auch von ganz allein“, so der 27-Jährige.
Der Zusammenhalt wird in Südkirchen großgeschrieben, wird im Gespräch mit Durczak deutlich, denn auch schon Jens Volle, der derzeitige Interimstrainer, zählt diese Eigenschaft zu den Stärken der Mannschaft. Als Torwarttrainer in Zusammenarbeit mit Ex-Coach Kuhn hat Durczak das Gefühl der Zusammenarbeit schon erleben dürfen.
Das sei auch ein ausschlaggebender Punkt in seiner Entscheidung für den Trainerposten beim SV gewesen. „Kurz nach der Meldung, dass Markus am Saisonende aufhört, klingelte mein Telefon. Das Gespräch unter anderem mit Nathalie Voss (Sportliche Leitung der Damen, Anm. d. Red.) hat mich sehr überzeugt, Zeit in das Projekt zu investieren“, erzählt Durczak.

Das Trainerteam besteht dann weiterhin aus der langjährigen Co-Trainerin Maren Monno. Trotz des jungen Alters beider Trainer steht in der kommenden Saison viel Erfahrung an der Seitenlinie. Sowohl Monno als auch Durczak haben lange selbst aktiv Fußball gespielt. „Maren Monno spielt vereinzelt auch noch für den SV und hat einen engen Draht zur Mannschaft“, so der künftige Cheftrainer.
Mit ihr habe sich Durczak auch schon häufiger über die kommende Saison ausgetauscht. „Es wird gut“, äußert er optimistisch. Die beiden kennen sich schon seit zehn Jahren, was „sicherlich sehr hilfreich in der Zusammenarbeit ist“. Genauso gut pflegt der ehemalige Spieler den Kontakt zu einzelnen Spielerinnen, zum Beispiel bei den Heimspielen. Die Spiele der SV-Frauen verfolgt der Industriemechaniker sehr regelmäßig.
Zusammenarbeit mit Maren Monno beim SV
Die jetzige sportliche Situation der Frauen sieht er recht kritisch. Auch wenn das Team am vergangenen Sonntag im Nachholspiel gegen SV Concordia Albachten die drei Punkte Zuhause behielt, ist Steffen Durzcak mit dem 2:1-Sieg nicht zufrieden. „Es war ein durchwachsenes Spiel. Konditionell muss einfach mehr kommen“, kritisiert er. Trotz alledem ist er gegenüber Jens Volle sehr dankbar, dass er die Aufgabe einer schwierigen Situation übernommen hat, was „nicht selbstverständlich ist“.
Vom Aufstieg in dieser Saison möchte der junge Coach nicht sprechen, obwohl es rechnerisch noch möglich sei. Der Rückstand auf einen Aufstiegsplatz beträgt nun nur noch fünf Zähler. „Trotzdem hat das Team in der Vergangenheit zu viele unnötige Punktverluste gehabt, die dazu führen, dass der Gedanke über den Aufstieg nicht in den Köpfen der Spielerinnen ist“, weiß der ehemalige Trainer der Reserve der SG Selm.

Auch wenn seine Tätigkeit erst im Sommer beginnt hat Durczak schon jetzt viel zu tun. Mit Monno arbeitet er schon seit längerer Zeit einen ausführlichen Plan für die nächste Saison aus. Das Trainerteam hat dabei eine klare Vorstellung und nimmt die Mannschaft in die Pflicht. „Die Spielerinnen müssen disziplinierter ins Training gehen. Ich erwarte, dass sie die Prioritäten richtig setzen“, sagt Durczak. Im Training sollen dann Abläufe und Kombinationen im Spiel intensiv trainiert werden. „Allerdings kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht viel zur Taktik sagen. Klar ist, dass ich eine eingespielte stabile Innenverteidigung haben möchte und durch die Offensive eine gewisse Durchschlagskraft erzeugen will.“
Der Nachwuchs ist für Durczak wichtig
Die Planung sei momentan noch abhängig von der Kadergestaltung, denn zurzeit sei man froh, wenn jede Position besetzt ist. Dementsprechend soll es im Sommer auch eine dezente personelle Umstrukturierung im Kader geben. Es werden Neuzugänge und Abgänge zum Beispiel aufgrund von Krankheiten oder Nachwuchs erwartet. Doch bei anderen potenziellen Abgängen aufgrund der sportlichen Situation konnte Durczak in Gesprächen für Aufklärung und Überzeugung sorgen. Optimistisch erklärt er, dass die Gespräche sehr positiv verliefen. Zusätzlich setzt er einen sehr großen Schwerpunkt auf den Nachwuchs. „Ohne den Nachwuchs würde die Mannschaft nach und nach verfallen“, so der baldige sportliche Betreuer. Die jungen Spielerinnen müsse man langsam heranführen.
Steffen Durczak freut sich auf ein Team, das „Motivation und Talent“ hat. In seiner Trainerlaufbahn übernimmt er seine erste Frauenmannschaft. Doch für ihn gilt: „Es ist egal, ob man Frauen oder Männer trainiert. Es ist ein Sport.“ Trotzdem unterscheidet sich vor allem die Kommunikation im Training und im Spiel bei Frauen und Herren. „Die Mädels wollen viel mehr Feedback, sowohl negatives als auch positives.“ Diesbezüglich will er sehr offen sein. Schlussendlich spielen für ihn folgende zwei Aspekte als Trainer eine wichtige Rolle: „Der offene Mensch neben dem Platz und die Respekt-Person auf dem Platz.“