Fußball
Sportinvalide mit 19: Das macht das Ex-BVB-Talent Patrick Fritsch heute
Patrick Fritsch stand eine große Karriere bevor. Doch die musste der Borker nach zwei Kreuzbandrissen beenden. Heute ist sogar wieder etwas möglich, woran damals nicht mehr zu denken war.
Patrick Fritsch stand eine große Karriere bei Borussia Dortmund bevor. © Sebastian Reith
Mit 16 Jahren stand Patrick Fritsch im Europa-League-Kader von Borussia Dortmund. Er hätte der jüngste Deutsche in diesem Wettbewerb werden können. Ihm wurde eine große Profikarriere prophezeit. Das war 2015. In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Leben des Borkers aber komplett verändert.
Im Oktober 2015 und September 2016 reißt sich das BVB-Talent das Kreuzband. Über zwei Jahre lang kämpft er für das Comeback. Lässt sich auch von neuen Rückschlägen nicht unterbringen. Fritsch versucht alles, um wieder auf dem Platz stehen zu können.
Doch mit 19 Jahren muss der ehemalige Jugendspieler des PSV Bork und von Union Lüdinghausen seinen Traum begraben. Seine Menisken und ein kaputter Knöchel lassen keinen Fußball, viel mehr keinen Sport mehr zu.
Was macht Fritsch heute, zwei Jahre nach seinem Karriereende? Im August 2018 begann der heute 21-Jährige eine dreijährige Ausbildung in der Marketing-Abteilung des BVB. „Alles, was internationale Marketingmaßnahmen wie die Asien- oder USA-Reise betrifft, bereitet unsere Abteilung vor und führt durch“, sagt er in einem Interview mit der Internetseite „Spox.com“.
Fritsch gehört zum Trainerteam der BVB-U17
Er durchlaufe jede Abteilung der Geschäftsstelle und gehe zweimal in der Woche zur Berufsschule. Zudem ist er Teil des Trainerteams der Dortmunder U17. „Ich habe [...] gemerkt, dass mir der Fußball fehlt und es mich dort hinzieht“, erklärte Fritsch dort.
Seine Aufgabe in der Marketing-Abteilung habe zwar Vorrang, aber alle beim BVB wüssten, das er dem Fußball näherstehe als dem Bürojob. Mittlerweile könne der Borker sogar wieder ein paar Minuten gegen dem Ball treten, müsse aber wegen Schmerzen und Schwellungen der Knie wieder aufhören.
Spazierengehen ist für Fritsch nicht möglich
„Ich kann das normale Leben ohne Einschränkungen absolvieren und normal laufen. Sportlich aktiv werden und alles, was die Beine beansprucht, ist dagegen undenkbar. Radfahren oder etwas für den Oberkörper tun geht, aber ein längerer Spaziergang zum Beispiel ist nicht drin“, sagt er im Spox-Interview.
In dem Gespräch äußert Fritsch auch seinen Zukunftsplan. „Ich werde meine Ausbildung auf jeden Fall durchziehen und möchte nebenbei meine Erfahrung im Trainerbereich vergrößern. Ich würde mir wünschen, dass ich das langfristig weiter ausbauen kann. Ich will im Fußball bleiben.“