Spieler der SG Selm soll illegal mittrainiert haben Westfalia Wethmar widerspricht

Spieler der SG Selm soll illegal mittrainiert haben: Westfalia Wethmar legt Einspruch ein
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Einhundert Euro soll Westfalia Wethmar berappen. Das Kreissportgericht stellte fest, dass ein Jugendlicher, der für die SG Selm aufläuft, am Fußballtraining am Cappenberger See teilnahm, ohne dass dafür die Erlaubnis der SG vorlag. Die Selmer, die schon einen ähnlichen Fall bei BW Alstedde bemängelten, sind verärgert über das Vorgehen der Westfalia. Die aber wehrt sich und sieht sich im Recht.

Los geht alles mit einem Training, das laut Angaben von Wethmar bereits im Mai stattfand. Da trainierte eben ein Spieler der SG Selm bei der Westfalia mit, wie auch deren Jugendleiter Sascha Dupke einräumt. Dessen Pendant aufseiten der Selmer ist darüber alles andere als erfreut: „Die Spielregeln sind halt so, dass man nur mit einer Genehmigung mittrainieren kann. Das gilt auch für Wethmar“, sagt Martin Tembaak.

Westfalia Wethmar legt Einspruch ein

Die Selmer erfahren von der Trainingsteilnahme durch Gespräche der Spieler in der Kabine. „Ich bin dann hingefahren und habe dann Fotos gemacht“, so Tembaak. Anschließend habe er Dupke konfrontiert: „Obwohl wir miteinander gesprochen haben, hat der Spieler dort mittrainiert. Weil Wethmar das ganz klar wusste, habe ich das an den Kreisvorsitzenden weitergegeben.“ Am Ende dieses Verfahrens stehen dann eben die 100 Euro Strafe.

Die will Wethmar aber nicht akzeptieren und wähnt sich auf der sicheren Seite. „Wir haben Einspruch eingelegt. Der Spieler hat sich am besagten Tag bei uns im Verein angemeldet. Wenn sich jemand bei uns im Verein anmeldet, dann darf er auch mittrainieren“, erklärt Dupke. Gleichzeitig sei eine Abmeldekarte bei der SG Selm ausgefüllt worden, sodass der Spieler ab 1. Juli spielberechtigt sei.

Sascha Dupke blickt aufs Spielfeld.
Sascha Dupke und Westfalia Wethmar legen Einspruch gegen das Urteil ein. © Archiv

„Wichtig ist ja der Versicherungsschutz und der ist mit der Anmeldung gegeben“, so Dupke weiter. Zusammen mit dem Passantrag, der Mitgliedschaft bei Wethmar und der Abmeldung in Selm seien die Unterlagen ans Sportgericht geschickt worden, um per Einspruch eine Aufhebung zu erwirken. „Wir werden das Urteil nicht akzeptieren. Ich bin mir keiner Schuld bewusst“, sagt Dupke.

Inwieweit der Einspruch Erfolg hat, ist allerdings offen. Zum konkreten Fall wollte sich Thomas Trahe, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses für Unna-Hamm, nicht äußern, allgemein sagte er aber: „Grundsätzlich reicht die Vereinsmitgliedschaft nicht aus, es geht um die Spielberechtigung.“

SG Selm reagiert sensibel

Bei der SG Selm reagieren die Verantwortlichen jedenfalls sensibel auf derartige Fälle – nicht erst, seit BW Alstedde sanktioniert wurde. „Wir hatten das Theater auch schon mit Waltrop. Da werden Kinder bekloppt gemacht und wir kriegen es erst mit, wenn es zu spät ist“, ärgert sich Tembaak. Häufig gäbe es dann eine Art Kettenreaktion. „Dann werden ja gerne mal die Kumpel zum neuen Verein mitgenommen.“

Dabei ist dem SG-Jugendleiter wichtig, dass die Selmer ihren Jugendspielern „keine Steine in den Weg legt“, wie Tembaak sagt. „Wenn ein anderer Verein die besseren Argumente hat, weil er vielleicht höher spielt, dann können die Spieler auch wechseln. Wenn einer gehen will, hält man ihn sowieso nicht auf. So wie in diesem Fall ist das aber nicht in Ordnung.“ Das allerdings entscheidet nach dem eingelegten Einspruch von Westfalia Wethmar das Sportgericht.

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