Silvia Rusche erklimmt Heidelberger Himmelsleiter
Läuferin vom SuS Olfen
Silvia Rusche vom SuS Olfen hat ihre Altersklasse beim Trail-Marathon Heidelberg gewonnen. Der Veranstalter wirbt damit, dass der Lauf zu den härtesten Marathons der Welt gehört. Das sah man zwar auch an Rusches Zeit. Aber die erfahrene Läuferin stellte nach dem Lauf fest: "Da gibt es Härteres."

Glücklich, ins Ziel gekommen zu sein: Die Olfener Läuferin Silvia Rusche hat den Trail-Marathon in Heidelberg überstanden und war siebtschnellste Frau.
Wie hart der Lauf, den die 52-Jährige absolvierte, tatsächlich war, lässt sich schon an ihrer Zielzeit erahnen: 4:33:33 Stunden wurden für Rusche gestoppt. Von ihrer persönlichen Bestzeit (3:27 Stunden) trennte sie mehr als eine Stunde - das sind Welten im Laufsport. Die Zeit verlor sie auf der kraftraubenden Strecke. "Es war ausgesprochen anstrengend, besonders, weil es geregnet hat und es sehr rutschig und matschig war und man aufpassen musste, nicht zu stürzen", sagte Rusche.
Die Olfener Ultralangstreckenläuferin hatte bei ihrer Premiere in Heidelberg aber auch noch mit anderen Herausforderungen zu kämpfen als mit dem Wetter und dem Untergrund. Neben den 42,195 Marathonkilometern standen 1600 Höhenmeter auf dem bergigen Kurs an. "Ich laufe grundsätzlich gerne Berge", erzählte Rusche, die in der Haard und den Baumbergen dafür trainiert. In einer von fünf Trainingseinheiten fährt sie dafür aus ihrem Wohnort Lüdinghausen in hügeliges Terrain, um sich an die besonderen Gegebenheiten zu gewöhnen.
Vom Schlossgarten und der Heidelberger Altstadt startend, wurde es für die Läufer sehr bald ungemütlich hart. Waldwege mit Erde und Wurzeln wichen dem Kopfsteinpflaster und Asphalt. Der Höhepunkt war die "Himmelsleiter", ein ansteigender Weg mit 750 Stufen. Sie hat 48 Stufen mehr als der Eifelturm - und das ab Kilometer 29. Im Weg lagen Geröllsteine und Felskanten. "Jede Stufe war anders", erzählte Rusche, "und alle liefen hintereinander weg." Wäre ein Sportler hier gestürzt, hätte es auch noch mehr Läufer erwischt, meinte sie. Wer die Himmelsleiter bezwungen hat, stand hinterher auf dem Königsstuhl.
Ziel vor dem Schloss
Im Ziel vor dem Schloss Heidelberg war die Olfenerin siebtschnellste Frau und schnellste W55-Läuferin und damit auch zufrieden. Dass der Trail-Marathon Heidelberg allerdings auch einer der härtesten Marathons der Welt ist, glaubt sie nicht. "Da gibt es Härteres", sagt sie und spricht aus Erfahrung. Nur ein Beispiel: Als sie im Vorjahr die Tour de Tirol zurücklegte, hatten drei Rennen in drei Tagen angestanden: 10 Kilometer, ein Marathon und ein Lauf über 23 Kilometer. Silvia Rusche: "Und da ging es bis auf 2000 Meter hoch."