PSV Bork schlägt Kamener SC in heißem Tanz Sieben Tore und viele Schiri-Diskussionen

PSV Bork und Kamener SC liefern sich heißen Tanz
Lesezeit

Es war ein Spiel mit vielen Toren und mit noch mehr Brisanz: Der PSV Bork schlägt zum Liga-Re-Start in der Fußball-Kreisliga A2 Unna-Hamm den Kamener SC knapp mit 4:3. Während die Borker jubelten, haderten die Kamener vor allem mit einer Person.

Kreisliga A2 Unna-Hamm

PSV Bork – Kamener SC

4:3 (2:0)

Nämlich mit Schiedsrichter Anil Yavas. Gleich drei Rote Karten für Bork sowie zwei Strafstöße hätten die KSC-Spieler gerne bekommen. „Hätte er die erste Rote Karte gegeben, hätte es die anderen Fouls gar nicht gegeben“, war sich ein sichtlich enttäuschter Ahmet Kahya, Trainer des Kamener SC, sicher. Doch dass es soweit kommen konnte, lag erst nicht in der Luft.

Es schien nach den ersten 45 Minuten so, als ob die Borker einen Kantersieg gegen den KSC einfahren würde. Bereits nach 19 Minuten stand es 2:0 für den Tabellenvierten. Mit dem ersten Angriff erzielte Jan-Luca Szafruga das 1:0 (10.). Ab da ging es gefühlt nur noch in eine Richtung – und zwar in Richtung KSC-Tor. Nur neun Minuten später erhöhte Ben Knappmann auf 2:0. Erst ab der 25. Minute waren die Kamener wieder präsenter auf dem Platz, bekamen aber keinen Zugriff.

Und konnten sich am Ende sogar eher für die miserable Chancenverwertung bei den Borkern bedanken. Denn innerhalb von wenigen Minuten vergaben zweimal Knappmann sowie Tim Fischmann die Chancen, um sogar auf 3:0 zu erhöhen. Obwohl der Kamener SC sich nun stabilisierte, war der PSV weiterhin näher am 3:0 als die Gäste am Anschlusstreffer. „Die erste Halbzeit war spielerisch super von uns“, befand PSV-Coach Sanmi Ojo. Dass der KSC deutlich unterlegen gewesen sei in Halbzeit eins, fand sein Gegenüber nicht. Bork habe nur die beiden Chancen gehabt und diese direkt zu Toren verwandelt, so Ahmet Kahya. Sonst sei von Bork nicht viel gekommen.

Es sollte nicht das einzige Thema sein, bei dem sich die beiden Trainer uneins am Sonntagnachmittag nach Abpfiff sein würden. Bei einer Sache waren sie sich aber einig: Dass das Foul von Benedikt Zinter hart an der Grenze war. Zinter foulte Furkan Kücükyagci auf Höhe der Mittellinie im vollen Lauf von hinten. Die Kamener forderten geschlossen die Rote Karte, Zinter bekam Gelb und war damit gut bedient. „Das war definitiv eine dumme Gelbe Karte“, fand auch Ojo. Es sei unnötig gewesen. „Dafür hat er auch in der Halbzeit von mir einen Rüffel bekommen.“ Für Kahya war es mehr als nur unnötig: „Das war eine klare Rote Karte. Er kommt von hinten, hat keine Möglichkeit auf den Ball.“

Die Kamener wollten nach der Pause auf den 0:2-Rückstand reagieren, stellten auf mehreren Positionen daher um. Man wollte offensiver spielen, erklärte Kahya. Das gelang: Moritz Denninghoff spielte ein Schnittstellenpass auf Jan Jacob. Der verwandelte zum 2:1-Anschluss (57.). Ab da ging es Schlag auf Schlag.

Nur zwei Minuten später setzte Fischmann Szafruga in Szene, der ganz ruhig zum 3:1 einschob. Wiederum zwei Minuten später dann wieder Aufruhr: Lukas Dorschner legte Mücahit Kücükyagci im Strafraum, der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Für die Kamener eine klare Sache. Sanmi Ojo empfand den Strafstoß als „Geschenk“. Moritz Denninghoff verwandelte dieses zum 3:2 (61.).

Ab da wurde es ein sehr intensives Spiel mit vielen Fouls und Ungenauigkeiten. Schiedsrichter Anil Yavas wirkte in einigen Entscheidungen überfordert. Ojo fand, dass es einige „kuriose Entscheidungen, die das Spielgeschehen auf den Kopf gestellt haben“ gab.

Ahmet Kahya wurde da deutlicher: „Es war ein zweikampfbetontes Spiel vom Gegner, teilweise auch mit unmöglichen Zweikämpfen“, kritisierte er die Borker Spieler. Es habe mehrere Situationen gegeben, wo eine Rote Karte angebracht gewesen sei. Ojo unterschrieb nach Abpfiff aber nicht, dass nur die Kamener benachteiligt worden seien. Der Elfmeter sei keiner gewesen, dazu habe es in Halbzeit eins mehrere taktische Fouls gegeben ohne Konsequenzen. „Die dürfen sich gar nicht beschweren“, gab er nur zurück.

Dass der KSC dann sogar noch ausglich zum 3:3, sorgte nicht für Beruhigung. Im Gegenteil. Die Stimmung war hitzig, KSC-Keeper Carsten Schrader lieferte sich Wortgefechte mit den PSV-Anhängern. Auch Beleidigungen seitens der Fans fielen.

Am Ende war es dann der eingewechselte David Onweni, der den Borkern doch noch zum dreifachen Punktgewinn verhalf. In der 84. Minute setzte sich Knappmann auf links durch, der spielte in die Mitte. Petrit Ntreou ging zu Boden, die Kamener reklamierten Foulspiel, doch der Schiri pfiff nicht. Onweni nutzte die Aufregung aus und traf frei zum 4:3. Riesenjubel bei Bork, Riesenmotzerei bei Kamen. „Immer wenn David reinkommt, trifft er. Er ist einfach unser bester Joker“, lobte Sanmi Ojo.

Der Sieg war aus seiner Sicht aufgrund der ersten Halbzeit verdient. Kahya haderte hingegen: „Wir bekommen hinten zu viele einfache Tore rein und das können wir nicht ausgleichen.“

PSV: Hamelmann – Fischmann (75. Fohrmann), Bauer, Dorschner, Knoke, Kayaalp (64. Onweni), Knappmann, Helmig, Zinter, Serges, Szafruga

KSC: Schrader – Schröder, Ntreou, F. Kücükyagci, M. Denninghoff, Hümmer (72. Brinkmann), Jacob, Inkmann (75. Eckmann), Kunde, M. Kücükyagci, K. Denninghoff

Tore: 1:0 Szafruga (10.), 2:0 Knappmann (19.), 2:1 Jacob (57.), 3:1 Knappmann (59.), 3:2 M. Denninghoff (Elfmeter, 61.), 3:3 M. Denninghoff (79.), 4:3 Onweni (84.)

Der erste deutsche NFL-Star kam aus Selm: Die Geschichte von Horst Mühlmann

Es brodelt beim PSV Bork: „Wie gewohnt eine Katastrophen-Vorbereitung“ – weitere Probleme

Wechsel vom ETuS Haltern zur SG Selm: Pascal Klöpper erklärt „naheliegenden Schritt“