Für den PSV Bork ging es im Testspiel gegen den SV Borussia Darup gegen einen anderen Fußball-A-Ligisten aus dem Kreis Ahaus/Coesfeld. Dabei fand die Mannschaft von Trainer Sanmi Ojo kaum richtig ins Spiel und sicherte sich quasi mit dem Schlusspfiff noch das Remis.
Testspiel
PSV Bork – SV Borussia Darup 3:3 (1:2)
„Das Spiel und unsere Leistungen waren sehr bescheiden. Ich glaube, ich bin das erste Mal in meiner Trainerlaufbahn in der Halbzeit laut geworden“, ist Sanmi Ojo unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Er weiß das Remis allerdings auch einzuordnen: „Wer den PSV Bork verfolgt, der weiß, wir sind in der Vorbereitung immer schlecht.“
Ojo sieht die Schuld allerdings nicht nur bei seiner Mannschaft, sondern nimmt auch sich selbst in die Verantwortung. „Ich bin daran selbst schuld. Ich teste in so Spielen immer viel. Aber aus diesen schlechten Spielen lernt man dann. Wir hatten jetzt auch wieder einige Ausfälle wegen Uni oder Arbeit, da müssen wir dann auch noch zusätzlich viel rotieren.“ Dennoch habe auch seiner Mannschaft einiges gefehlt. Sanmi Ojo vermisste vor allem die Einstellung und die Wachheit seiner Elf. „Wir müssen jetzt wach werden und in den Wettkampfmodus reinkommen.“
Angesprochen auf die vermeintlich schwächste Phase des PSV, als das Team zwei Treffer binnen drei Minuten kassierte (29. und 32.) entgegnet Ojo: „Unsere schwächste Phase war von der 10. bis 90. Minute. Wir haben in den ersten zehn Minuten das Spiel gelenkt und dann dummerweise den Faden verloren.“
Die Verletzung des gegnerischen Torwarts und der daraus resultierende Einsatz des Trainers im Tor der Daruper hätte dem PSV in die Karten spielen können. Allerdings war das Gegenteil der Fall. „Der hat den kompletten Spielaufbau geleitet. Damit sind wir überhaupt nicht klargekommen. Im Zentrum war Darup dadurch oft in Überzahl und wir haben überhaupt keinen Zugriff bekommen. Wir wollten auch eigentlich vorne angreifen, haben das dann meistens aber erst ab der Mittellinie gemacht. Da haben wir die Vorgaben nicht umgesetzt“, hadert Ojo nach wie vor mit der Partie.
Ein weiterer Grund für das schwache Auftreten seien taktische Umstellungen. „Wir haben zuletzt von individueller Klasse gelebt. Jetzt wollen wir viele taktische Sachen mit einbringen und langfristig damit ein höheres Level erreichen. Das wird aber ein bis zwei Monate dauern, bis alle nach derselben Musik tanzen.“ Die neue Taktik des PSV soll vor allem ein schneller und flacher Spielaufbau sein.
Stadt Selm sorgt für Verärgerung
Ein weiterer Punkt an dem gebrauchten Abend für Ojo war die mangelnde Flutlichtanlage. „Wir haben hier im Winter schwierige Bedingungen. Es macht gefühlt keinen Unterschied, ob das Flutlicht an oder aus ist. Und da wird von der Stadt Selm seit Jahren nichts getan. Ich bin mir sicher, würden wir ‚SG Selm‘ heißen, dann würde das sofort funktionieren“, schimpft Ojo über die Stadt. „Wir haben dann auch ein oder zwei Leute, die bei Dunkelheit nicht gut gucken können und sich verschätzen.“
Schrecksekunde bei Simon Serges
Als wäre nicht alles schon gegen die Borker gelaufen, hat Ojo auch noch Ausfälle zu beklagen. Kevin Marquardt wurde mit einer leicht angeschlagenen Achillessehne ausgewechselt, Danny Vogelhofer plagten muskuläre Probleme. Die meisten Sorgenfalten dürfte aber Simon Serges auf die Stirn seines Trainers gerufen haben. „Er ist auf das Knie gefallen und da kam direkt wieder eine Beule raus. Im ersten Moment habe ich gedacht, das war es jetzt mit Fußball. In der Kabine hat er dann aber an seinem Knie rumgedrückt und dann ist die Beule zurückgesprungen. Dann war es auch wieder belastbar.“ Ojo ist sich aber auch sicher, dass Serges das noch ein paar Tage spüren wird.
PSV: Hamelmann – Bester, Bauer, Scherner (45. Klein), Marquardt (57. Böckenbrink), Pientka (45. Fischmann), Vogelhofer, Serges, Szafruga, Knappmann, Ojo
Tore: 1:0 Bester (12.), 1:1 Neinert (29.), 1:2 Gehrmann (32.), 2:2 Serges (47.), 2:3 Laakmann (66.), 3:3 Klein (90.+1)
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