Es war ein vorhersehbarer Schritt und kam trotzdem überraschend. Sanmi Ojo ist nicht länger Trainer des PSV Bork. Nach der Niederlage gegen den SV Frömern am Sonntag trat Ojo zurück. Im Sommer wäre für Ojo ohnehin Schluss gewesen. Borks Sportlicher Leiter Nicolas Reimann berichtet von den Minuten nach der richtungsweisenden 0:6-Pleite: „Sanmi hat die Mannschaft in die Kabine gerufen. Da habe ich es schon geahnt. Es war ein kurzes Gespräch. Er glaubt nicht, dass es noch anders gegangen wäre und wollte einen Impuls setzen.“
Nicolas Reimann ist traurig über Ojo-Aus
Dass die Entscheidung Ojos angesichts der sportlichen Talfahrt der vergangenen Monate mehr oder weniger alternativlos war, räumt auch Reimann ein: „Ich kann die Entscheidung von Sanmi verstehen, aber glücklich ist hier keiner darüber. Es war jetzt leider kein überraschender Schritt.“
Das Spiel gegen Frömern machte Reimann kurzzeitig sogar Hoffnung: „Die ersten zehn Minuten waren echt top und wir waren vielleicht sogar die bessere Mannschaft. Dann haben wir das erste Tor kassiert und die Truppe war tot.“

Im Gespräch merkt man Reimann an, dass ihm der Rücktritt des Borker Trainers durchaus nahegeht. „Ich fühle mich wie angestochen. Sanmi und ich sind gute Freunde. Für mich persönlich ist das eine Riesen-Niederlage.“
Marco Fischer ist keine Option beim PSV Bork
Das Training am Dienstag leitet Reimann mit Co-Trainer Christian Voßschmidt. Wie es darüber hinaus weitergeht, steht noch nicht fest. „Wir haben noch kein spruchreifes Ergebnis, wer die Mannschaft bis zum Saisonende übernimmt. Wir werden uns das zusammen mit dem Vorstand überlegen.“
Ein frühzeitiges Engagement von Marco Fischer, der den PSV Bork bekanntermaßen ab Sommer übernimmt, schließt Reimann allerdings aus. Ansonsten seien aber verschiedene Szenarien denkbar, wie Reimann ausführt: „Man muss auch eine externe Option in Betracht ziehen. Die meisten Spieler, mit denen ich gesprochen habe, wollen aber lieber eine interne Lösung.“
Eines ist auf jeden Fall sonnenklar – die Aufgabe, den PSV Bork bis zum Sommer über Wasser zu halten, wird keine einfache sein. Die Abstiegsgefahr ist weiterhin nicht gebannt, sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz aber immerhin noch. Der PSV hat bisher 16 Zähler eingefahren. „Unsere Punkte werden nicht reichen, um den Klassenerhalt zu schaffen“, weiß aber auch Nicolas Reimann.
Zwei Wochen hat der Verein nun Zeit, sich eine Lösung für den vakanten Trainerposten zu überlegen. Dann steht am 9. März der Abstiegsgipfel beim SV Langschede auf der Agenda.