In der Winterpause gab Fußball-A-Ligist PSV Bork bekannt, dass es zwei Abgänge in der ersten Mannschaft geben wird. Zum einen wechselt Torwart Marvin Kemmann zum VfL Senden, zum anderen hört Tim Splettstößer aus privaten Gründen auf. Der PSV hat sich allerdings auch offensiv verstärkt – durch Justin Pientka.
PSV-Trainer Sanmi Ojo schätzt die Auswirkung der Abgänge allerdings nicht komplett negativ für das Team ein. „Die Mannschaft ist in erster Linie traurig um die Person, die den Verein verlässt, aber ich denke, dadurch, dass die Mannschaft die Abgänge gut und mit Verständnis aufgenommen hat, wird die Stimmung nicht einbrechen.“
Marvin Kemman zum VfL Senden
Der PSV wirkt auch hinsichtlich der Abgänge sehr eng verbunden und familiär. Dies wird auch durch den Abgang von Keeper Kemmann deutlich. Er hatte sich den Platz im Tor mit Hendrik Hamelmann in der Hinrunde geteilt.
Dadurch ist eine enge Freundschaft entstanden. „Einen Torwart zu bestimmen, ist immer schwer. Dabei ist es immer wahrscheinlich, dass Unmut aufkommen kann. So war es bei Marvin und Hendrik nicht. Sie haben sich immer etwas gegönnt. Der eine hat fairerweise häufig geäußert, dass der andere spielen sollte, da er besser trainiert hätte“, bewertet Ojo die Beziehung zwischen dem Keeper und dem Ex–Keeper.

Die Verbundenheit der beiden Torhüter spiegelt sich auch in dem Abgang wider. Laut Ojo wurde der Abgang „klar und gut kommuniziert und auch bei Hendrik hat Marvin bezüglich seines Abgangs nachgefragt, was den Respekt untereinander zeigt“.
Den Abgang des Torwarts sieht Ojo ohne jede negative Auswirkung. „Natürlich ist es für beide Seiten schwer, gerade für Hendrik, da er einen Ansprechpartner verliert, aber auch jemanden, der ihm in kurzer Zeit viel gelehrt hat. Ich glaube, dass der Kontakt dennoch in Zukunft bestehen bleibt und sie sich gegenseitig austauschen sowie Tipps geben werden. Ich würde mich darüber freuen.“
Sanmi Ojo zeigt Verständnis
Auch den Abgang von Tim Splettstößer betrachtet Sanmi Ojo aus zwei Perspektiven. Zum einen sieht er diese Entscheidung als logisch an. „Wir hatten schon letzte Saison zu kämpfen, dass Tim überhaupt weitermacht und sind dankbar, dass er es versucht hat. Er stand uns allerdings aus verschiedenen Gründen erst die letzten drei bis vier Spiele zur Verfügung und ich glaube, da hat er gemerkt, dass beispielsweise durch Familienzuwachs sein Leben nun einen anderen Mittelpunkt hat.“
Andererseits bedauert er auch den Abgang und hofft auf Gutes für die Zukunft. „Es ist schade um die Person, da er eine Maschine und ein lustiger Zeitgenosse ist. Ich würde mich freuen, wenn er in näherer Zukunft, wenn es bei ihm wieder zeitlich passt, zurück zum Fußball findet.“

Neuzugang Justin Pientka sieht Ojo als Stärkung für die Mannschaft. Er wurde geholt, um die Offensive zu unterstützen, doch Ojo wünscht sich spielerisch weitere Aspekte. „Ich erhoffe mir, dass Justin frischen Wind bringt und eine Frechheit auf den Platz bringt. Außerdem erhoffe ich mir auch, dass er Aktionen bringt, die gestandene Spieler nicht unbedingt machen würden.“
Hinsichtlich seiner langen Verletzung blickt Trainer Ojo aber zuversichtlich auf die Wintervorbereitung. „Erstmal müssen wir ihn zwar wieder fit bekommen, aber es ist gut, dass er schon bei unserer Wintervorbereitung dabei ist.“
Alles in allem wirkte der PSV Bork in der Hinrunde untereinander sehr verbunden und entschlossen. Dennoch weiß die Mannschaft, dass sie in der Rückrunde noch härter arbeiten muss. „Ich glaube, dass die Rückrunde vielleicht schwerer wird, da wir weniger unterschätzt werden als Aufsteiger, so wie es in der Hinrunde noch war. Geplant war dieses Jahr eher der Nicht-Abstieg. Vielleicht nähern wir uns in der Rückrunde diesem Ziel und fokussieren uns auf den einstelligen Tabellenplatz. Daran möchte ich allerdings noch nicht denken, da es weiter in der Zukunft liegt.“
Die Winterpause wird und muss der PSV Bork also nutzen, um dem Druck der Rückrunde standzuhalten. Doch der Zusammenhalt und die Verbundenheit der Mannschaft lassen viel versprechen.
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