„Manchmal kein Verständnis“ PSV-Bork-Kapitän Nils Bauer kümmert sich um den „Kinderriegel“

Von Conrad Fröhlich
„Manchmal kein Verständnis“ : PSV-Bork-Kapitän Nils Bauer kümmert sich um den „Kinderriegel“
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Dass die Beteiligten des PSV Bork sich vor der Saison Gedanken gemacht haben, ob ein Aufstieg in die Kreisliga A überhaupt eine sinnvolle Sache ist, scheint zum jetzigen Zeitpunkt schier undenkbar. Schließlich steht die Mannschaft von Trainer Sanmi Ojo nach der Hinrunde auf dem vierten Tabellenplatz und zeigte teils mitreißenden und begeisternden Fußball.

Kapitän Nils Bauer ist logischerweise vollkommen zufrieden mit der Leistung des Teams: „Die Hinrunde war natürlich top. Damit, dass es am Ende so gut läuft, hätte wohl niemand gerechnet. Gerade wenn man auch sieht, dass wir für den Aufstieg auch ein bisschen Glück gebraucht haben.“ Der PSV Bork profitierte vom Aufstiegsverzicht von GS Cappenberg II.

Besonders über das Remis in der letzten Partie des Jahres gegen das Spitzenteam aus Oberaden freut sich der Führungsspieler: „Da haben wir gezeigt, dass wir auf hohem Niveau konkurrenzfähig sind.“

Verschiedene Hälften beim PSV Bork

Dabei zeigte der PSV, dass Qualität keine Frage des Alters ist. Schließlich wiesen die Startformationen des Trainers einen extrem niedrigen Altersdurchschnitt auf. In manchen Momenten spiegle sich das auch auf dem Platz wider: „In Summe merkt man, dass wir eine junge Mannschaft sind. Wir haben häufig gegenteilige Halbzeiten gespielt, wie gegen Wethmar oder Overberge. Das ist dann vielleicht der fehlenden Erfahrung geschuldet.“

Auch außerhalb des Platzes seien durch den geringen Altersschnitt manche Dinge anders. „Natürlich gehen die Jungs dann auch mal samstags feiern, da hat man manchmal kein Verständnis für, kann es aber doch nachvollziehen“, sagt der 32-jährige Familienvater mit einem Augenzwinkern. Die Konflikte, die sich daraus ergeben, ließen sich durch Absprachen allerdings recht einfach klären, so der Kapitän.

Als Spielführer sieht er es als Aufgabe, zusammen mit dem Trainerteam dafür zu sorgen, dass keiner aus der Mannschaft ob der großen Erfolge abhebt: „Da müssen wir dann natürlich ein bisschen auf die Euphorie-Bremse treten. Wir müssen dafür sorgen, dass wir zu 100 Prozent konzentriert in die Spiele gehen.“ In der Hinrunde funktionierte das offensichtlich prächtig.

Mit der richtigen Einstellung soll es auch in der Rückrunde weitergehen. „Ich will mit dafür sorgen, dass die Jungs im Training richtig Gas geben und das keine Leichtigkeit da rein kommt“, erklärt Bauer, der in der Mannschaft zu den ältesten Spielern gehört. Probleme, sich durchzusetzen, habe der Spielführer dabei nicht: „Summa summarum bin ich zufrieden. Wir haben eine gute Ebene zwischen Spaß und Ernst. Wenn auch mal eine freche Antwort kommt, so ist es in den wichtigen Momenten wieder ernst.“

Schaut man auf die sportliche Seite des „Kinderriegels“, bedarf es da jedenfalls keine Unterstützung des Kapitäns: „Das sind ganz, ganz feine Fußballer. Da kann ich denen wenig mitgeben.“ Ihm gehe es da eher um andere Dinge wie taktische Disziplin und Einsatzbereitschaft während der Trainingseinheiten. So sieht er seine Rolle eher als „Mahner“ und „Unterstützer“ der jungen Mannschaft. In der Rückrunde werden die angesprochenen Eigenschaften noch wichtiger. Denn unterschätzen wird die Ojo-Elf sicherlich kein Gegner mehr.

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