
Niklas Barnfeld (l.) hätte lieber häufiger die Außenbahn des PSV Bork bearbeitet. Verletzungen warfen ihn aber immer wieder zurück und zwingen ihn nun zu einer Pause. © Neumann
Niklas Barnfeld muss beim PSV Bork wegen schweren Verletzungen aufhören und hat schlechtes Gewissen
Fußball
Niklas Barnfeld wird die Fußballschuhe an den Nagel hängen und erst einmal nicht mehr für den PSV Bork auflaufen. Eine Rückkehr zum Klub ist nicht ausgeschlossen. Barnfeld macht sich Gedanken.
Zwei schwere Verletzungen sorgen dafür, dass Niklas Barnfeld mit dem Fußballspielen aufhört. Die B-Liga-Saison beim PSV Bork war für den 26-Jährigen von viel Pech geprägt, sodass er erst einmal nicht mehr aktiv sein wird. Dabei hat er durchaus einige Hemmungen, wenn er an seinen Klub denkt.
Die Entscheidung war allerdings fast unumgänglich. Denn in der Hinrunde brach sich Barnfeld erst den Arm, in der Rückrunde kamen dann noch ein Außenmeniskusriss und eine geplatzte Zyste im Knie dazu. Das ist die eine Seite.
Andererseits zog Barnfeld von Lünen nach Kamen und hat so einen deutlich längeren Anfahrtsweg an die Waltroper Straße. „Damit komme ich aber zurecht“, betont er. „Wichtiger war, dass ich mir Gedanken über die beiden schweren Verletzungen gemacht habe.“
Niklas Barnfeld erlebt ein „Seuchenjahr“
Die waren letztlich ausschlaggebend. Denn Barnfeld hatte sich bei seiner Arbeit auf eine andere Stelle bewerben wollen, musste die aber zurückziehen. „Ich wollte etwas anderes machen, konnte den Plan aber nicht so weiter ausführen.“ Der Außenbahnspieler wird sich außerdem noch eine Knie-OP unterziehen.
Martin Klingenberg, Sportlicher Leiter beim PSV, hatte die Saison Barnfelds als „Seuchenjahr“ bezeichnet. „Das war schon so“, bestätigt dieser lapidar.
Nichtsdestotrotz will er die Erfahrung in Bork nicht missen. „Es war schon eine gute Zeit. Ich habe tolle Leute kennengelernt und viele schöne Gespräche geführt, auch im Privaten. Ich habe hier Freunde gefunden“, so Barnfeld. Dabei bedauere er allerdings, dass er wegen seines Wohnorts in Kamen an einigen Vereinsaktivitäten nicht habe teilnehmen können.

An einen möglichen neuen Klub hat Niklas Barnfeld (2.v.l.) hohe Erwartungen. © Henkel
Dennoch hat der Außenbahnspieler wohl auch im Verein Spuren hinterlassen. „Nach meinem Abschied habe ich einige schöne Nachrichten bekommen“, erzählt Barnfeld.
Der 26-Jährige hätte nur gerne häufiger gezeigt, wozu er auf dem Platz in der Lage ist. „Ich sollte ein Eckpfeiler werden und muss jetzt in den Sack hauen. Ich fühle, dass ich da noch ein bisschen Rechenschaft schuldig bin. Immerhin wäre ich gerne aufgestiegen“, sagt Barnfeld mit einer Spur schlechten Gewissens. Das muss er aber eigentlich nicht haben. „Jeder hat Verständnis für meine Situation geäußert“, so Barnfeld.
PSV Bork ist der Maßstab für einen neuen Klub
Dass er aber vielleicht doch noch einmal sein Können unter Beweis stellt, ist nicht ausgeschlossen. Klingenberg betonte jedenfalls, dass die Tür an der Waltroper Straße weiter offen stünde. „Ich muss erst schauen, wie es beruflich aussieht“, sagt Barnfeld, zumal ja noch das Problem mit der längeren Anfahrt bestehe.
Daher will sich Barnfeld eher in der Umgebung umsehen, sobald er wieder fit ist. Der neue Verein muss aber eine hohe Hürde überwinden: „Es muss mir so gut gefallen wie in Bork, sonst werde ich dorthin zurückkehren“, formuliert Niklas Barnfeld.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
