
© Tobias Weckenbrock
Müssen die heimischen Vereine in eine andere Bezirksliga-Staffel umziehen?
FLVW-Empfehlung
Der Amateur-Fußball in der Region steht vor dem Saisonabbruch. Für die heimischen Fußballvereine sind ist das sowohl eine gute als auch eine schlechte Nachricht.
Endlich gibt es Gewissheit, wie die Saison 2019/20 im Amateur-Fußball in Westfalen weitergehen soll. Nämlich sehr wahrscheinlich gar nicht. Der Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) sprach eine Empfehlung an das Präsidium des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen aus, der wahrscheinlich Mitte Mai nachgegangen wird.
Drei entscheidende Punkte wurden hierbei empfohlen. Die Fußball-Saison 2019/20 wird abgebrochen, aber gewertet. Dennoch wird es keine Absteiger geben. Das heißt im Klartext: Der Großteil der Mannschaften wird auch in der nächsten Saison in der Liga starten, wo sie aktuell spielt. Eine Aufstiegsregelung soll noch gefunden werden.
Spannend aber auch: Durch die Aufsteiger und die fehlenden Absteiger würden Ligen aufgestockt werden. Um das zu umgehen, wird es in der nächsten Saison zwei zusätzliche Bezirksligen geben. Diese Entscheidung könnte ganz besonders den FC Nordkirchen betreffen. Vor der aktuellen Saison wurde die erste Mannschaft von der Bezirksliga-Staffel 8 in Staffel 11 umgruppiert und könnte nun noch einmal umziehen.
„Das könnte tatsächlich ziemlich spannend werden, weil wir ja sowieso schon immer am Rand der Gebiete waren“, sagt David Handrup, Fußball-Vorsitzender des FCN. Er könne sich zum Beispiel eine neue Staffel zwischen Nordkirchen und Dülmen vorstellen.
Landesliga-Aufstieg scheint vom Tisch
Für die Landesliga-Aufstiegsträume dürfte der Saisonabbruch aber dafür der Schlussstrich sein. „Das ist natürlich schade, weil wir einen sehr guten Lauf in der Rückrunde hatten und die anderen geschwächelt haben. Dennoch ist es gut, jetzt Gewissheit zu haben“, so Handrup.
Fast schon unzufrieden ist man über die neue Entscheidung beim Ortsnachbarn aus Südkirchen. „Sagen wir es so, wir finden den Saisonabbruch okay“, so Abteilungsleiter Franz-Josef Dornhege. „Es ist in Ordnung, solange wir keinen Nachteil davon tragen.“ Denn klar ist: Die B-Liga-Damen waren Hinrundenmeister würden die Liga auch über die Quotientenregelung gewinnen. Wird allerdings der Tabellenstand des Abbruchs zur Entscheidung heran gezogen, wäre die Spielgemeinschaft mit Selm nur Tabellenzweiter - eigentlich auch ein Aufstiegsplatz. „Ich hoffe, dass unsere Damen trotzdem aufsteigen. Das wäre die fairste Lösung“, sagt Dornhege.
Vereine haben nun vorsichtige Gewissheit
Zufriedener ist der SC Capelle mit dem wahrscheinlichen Saisonabbruch. „Uns als kleiner Verein war es einfach wichtig, nun Gewissheit zu haben. Auch wenn wir wahrscheinlich durchaus noch Chancen auf den Aufstieg gehabt hätten“, sagt Vorsitzender Josef Mertens. Nach einem Neun-Siege-Lauf klopfte der B-Ligist plötzlich ganz oben an, durch eine Niederlage zum Rückrunden-Auftakt ist der SCC aber nur noch Dritter und hat wohl keine Chancen mehr aufzusteigen. Egal, welche Regelung nun zur Entscheidung herangezogen mit. „Das ist etwas schade, aber generell war das alles auch sehr überraschend. Nun wollen wir einfach gerne wissen, wann es wieder losgeht“, so Mertens.
Das ganz große Durchatmen dürfte am Donnerstag bei Westfalia Vinnum durch die Kabinen gezogen sein. Als Vorletzter war der A-Ligist akut abstiegsgefährdet und ist nun sicher gerettet, wenn die Regelung durchkommt.
„Durchatmen würde ich das nicht nennen“, widerspricht Geschäftsführer Michael Asemann. „Wir haben in den ersten Spielen in der Rückrunde ein ganz anderes Gesicht gezeigt und hätten den Klassenerhalt auch sportlich erreicht.“ Besonders der Sieg gegen Röllinghausen weckte Nichtabstiegs-Hoffnungen. „Generell befürworten wir aber die Entscheidung des FLVW, die nun endlich Klarheit für die Vereine bringt. So können nun alle für die kommende Spielzeit planen.“
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
