Schon im Sommer hatte es eine Umbildung beim Trainerteam von GS Cappenberg gegeben: Daniel Schmucker, zuvor Coach der Zweiten, unterstützte die Fußball-A-Liga-Mannschaft um Trainer Thomas Gebhardt und Co Michel Zentgraf, die Reserve aus der Kreisliga B übernahm Alex Porubenski. Nun gibt es die nächste Änderung: Zentgraf hat sein Amt in der Ersten der Grün-Schwarzen abgegeben. Das Spiel gegen BR Billmerich war das letzte in der Funktion als Co-Trainer für Zentgraf.
Michel Zentgraf hat Physiotherapiepraxis eröffnet
Der Grund dafür: Zentgraf hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und eine eigene Praxis für Physiotherapie eröffnet. „Parallel trainiere ist die F-Jugend von meinem Kleinen. Das wollte ich mir nicht nehmen lassen und musste mich für eine Sache entscheiden“, erklärt Zentgraf.
Trotzdem, nach so einer langen Zeit bei GS Cappenberg, sei das nicht einfach gewesen – im Gegenteil: „Das ist mir extremst schwergefallen. Ich muss die Mannschaft alleine lassen, aber sie ist ja in guten Händen.“ Der Aufwand für Zentgraf in der Jugendabteilung sei da einfach ein viel geringerer. „Da trinkt man ja noch kein Feierabendbier“, meint er lachend. „Die Spiele sind alle drei Wochen. Das nimmt nicht so viel Zeit in Anspruch.“

Knapp 30 Jahre sei er nun als Spieler oder Trainer im Einsatz gewesen, der Abschied geriet entsprechend bewegend. „Eigentlich bin ich nicht der emotionale Typ“, sagt Zentgraf, „aber ich hätte schon heulen können, das war schon krass.“
Für den nun Ex-Co-Trainer habe die Entscheidung schon einige Monate festgestanden, seit klar war, dass Zentgraf sich mit seiner Praxis selbstständig machen werde. Da er aber seine Zusage für diese Saison bereits im Frühjahr gegeben hatte, habe er Coach Gebhardt nicht im Stich lassen wollen. „Ich habe das freundschaftshalber gemacht, aber auch dann nur bis Winter“, berichtet Zentgraf.
GS Cappenberg ist über Michel Zentgrafs Abgang informiert
Nun gibt es also den Schnitt, die Mannschaft von GS Cappenberg ist bereits seit einigen Woche informiert. „Mein Bruder Tom wusste es etwas früher“, verrät Michel Zentgraf, der über seine Zeit am Kohuesholz berichtet: „Ich kenne die Jungs jetzt bestimmt zehn Jahre. Wenn man die dann auf einmal nicht mehr sieht, fällt einem das extrem schwer – den Jungs sicher auch. Ich habe viele Umarmungen erhalten, die mir mehr bedeuten als Worte. Da merkt man, dass man schon ganz gut angekommen ist.“ Mit einer kleinen Einschränkung: „Die Jungs haben aber nicht geheult, dafür war ich dann beim Training dann doch ein zu harter Hund“, sagt Zentgraf lachend.
Auch wenn der Cappenberger nicht mehr im Zentrum des Geschehens sein wird, so wird er doch noch einige Drähte zu den Amateurkickern haben. „Ich will dem Fußball erhalten bleiben, auch in der Kreisliga“, so Zentgraf. Immerhin dürften einige Kicker den Weg in dessen Physiopraxis suchen. „Ich will die Fußballer des Altkreises Lüdinghausen connecten“, verrät Zentgraf. „Ich habe ganz gute Verbindungen zu den Lüner Vereinen und natürlich nach Cappenberg und Bork. Auch wenn es jetzt mal ganz schön ohne Fußball ist, wirklich loslassen kann ich nicht.“
Besuch der Derbys gegen PSV Bork und Westfalia Wethmar
So wird Zentgraf zumindest als Zuschauer Spiele verfolgen. „Die Derbys von GS Cappenberg gegen den PSV Bork oder Westfalia Wethmar werde ich mir nicht entgehen lassen“, so der Ex-Co-Trainer. Doch Zentgraf denkt auch noch an einen anderen Klub: „In den letzten Jahren konnte ich leider meinem zweiten Herzensverein SV Südkirchen am Platz nicht folgen. Auch da werde ich präsent sein.“ Michel Zentgraf ist also weiter dabei – auch ohne mittendrin zu sein.
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