
© Henning Wegener
Kreuzband gerissen - Philipp Grodowski will trotzdem weiterspielen und geht ein Risiko ein
Philipp Grodowski
Philipp Grodowski spielt in der kommenden Spielzeit für den A-Ligisten SVE Heessen. Das wird er wohl mit gerissenem Kreuzband tun. Das nimmt er in Kauf, um seiner Leidenschaft nachzugehen.
Philipp Grodowski ist hart im Nehmen. Sehr hart. Der Mittelfeldspieler scheint risikobereit zu sein. Fast schon mehr als das, denn Grodowski geht aktuell ein großes Risiko ein.
Grodowski hat sich das vordere Kreuzband vor wenigen Wochen gerissen. Für viele Fußballer wäre damit eine halbe Spielzeit schon gelaufen, wenn nicht sogar eine ganze. Auch einige Fußballkarrieren nahmen ein bewegtes Ende, nachdem das Kreuzband gerissen war. Auch Grodowski stand vor der Wahl: das Kreuzband operieren lassen oder die Verletzung konservativ behandeln lassen. Doch Grodowski, der zum A-Ligisten SVE Heessen wechselte, hat sich für eine andere Möglichkeit entschieden.
Eine Möglichkeit, die eher unüblich erscheint. Er will trotz des Risses im vorderen Kreuzband weiterspielen - ohne Operation. „Dann hätte ich neun Monate Pause machen müssen“, erklärt er. Doch wie will ehemalige PSV-Bork Spieler ohne sein vorderes Kreuzband Fußball spielen? „Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass man auch ohne Kreuzband Fußball spielen kann. Dafür muss man ein gut trainiertes Knie haben“, sagt Grodowski selbstsicher. Was für ihn nun dazugehört, um diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen, ist viel Einzeltraining. Sehr viel Einzeltraining.
Täglich individuelle Einheiten
Grodowski berichtet davon, dass er regelmäßig von seiner Frau behandelt wird. Diese ist Physiotherapeuthin und weiß, wo sie ansetzen muss, um für die nötige Stabilität im Knie von Grodowski zu sorgen. Tägliche individuelle Einheiten gehören auch dazu. Grodowski will genügend Muskelkraft in seinem Bein aufbauen, damit dieses der Belastung standhält.
Die Risiken sind dabei groß, wie er erzählt: „Das hintere Kreuzband könnte halt reißen und der Meniskus auch.“ Doch in Grodowskis Stimme ist rauszuhören, dass er sich mit diesem Worst Case gar nicht so wirklich befassen will.
Schon wieder am Ball gewesen
Grodowski war auch schon wieder am Ball, trainiert auch individuell mit dem runden Leder. Auch bei Hobbyturnieren war er auch schon wieder auf dem Platz. Erstmal nur im Tor, doch er hat den Schritt auf den Fußballplatz schon wieder gewagt.
Doch warum nimmt Grodowski dieses Risiko auf sich, seine Karriere aufs Spiel zu sezten? „Ohne Fußball geht bei mir nichts. Da spiele ich lieber mit Schmerzen und auf Schmerztabletten, als so lange Pause zu machen“, erklärt Grodowski seine Leidenschaft, aber auch seine Bereitschaft, das Risiko einzugehen und ohne sein vorderes Kreuzband zu spielen.
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