Den Torschrei hatte Thomas Gebhardt schon kurz nach der Halbzeit auf den Lippen, doch der Ball landete in der 48. Minute knapp neben dem Tor von TuRa Bergkamen. Im Spiel der Fußball-Kreisliga A sah es danach aus, als sei diese Situation so etwas wie ein Kipppunkt, immerhin ging der Tabellenführer kurz darauf mit 2:1 in Führung (55.). GS Cappenberg steckte aber nicht auf, erholte sich vom erneuten Rückstand und drehte am Ende die Partie zu einem umjubelten 3:2-Sieg.
Es war bereits der dritte Erfolg in Serie – und das gegen die Top drei der Liga. Warum liegen den Grün-Schwarzen ausgerechnet diese starken Mannschaften so besonders? „Weil wir Räume kriegen. Da sind wir stark“, erklärte Coach Gebhardt und führte aus: „Wir haben eine unglaubliche Geschwindigkeit nach vorne und mit Lars Bußkamp einen Stürmer, der die Bälle sehr, sehr gut totmacht und dann aber auch die Leute auf den Flügeln einsetzen kann.“
GS Cappenberg lässt Chancen liegen
Einziges Haar in der Suppe, das Gebhardt in der ersten Hälfte beanstandete: „Leider haben wir nur ein Tor gemacht, da hätten wir noch nachlegen können.“
Vorwerfen wollte er seiner Mannschaft aber nichts – im Gegenteil: „Ich bin hochzufrieden. Wir haben aus den Spielen gegen die ersten drei Teams neun Punkte geholt, das sind unglaublich wichtige Punkte“, so der GSC-Trainer, der sich freute, dass sich sein Team für die starken Auftritte in diesem Jahr belohnte: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie sich das hart erarbeitet hat.“
Allerdings wiederholte Gebhardt auch eine Forderung, die er zuletzt an seine Mannschaft gerichtet hatte: „Wir müssen das vergolden in den Wochen, in denen es gegen direkte Konkurrenten geht.“ In den kommenden drei Pflichtspielen geht es mit den Partien gegen den SV Langschede, TSC Kamen und SuS Kaiserau II gegen Gegner, die in der Tabelle hinter den Cappenbergern platziert sind.
In der kletterte GSC durch neun Punkte aus den vergangenen drei Spielen zuletzt. Für Gebhardt aber kein Grund, sich frühzeitig zurückzulehnen: „Selbstverständlich ist der Abstiegskampf noch ein Thema. Wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht es im Moment ganz gut aus, aber die Tabelle ist total krumm, weil es noch etliche Nachholspiele gibt“, verwies der Coach auf die ausgefallenen Spiele einiger Konkurrenten.
Starker GSC-Auftritt
Nichtsdestotrotz dürfte seine Favoritenschreck-Elf von den erfolgreichen Auftritten gegen TuRa und zuvor Kamener SC sowie SuS Oberaden ordentlich Mut getankt haben. „Man sieht es deutlich, dass die Jungs durch die ersten Siege mehr Selbstvertrauen haben. Da ist eine ganz andere Leichtigkeit, vieles geht leichter von der Hand. Das merkt man uns an“, so Gebhardt.
Und auch wenn GS Cappenberg mit deutlich mehr Ruhe und Rückenwind in die kommenden Aufgaben gehen dürfte, wollte Gebhardt noch einmal die Sinne schärfen, nicht nachzulassen. „Es ist schon gut, dass wir uns ein dickes Polster erarbeitet haben“, sagte der Trainer, fügte aber hinzu: „Wir haben noch nichts erreicht, wir müssen genauso weiterspielen und Punkte holen.“
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