Flickenteppich Kreisliga: SG Selm und Herbern II sind eigentlich besser als ihre Platzierung

© Nico Ebmeier

Flickenteppich Kreisliga: SG Selm und Herbern II sind eigentlich besser als ihre Platzierung

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In der aktuellen Tabelle sind Herbern und die SG Selm im Mittelfeld. Hätten alle Vereine gleich viele Spiele, sähe das schon ganz anders aus. Der Grund für die Verzerrung ist aber nicht Corona.

Selm, Herbern

, 05.11.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer sich die Tabelle in der Fußball-Kreisliga A2 Münster anschaut, der kommt erstmal ins Rechnen. Mannschaften wie die SG Selm standen erst fünf Mal bis zum Corona-Lockdown auf dem Platz, die Zweitvertretung des TuS Hiltrup machte schon acht Spiele. Doch was bedeutet das und wieso ist diesmal gar nicht das Coronavirus an der verzerrten Tabelle schuld?

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Zum Zeitpunkt des Abbruchs gibt es an der Ligaspitze eine Doppelführung, so viel scheint erstmal sicher. Doch bereits beim Blick auf die Anzahl der absolvierten Partien ändert sich diese Meinung. Mit einem Torverhältnis von +19 führt die Warendorfer SU die A2 Münster an, punktgleich mit 16 Zählern folgt die DJK Wacker Mecklenbeck, der aber eben ein Spiel weniger absolviert hat.

Der Grund dafür ist kurios. Anders als in anderen Ligen ist es nicht primär das Coronavirus, das für die große Verzerrung der A2 sorgt. Viel mehr ist es die kleine Anzahl an Mannschaften. An jedem Spieltag haben gleich zwei Teams spielfrei und Wacker Mecklenbeck hatte eben schon einmal häufiger ausgesetzt als die Konkurrenz aus Warendorf. Einen Punkt weiter hinten liegt der SC Ottmarsbocholt, der wie Warendorf auch erst ein einziges Mal spielfrei hatte.

Etwas weiter im Mittelfeld verzerrt sich das Tabellenbild dann komplett. Die zweite Mannschaft des TuS Hiltrup hat bisher alle Partien absolviert und dementsprechend den Ligahöchstwert von acht Spielen auf dem Konto. An den kommenden beiden Sonntagen hätte der TuS II dann frei gehabt.

Michael Schulte (l.) und der SV Herbern II würden von einer Quotientenregelung profitieren.

Michael Schulte (l.) und der SV Herbern II würden von einer Quotientenregelung profitieren. © Hendrik Skirde

Trotzdem hat Hiltrup aktuell 13 Zähler auf dem Punktekonto, einen mehr als Herbern II, vier mehr als die SG Selm. Allerdings hatten beide Mannschaften wegen Corona-Quarantänen sogar noch mehr freie Spieltage, als eigentlich angedacht war. Selm hat sogar drei Partien weniger gemacht als die Zweite aus Hiltrup.

Verzerrte Tabelle in der Kreisliga A2 Münster

Von seinen achten Partien verlor der TuS II drei Spiele, während sowohl Herbern als auch Selm nur derer zwei abgaben. Gewinnt der SVH und die SG alle ihre Nachholspiele, würden sie also an den Hiltrupern vorbeiziehen und oben in der Tabelle anklopfen.

Beim Corona-Abbruch im Frühjahr hat der Verband den Quotienten herangezogen, um eine einigermaßen faire Saisonwertung zu erreichen. Dabei wurden die Anzahl der Punkte durch die absolvierten Spiele geteilt. Der errechnete Wert war am Ende ausschlaggebend für die Tabelle.

Demnach würden sowohl Herbern (2) als auch Selm (1,8) um einen Platz nach oben klettern. Hiltrups Zweite fällt mit einem Quotienten von 1,625 hinter die beiden Teams.

An der Ligaspitze würde sich außerdem der Tabellenführer ändern. Mecklenbeck (2,667) würde an Warendorf (2,286) vorbeiziehen, Ottmarsbocholt (2,143) bliebe Dritter.

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