FC Nordkirchen muss jetzt regenerieren - zweites Spiel in Lippetal angesetzt
Fußball
Der FC Nordkirchen trifft in Lippetal auf den SCV Neuenbeken. Der hatte am Sonntag deutlich leichteres Spiel. Im Gegensatz zu Nordkirchen musste Neuenbeken nur 90 Minuten spielen.

Ersatzkeeper Henning Raesfeld dehnt Patrick Trawinskis Waden, neben ihm liegt Tim Bröer am Boden. © Sebastian Reith
Lippetal - auf dem Rasenplatz des Kreisligisten an der Diestedder Straße 56 wird das zweite Relegationsspiel für den Fußball-Bezirksligisten FC Nordkirchen am Donnerstag 19 Uhr gegen den SCV Neuenbecken stattfinden. Das Relegations-Halbfinale hat der Verband offiziell angesetzt. Bis dahin heißt es für den FC Nordkirchen: regenerieren, Kräfte sammeln, die Muskeln wieder lockern. Dafür bleiben nur vier Tage.
Denn die 120 Minuten plus Elfmeterschießen in Gievenbeck gegen den SV Burgsteinfurt waren kraftraubend, während Neuenbeken gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg im Parallelspiel nach 35 Minuten schon mit 2:0 führte und am Ende souverän mit 3:0 gewann. Da konnten Neuenbekens Akteure auch etwas den Gang rausnehmen und sich schonen - ein Nachteil für Nordkirchen? Florian Fricke, Nordkirchens Kapitän, glaubt nicht daran. „Neuenbeken hatte am Vatertag schon ein Spiel. Die haben auch ihre Minuten in den Beinen und eine kurze Pause“, sagte er.
Issam Jaber hat den SCV Neuenbeken schon beobachtet
Nordkirchens Trainer Issam Jaber hatte das Spiel am Himmelfahrtsfeiertag in Werl gegen Rot-Weiß Lüdenscheid (4:1) beobachtet und Nordkirchens mögliche Gegner gescoutet, während seine Mannschaft spielfrei hatte. Dass Nordkirchen überhaupt über 120 Minuten gehen musste, lag auch an der Chancenverwertung. Nur eine Großchance verwandelte der FCN in den 90 Minuten. Eine von fünf.
Nordkirchens konditioneller Zustand gilt allgemein als gut. Das Spiel gegen Burgsteinfurt war aber das mit Abstand härteste in der gesamten Saison, was an Spieldauer und den hohem Temperaturen lag. Dominick Lünemann wurde in der Verlängerung völlig ausgelaugt ausgewechselt. In den Pausen und Zusatz-Trinkpausen aufgrund der Hitze ließen sich die Nordkirchener Spieler immer wieder lockern. Das Tempo war nach 90 Minuten vollends raus. Teilweise trabte Innenverteidiger Nils Venneker beim Aufbau gar nicht mehr nach vorne, sondern ging mit dem Ball am Fuß. Zudem hielt Burgsteinfurt mit allen Mitteln dagegen.
SV Herberns Physiotherapeut massiert Nordkirchens Spieler
Torhüter Philipp Sandhowe beschwor nach Schlusspfiff die berühmte „Eistonne“ als Regenerationsmaßnahme. „Die Regeneration fängt heute schon an“, sagte Sandhowe am Sonntag. Interessante Personalie: Patrick Meistrell, eigentlich Physiotherapeut beim SV Herbern, half am Sonntag aus, da Nordkirchens Physio Goran Miletic verhindert war. Die Nordkirchener waren dankbar, dass Meistrell den FCN begleitet, auch wenn es eine Zusammenarbeit auf Zeit ist.

Patrick Meistrell (l.) lockert Nordkirchens Mittelfeldspieler Marvin Fritsche. © Sebastian Reith
Die Erholungsphasen nehmen jetzt zwischen den Spielen ab. Nach dem Donnerstag hätte Nordkirchen im Finale der Relegation am Sonntag nur noch drei Tage Pause. Die Gegner dann: Bad Oeynhausen oder Westönnen.
Montag haben Nordkirchens Spieler frei, Dienstag steht dann Training an, Mittwoch sei nichts geplant. „Wir versuchen, Dienstag runterzukommen und auszulaufen. Da wird sowieso nicht viel möglich sein“, sagte Stürmer Daniel Krüger. Fricke schloss sich an: „Ein bisschen Fünf-gegen-Zwei und den Ball laufen lassen.“
Nordkirchens Spieler sind selbstbewusst, aber selbstkritisch
Verbesserungsbedarf sahen die Nordkirchener nach dem Burgsteinfurt-Spiel allesamt. „Da spielt der Kopf auch eine große Rolle. Wir haben es nicht so auf den Platz bekommen und sind nicht so druckvoll nach vorne gekommen“, sagte Krüger. Fricke freut sich derweil auf Donnerstag: „Das sind Highlights, die man in der Meisterschaft nicht so häufig hat. Wir hatten ein tolles Spiel, jetzt sollen noch zwei folgen. Und wir haben wieder bewiesen, dass Rückstände für uns nicht das Ende bedeuten.“

Die Tribüne in Gievenbeck war Sonntag gut gefüllt. © Sebastian Reith