„Superschön“ und „erfolgreich“ sind die beiden Worte, mit denen Mirco Kämper die Amtszeit von Mario Rast beschreibt. Diese endet jedoch zum Ende der Saison. Von Groll ist beim Sportlichen Leiter des Fußball-A-Ligisten SG Selm allerdings keine Spur. Schließlich habe man sich in den Gesprächen einvernehmlich voneinander getrennt.
Dass es unterschiedliche Ansätze und Vorstellung zwischen beiden Parteien gibt, sei dagegen schon seit länger Zeit deutlich geworden. Auf dem Platz zeigten sich jedoch keinerlei Unstimmigkeiten. Die Selmer spielten eine sehr ordentliche Hinrunde und beendeten das Fußballjahr auf dem zweiten Platz.
So hänge die ausbleibende Verlängerung des Trainers auch nicht mit dem fehlenden Erfolg der Mannschaft zusammen. „Nach ein paar Jahren wollten wir mal wieder was Neues machen. Ab Sommer möchten wir der Mannschaft einen neuen Impuls geben. Trotzdem haben wir drei sehr gute Jahre mit Mario Rast gehabt“, begründet der Sportliche Leiter des Teams.
Anscheinend drängte sich auch innerhalb der Mannschaft im Laufe der Zeit der Wunsch nach einer Veränderung auf. „Wir haben den Mannschaftsrat bei der Entscheidung mit ins Boot geholt. Auch von der Seite kam der Wunsch nach neuen Impulsen auf.“ Ein großer Vorwurf richtet sich an die Gestaltung der Übungseinheiten. „Es war ein schleichender Prozess. Das Training war oft immer das Gleiche. Die Spieler waren dann unzufrieden“, erklärt Kämper. Rast war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Auch Spieler wohl unzufrieden
Auch die Trainingsbeteiligung ließe dann wohl zu wünschen übrig. Laut Sportlichem Leiter ging das Ganze auch am Chefcoach nicht spurlos vorbei: „Man hat Mario auch angesehen, dass auch er damit nicht glücklich ist.“ Der Trainer hatte schon während der kompletten Hinrunde immer wieder mit Personalproblemen zu kämpfen und teilte das den Verantwortlichen auch mit. „Die Kadersituation ist nicht passend. Ich habe nicht genug Leute beim Training und bei den Spielen. Ich möchte gerne mehr trainieren, als ich kann“, sagt Rast zu seinem Abgang.
Über Neuzugänge im Winter hätte der scheidende Trainer sich natürlich gefreut. Kämper weißt allerdings auf die Schwierigkeiten solcher Transfers hin: „Ich kann den Trainer da vollkommen verstehen. Im Winter ist es allerdings sehr schwierig, an Spieler zu kommen, die einen wirklich weiterbringen. Auch weil die Ablösen frei verhandelbar sind.“
Im Sommer geht eine erfolgreiche Zeit zu Ende, für die sich der Sportliche Leiter gegen über dem Trainer sehr dankbar zeigt: „Ich werde über ihn nie ein schlechtes Wort verlieren. Mario ist immer ein sehr offener Mensch gewesen. Er hat immer mit offenen Karten gespielt. Ich rechne ihm hoch an, dass er immer loyal zu einem war.“
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