Es war ein turbulentes A-Liga-Derby zwischen GS Cappenberg und dem PSV Bork am vergangenen Sonntag. Nach 90 Minuten hieß der Sieger nach zwei späten Toren Bork. Doch gerade aus Sicht der grün-schwarzen Cappenberger gab es nach dem Spiel mächtig Diskussionsbedarf. Während man noch selbst verschuldet einen Elfmeter Mitte der ersten Halbzeit verschoss, wurde kurz darauf der vermeintliche 1:0-Führungstreffer von Lukas Brinkmann durch Schiedsrichter Thomas Bratke wegen Stürmer-Foul aberkannt. Die entscheidende Aktion im Spiel?
„Ich glaube schon, dass es schon der Dosenöffner für uns gewesen wäre“, sagt Leon Brinkmann, der erstmals rechts offensiv statt defensiv zum Einsatz kam, rückblickend. Auch Tage nach dem Spiel könne er sich nicht erklären, warum und vor allem was genau der Schiedsrichter dort gepfiffen habe. „Zuerst habe ich Handspiel von der Borker Bank gehört, dann Offensiv-Foul – ich weiß es nicht“, zeigt sich der 24-jährige Cappenberger ratlos.
„Im Endeffekt ist es eine Schiedsrichter-Entscheidung und die muss man akzeptieren. Für mich war das zwar ein ganz normaler Zweikampf, bei dem mir der Ball mit etwas Glück vor die Füße fällt und ich abstaube, aber es ist jetzt so gelaufen“, meint Brinkmann, der die 0:2-Niederlage insgesamt als unglücklich beschreibt.
„Wir hatten uns viel vorgenommen, gut trainiert und haben alles reingehauen. Für mich machen wir mit einem leichten Ticken das bessere Spiel“, resümiert er. Die 1:0-Führung für den PSV (81.) sei nach guter Einzelaktion etwas aus dem Nichts gefallen. „Danach haben wir bei noch fünf Minuten auf der Uhr aufgemacht und werden dann mit einem Konter-Tor bestraft.“ Doch nicht nur wegen der Derby-Bedeutung und der Tabellensituation ist die Niederlage für die Cappenberger denkbar ungünstig.
GSC trifft auf Top drei der Liga
„Es ist gerade mit Blick auf die kommenden Wochen besonders ärgerlich“, findet Leon Brinkmann. So lauten die nächsten Aufgaben für die Grün-Schwarzen: SuS Oberaden, Kamener SC und TuRa Bergkamen – also Plätze drei bis eins der Liga. Klingt nach einer ausweglosen Situation für die abstiegsbedrohten Cappenberger.
„Wir werden eine Überraschung landen müssen, sonst könnte es in drei Wochen ganz düster aussehen“, sagt Brinkmann. Unmöglich sei dies für den aktuell Tabellen-13. nicht. „Wir haben es drauf, auch solche Mannschaften zu schlagen. Auch die Teams da oben – mit Ausnahme von TuRa Bergkamen – lassen es zu, dass sie mal den ein oder anderen Punkt abgeben, das zeigen die Ergebnisse.“
Heimspiele für Brinkmann die Chance
Besonders in Heimspielen sieht Brinkmann eine Chance, wichtige Punkte für den Klassenverbleib gegen die Top-Teams zu holen. „Wir haben gar keine andere Wahl. Für uns ist das überlebenswichtig und vielleicht gibt uns das auch nochmal ein paar Prozent mehr. Wer weiß, vielleicht werden wir auch von dem ein oder anderen Gegner unterschätzt“, so der Cappenberger, dem besonders die Wochen vor dem Spiel Mut machen.
Leon Brinkmann dazu: „Wir haben eine gute Wintervorbereitung gespielt und auch die Leistung gegen Heeren (3:0-Sieg, Anm. d. Red.) war gut. Auch wenn das alle sagen, die Stimmung bei uns in der Mannschaft ist wirklich schon die ganze Saison gut. Ich bin zuversichtlich und glaube an uns.“
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