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Als die Tennisvereine Corona noch trotzten
Coronavirus
Das Coronavirus hat für Stillstand in der Sportwelt gesorgt. Die Tennisvereine trotzten dem lange und verwiesen auf Besonderheiten ihrer Sportart. Dienstag ist aber auch hier Schluss.
Zahlreiche Sportarten haben nach dem Spiel- auch den Trainingsbetrieb eingestellt. Aber nicht alle. Die Tennisvereine in Selm, Nordkirchen und Olfen trotzen dem Trend - und trainieren, wenn auch unter Vorsichtsmaßnahmen.
Tennis ist keine Kontaktsportart, Sportler berühren sich beim Zweikampf um den Ball also nicht und kommen sich in der Regel auch nicht sehr nahe. Außerdem haben sie verhältnismäßig viel Platz auf dem Feld. Zwei Tennisspieler, die den gelben Filzball über das trennende Netz ins gegenüberliegende Feld schlagen, teilen sich ein 450 bis 500 Quadratmeter großen Court. Und obwohl der Westfälische Tennisverband die Saison unterbrochen hat, geht der Trainingsbetrieb in den heimischen Vereinen erstmal weiter.
„Sport findet statt“, sagt etwa Klaus Uwe Sarg, Vorsitzender der TG Selm. Bisher laufe der Trainingsbetrieb „relativ normal“. Das gilt auch für die Tennisstunden, die der Verein über die private Tennisschule Tennisfriend abwickelt. „Man muss sich entsprechend verhalten und Rücksicht nehmen“, erklärt Sarg. Im Verein habe man sich auf den Verzicht von Handkontakt bei der Begrüßung verständigt.
Sarg meint: Tennis sei aufgrund seiner Gegebenheiten „nicht gefährdet für das Coronavirus“. Die Halle könne daher vollumfänglich weiter genutzt werden. Die Entscheidung, ob Kinder zum Sport gehen oder nicht, sei Eltern und Jugendlichen überlassen.
Offene Tennishallen auch in Nordkirchen und Olfen
Eine Einschätzung, die auch Jürgen Kemper, Chef des TV RW Nordkirchen, teilt: „Training läuft weiter“, teilt er mit. Es seien ja maximal drei oder vier Kinder in den Tennisstunden, die sich auch nicht besonders nahe kommen.
Auch beim Olfener TC ist das Vereinsheim weiterhin auf. „Wir behalten den Trainingsbetrieb bis auf Weiteres bei“, sagt Christian Monreal, der Sportwart beim OTC ist. Der Vorstand und die Trainer hatte am Sonntagmorgen außerordentlich getagt und war zu diesem Ergebnis gekommen. „Wir stellen aber allen Teilnehmern die Teilnahme frei und erstatten bei Nichtteilnahme das bereits gezahlte Geld zurück“, sagt Monreal über bereits vorgeschossene Tennisstunden.
Sportveranstaltungen am Dienstag untersagt
Das alles dürfte aber nur noch Montag wirklich durchführbar sein: Die NRW-Landesregierung kündigte Sonntag an, das öffentliche Leben weiter einzuschränken, um die Pandemie einzudämmen. Ab Dienstag ist dann auch der Betrieb von Fitnessstudios, Schwimmbädern sowie Saunen untersagt. Ebenso ab Dienstag sind Zusammenkünfte in Sportvereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen nicht mehr gestattet.
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Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
