Bei diesen Mannschaften zappelte der Ball in den vergangenen zehn Jahren besonders häufig im Netz. © Jens Lukas
Fußball
Die Ballermänner der letzten 10 Jahre (1): Nur ein Team packt die 100 - und das doppelt
In unserer Reihe schauen wir uns das Abschneiden der heimischen Teams in den vergangenen zehn Jahren an. Ein Verein griff zweimal nach den Sternen und ein anderer glänzt durch Konstanz.
Der Fußball lebt durch Tore – das ist bekannt. Dass auf Amateursportplätzen traditionell auch etwas mehr Treffer zu bejubeln sind, ebenso. Trotzdem gab es gerade in den vergangenen zehn Jahren heimische Teams, die besonders oft gejubelt haben oder auch eben nicht. Eins ist aber sicher: Ein großartiger Angriff führt nicht immer zu Erfolg in der Meisterschaft.
Ein beliebtes Sprichwort besagt, dass man mit 40 Punkten auf dem Konto wohl niemals aus der Bundesliga absteigen wird. Dass ein Team allerdings immer 40 Tore braucht, um in der Liga zu bleiben, ist eigentlich gar nicht zu hören. Und trotzdem scheint dieser Spruch für die vergangenen zehn Jahre beim SC Capelle wie in Stein gemeißelt zu sein. Wer sich die Torstatistik seit der Saison 2011/12 genau anschaut, erkennt schnell, dass der aktuelle B-Ligist in jeder einzelnen Saison die Marke von 40 Toren überschritten hat.
SC Capelle spielte zuletzt gegen den Trend
Die einzige Ausnahme stellt die Saison 2017/18 dar, als die Gelb-Schwarzen mit 31 Toren aus der Kreisliga A absteigen mussten. Neun Tore mehr und Reinhard Behlert würde das Team wohl heute im Kreisoberhaus trainieren. Rekordsaisons hat der SCC sogar zwei: Sowohl 2013/14 als auch 2015/16 fanden 59 Capeller Schüsse den Ball ins gegnerische Tor, wobei diese Rekorde zuletzt ordentlich wackelten. In den beiden durch das Corona-Virus abgebrochenen Spielzeiten hatte der B-Ligist einen Torschnitt von über 2 Treffern pro Spiel. Das wäre wohl nach 30 Spieltagen Bestwert gewesen.
Sogar noch ein bisschen konstanter und damit quasi vorbildlich für die gesamte Region verkaufte sich in den vergangenen zehn Jahren GS Cappenberg. 58 Tore aus der Spielzeit 2014/15, also ein Treffer weniger als bei Capelles beiden Rekord-Spielzeiten, ist bei den Grün-Schwarzen absoluter Tiefstwert. Sonst traf der A-Ligist gar in jeder Saison mindestens 64 Mal und damit immer Minimum zweimal pro Partie.
GS Cappenbergs Rekordsaison führte zum Aufstieg
Wenig überraschend thront ganz oben in dieser Liste die Aufstiegssaison 2012/13. Starke 97 Schüsse der Cappenberger zappelten beim Gegner im Netz. Bei nur 28 Ligaspielen entspricht das einem starken Schnitt von weit mehr als drei Treffern pro Partie. Einzig in der zuletzt abgebrochenen Spielzeit stockte der Tor-Turbo ein wenig: 7 Treffer in fünf Duellen wären ganz klarer Tiefpunkt, aber wer weiß, was Pascal Harder seinen Jungs bis zum Saisonende noch hätte beibringen können.
Ganz im Gegensatz zu den Nachbarn aus Cappenberg und Capelle scheint Westfalia Vinnum dagegen nie den echten Weg zur Konstanz gefunden haben. Dass die erste Mannschaft trotzdem Erfolg haben kann, zeigte der Verein dennoch zur Genüge. Zusammen mit dem FC Nordkirchen ist die Westfalia der einzige Club aus der Region, der in den vergangenen zehn Jahren weder auf- noch abgestiegen ist. Die extremen Schwankungen in der Torstatistik sind dabei sogar einmalig. In der Saison 2013/14 glänzte Vinnum beispielsweise noch mit 78 Toren in 32 Spielen, nur um dann ein Jahr später die Trefferanzahl fast zur halbieren. Am Ende fand der Ball 2014/15 in 30 Partien nur 34 Mal den Weg ins gegnerische Tor.
Westfalia Vinnum traf immer seltener
In den letzten fünf Jahren war der A-Ligist aber wenigstens dahingehend konstant, dass die Torquote Jahr für Jahr runter ging. 69, 67, 60, 56 und 18 (bei Saisonabbruch) Treffer gelangen den Vinnumern in den vergangenen fünf Spielzeiten. Es sollte also klar sein, wo Neu-Coach Dennis Gerleve in den ersten Trainingseinheiten unbedingt anpacken muss.
Dass ganz oben bei den Ballermännern vergangener Jahre ein Name steht, dürfte eigentlich keine Überraschung sein. Dass der Vorsprung dann aber gleich über 30 Treffer zum zweitplatzierten Verein betrug, vielleicht schon. Der PSV Bork befand sich in den frühen 2010er Jahren immer im Tormittelfeld der Kreisliga A und dann kamen die Rekordjahre 2015 bis 2017.
PSV Bork hatte die Ballermänner der vergangenen Jahre
Wahnsinnige 129 Tore erzielten die Borker um Joel Grodowski in der Spielzeit 2015/16, eine Saison später traf der PSV in zwei Saisonspielen weniger 124 Mal, was sogar einer noch besseren Treffer-Quote entspricht. Ob dieses Team in den nächsten Jahren in dieser Liste ganz oben abgelöst werden kann, scheint unwahrscheinlich. Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten und gerade in den vergangenen Saisons tat sich der PSV immer wieder schwer damit, den gegnerischen Kasten zu finden. Beim Abstieg aus der Kreisliga A 2018/19 traf Bork sogar nur 34 Mal.
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