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Dicke Überraschung: SG Selm wirft höherklassigen Gegner aus dem Kreispokal
Fußball
Die SG Selm setzt sich im Kreispokal gegen einen klassenhöheren Gegner durch. Dabei gewinnt die Mannschaft nicht mit Glück, sondern deutlich und auch in der Höhe völlig zurecht.
Die Überraschung ist geglückt. Fußball-A-Ligist SG Selm setzt sich im Kreispokal gegen den SV Drensteinfurt aus der Bezirksliga mit 4:1 (3:0) durch – und das in der Höhe völlig verdient.
Von Anfang an übernahm die SG Selm die Initiative und spielte mutig nach vorne. Die Gäste, die mit nur kleinem Kader angereist waren, hatten dem Offensivdrang der Selmer wenig entgegenzusetzen. Gleichzeitig ließen die Gastgeber hinten über das gesamte Spiel so gut wie nichts zu. Und wenn es einmal gefährlich wurde, war SG-Torwart Nils Böckenbrink zur Stelle, der die wenigen guten Chancen des SVD entschärfte.
SG Selm belohnt sich für sein Engagement
Die SG war es, die das Spiel machte und sich auch für sein Engagement belohnte. Nach einer Viertelstunde war André Zolda nach einer Ecke erfolgreich (15. Minute). Aus dem Gefühl setzte er einen Kopfball aus etwa sieben Metern flach ins untere, rechte Eck des Tores des Bezirksligisten.
Statt gegen den klassenhöheren Gegner dichtzumachen, sucht die SG Selm weiter das Heil in der Flucht nach vorne und blieb die aktivere Mannschaft – und die effiziente. In der 26. Minuten setzte sich Felix Schröder stark auf der linken Außenbahn durch und überlief einfach den Drensteinfurter Außenverteidiger, zog bis zur Grundlinie durch und legt auf Sebastian Rast quer. Der musste nur noch den Fuß hinhalten – 2:0 (26.).

Fabian Konietzni und die SG Selm stehen in der nächsten Pokalrunde. © Henkel
Netter Nebeneffekt der Selmer Führung: Bei den Gästen machte sich Unzufriedenheit breit. „Eigentlich musst du jetzt schon wechseln“, war von der Bank des SVD zu vernehmen. Mangels Alternativen spielte der Bezirksligist mit dem Startelfpersonal weiter, der sich weiter besseren Selmern gegenüber sah und nach etwas mehr als einer halben Stunde den dritten Rückschlag hinnehmen musste. Wieder war Rast nach einer Ecke zur Stelle (33.).
„Das war heute nicht einfach, aber wir haben es gut gelöst. Ich wusste, was uns erwartet. Ich bin zufrieden“, freute sich Trainer Mario Rast nach dem Spiel, das zur Pause eigentlich schon entschieden war.
Nach dem Seitenwechsel machte die Heimelf da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte. Weiter war es die SG, die dem Spiel seinen Stempel aufdrückte und munter für die offensiven Akzente sorgte. Nach etwas mehr als einer Stunde dann der vierte Streich: Schröder setzte sich erneut stark durch und legte wieder auf Sebastian Rast quer, der kein Problem hatte, den Ball über die Linie zu drücken – 4:0 (63.). „Wir haben heute an die gute Vorbereitung angeknüpft“, meinte Coach Rast.
SV Drensteinfurt erzielt späten Ehrentreffer
In der Folge war die SG Selm sogar dem fünften Tor näher, als die Drensteinfurter ihrem ersten Treffer, den sie kurz vor dem Ende erzielten. Kurz vor dem Abpfiff ließen Konzentration und Spannung bei der SG nach. Der SVD drang in den Selmer Strafraum ein, ein Gäste-Spieler ging zu Boden und es gab Foulelfmeter. Das 1:4 kam jedoch deutlich zu spät, um auch nur an eine Aufholjagd zu denken.
Den Sieg wollte Mario Rast aber nicht zu hochhängen. „Ich muss schauen, dass ich meine Mannschaft wieder einnorde und sie auf den Boden der Tatsachen zurückhole“, sagte er. Immerhin wartet am Sonntag der Liga-Alltag gegen den VfL Wolbeck II. Dabei könnte die SG Selm schon einige Spieler der nächsten Pokalrunde antreffen. Im Achtelfinale wartet die erste Mannschaft des VfL Wolbeck, die in der Bezirksliga antritt. Das Pokalspiel gegen den SV Drensteinfurt zeigt, dass die SG Selm auch hier nicht chancenlos sein wird.
SG: Böckenbrink - Konietzni, Ulrich, Maikötter, Neumann (46. Rutkovski), Schröder (75. Tarhan), Coerdt, Rast (65. May), Kämper (65. Dias), Wilhelm, Zolda
Tore: 1:0 Zolda (15.), 2:0 Rast (26.), 3:0 Rast (33.), 4:0 Rast (60.), 4:1 Carreira (88./FE)
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
