
© Timo Janisch
Amateursport ab bestimmten Inzidenzwert erlaubt: Was sagen die Trainer?
Fußball
Die Bund-Länder-Runde verabschiedet ein Beschlusspapier, wonach der Amateursport im März stufenweise geöffnet wird. Wir haben bei den Fußball-Trainern nachgefragt, wie das Konzept umgesetzt wird.
Die Corona-Lockerungen erreichen schrittweise auch den Amateur- und Breitensport: Abhängig vom regionalen Inzidenzwert dürfen die Vereine ihre Sportler in Gruppen trainieren lassen. Bei den Fußballtrainern löst der Regierungsbeschluss nicht nur Jubelstürme aus.
Der verabschiedete Stufenplan sieht vor, dass Vereine aus einem Land oder einer Region mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern zunächst in kleinen Gruppen mit maximal zehn Personen trainieren dürfen.
Sollte es eine stabile oder sinkende Inzidenz geben, sieht der Plan eine stufenweise Rückkehr zu üblichem Mannschaftstraining bis Mitte April vor. Was bedeutet das Beschlusspapier für die Trainer?
Mario Plechaty, FC Nordkirchen:
„Wir haben uns da noch keine Gedanken zu gemacht und setzen uns nächste Woche mal kurz zusammen. Aber es ist sehr, sehr kompliziert, da die Stadt auch erst mal die Sportplätze öffnen muss und dann immer noch die Frage lautet: Was bringt Training in Kleingruppen überhaupt?
Deswegen würde ich anfangen, wenn alles erlaubt ist und hoffe, dass wir im April mit einem Hygiene-Konzept wieder ganz normal los legen können.“
Mario Rast, SG Selm:
„Die Truppe ist natürlich schwer interessiert und hat zur Kenntnis genommen, dass in Südkirchen und Ascheberg zu zweit oder viert trainiert wird. Für mich macht es aber nur Sinn, wenn man mit der ganzen Mannschaft trainieren kann.
Im Fußball geht es anders als in der Leichtathletik um das miteinander spielen, deswegen macht Mannschaftssport für mich auch nur mit der ganzen Mannschaft Sinn. Wenn die Truppe sich das aber wünscht, können wir uns etwas überlegen.“
Dennis Gerleve, Westfalia Vinnum:
„Wir beschäftigen uns im Verein damit und sind bereit. Ich finde das Ganze gut und sobald wir loslegen können, sollten wir das wahrnehmen. Auch der Vorstand hat schon darüber gesprochen und wir versuchen es schnellstmöglich umzusetzen. Ich glaube, wir vermissen alle den Sport mittlerweile.“
Sanmi Ojo, PSV Bork:
„Darüber gesprochen haben wir noch nicht, es muss ja auch meines Erachtens erst mal die Stadt Selm die Plätze öffnen. Sollten die Stadt und auch der Verein mitspielen, würde ich es sehr gerne anbieten. Dann bin ich der Erste auf dem Platz.“
Reinhard Behlert, SC Capelle:
„Die Spieler haben von mir am 1. März einen Individual-Plan bekommen, den werden wir auch erst mal nicht umschmeißen. Noch ist mit dem Verein und der Gemeinde nichts abgestimmt und wir gehen da entsprechend konservativ mit um.
Wenn es die 14-Tage-Inzidenz aber zulässt, würde auch bei uns wieder der Ball rollen.“

Reinhard Behlert vom SC Capelle hat seinen Spielern einen individuellen Trainingsplan erstellt. © Sebastian Reith
Pascal Harder, Grün-Schwarz Cappenberg:
„Gesprochen haben wir noch nicht und warten erst mal ab. In der Theorie ist alles schön und gut, aber wenn die Zahlen wieder hochgehen, ist es auch schnell wieder vorbei. Aber ich finde es gut, wenn wir in die Nähe kommen, dass wir spielen können.
Dann wieder mit der Pille kicken ist natürlich geil.“
Jupp Ovelhey, SuS Olfen:
„Erst einmal muss noch geklärt werden, wie sich das Ganze überhaupt umsetzen lässt. Wenn Training mit einem Hygiene-Konzept realistisch ist, denke ich, kann man das einmal die Woche machen. Keiner weiß mehr genau, ob er noch eine Flanke schlagen kann oder nicht.“
Michael Luppus, SV Südkirchen:
„Wir haben 20 Leute im Kader, was bedeutet, dass wir immer zwei Trainingseinheiten hintereinander hätten. Außerdem sollen immer dieselben Leute miteinander trainieren, das alles ist in der Kreisliga, in der wir spielen, nur schwer umsetzbar.
Es ist schön, dass die Aussicht wieder da ist, aber wirklich helfen tut es uns noch nicht.“
Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.
