Ein Fußballspiel an einem Feiertag: Die einen lieben es, die anderen hassen es. Ähnlich gespalten sind auch die Meinungen vor dem am Ostermontag (15 Uhr) angesetzten Wiederholungsspiel zwischen A-Ligist TSC Kamen und dem PSV Bork. Das hängt vor allem aber auch mit einer Entscheidung der Staffelleitung zusammen.
„Mir ist der Ausgang der Partie relativ egal“, sagt PSV-Trainer Sanmi Ojo mürrisch auf die Frage, was er von dem Gastspiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten aus Kamen erwarte. „Warum es ein Wiederholungsspiel gibt, ist die eine Sache, die ich schon hinterfrage. Die ganz andere Sache ist, warum man eine Woche vorher ein Spiel auf einen Feiertag ansetzt und mit uns keinerlei Rücksprache hält“, wütet der Borker in Richtung Staffelleitung.
So habe seine Mannschaft nichts für den Abbruch im ersten Spiel gekonnt und würde jetzt trotzdem benachteiligt werden. Rückblick: Ein Monat zuvor wurde das Spiel der beiden A-Liga-Kontrahenten beim stand von 1:0 für den PSV Bork vom Schiedsrichter nach der Halbzeit abgebrochen. Der Fall landete beim Sportgericht. Das Urteil lautete: Nachholspiel. Und genau dieses setzte der Staffelleiter ausgerechnet auf Ostermontag.
Sanmi Ojo stellt Fairness infrage
„Ich frage mich, ob das noch Fair Play ist. Es war klar, dass viele von uns da im Urlaub sein werden. Jetzt fehlen uns 13 Mann. Wir werden mit Leuten aus der Reservemannschaft auffüllen und vielleicht müssen auch welche von den Heavy Kickers ran. Das hat mit einer fairen sportlichen Begegnung nichts mehr zu tun“, kommentiert Spieler-Trainer Sanmi Ojo, der am Montag genauso wie seine beiden Co-Trainer ebenfalls nicht vor Ort sein wird.
„Ich bin einfach nur froh, wenn sich niemand verletzt. Alle, die da sind, sollen gesund wieder zurückkommen. Der Rest ist mir relativ egal“, meint Ojo, der sich auch von den Kamenern mehr Initiative gewünscht hätte. „Wir haben nochmals den Kontakt gesucht, aber sie haben keine Intention gezeigt, das Spiel zu verlegen.“

Sein Gegenüber Kamens Dogan Okumak sagt dazu: „Ich finde es erst mal gut, dass das Spiel wiederholt wird.“ So habe auch seine Mannschaft nichts für den Abbruch gekonnt. „Die Ansetzung hatten wir nicht in der Hand. Das hat die Staffelleitung so entschieden und egal, was man jetzt noch dazu sagt, es ist nicht richtig“, erzählt Okumak weiter. Für ihn und seine Mannschaft liege der Fokus daher vielmehr auf dem Sportlichen.
„Wir gehen in das Spiel wie in jedes andere. Wir wollen die Sache mit voller Konzentration angehen“, erklärt Kamens Dogan Okumak, der dabei bis auf die Gesperrten Safak Okumak und Furkan Bahcekapili auf alle Spiele zurückgreifen kann. „Wir haben die letzten beiden Spiele verloren und jetzt möchte ich eine Steigerung sehen.“
Trotz der fast aussichtslosen Tabellensituation möchte er den Kopf nicht in den Sand stecken und die Saison mit seiner Mannschaft würdevoll über die Bühne bringen. „Wir haben die Hinrunde verkorkst. Alle Punkte, die wir jetzt nicht holen, sind ein Gewinn. Wir haben uns unter der Woche auf den Gegner eingestellt und auf das Spiel hingearbeitet. Wir haben nichts zu verlieren“, zeigt sich Okumak angriffslustig.
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