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Ärger nach Kritik an Fitnessstudio: Gegenseitige Vorwürfe und Erteilung von Hausverbot
Fitness
Ein Kunde übt öffentlich Kritik an einem Fitnessstudio, in dem er Mitglied ist. Daraufhin wird er gesperrt und erhält Hausverbot. Vorwürfe gibt es aber auch von der Betreiberseite.
Etwa fünf Jahre ist Loris Birkner Mitglied im Fitnessstudio Clever Fit in Selm. Das hat nun ein Ende. Es ist die Konsequenz aus angeblichen Missständen im Studio und Vorwürfen, die sich die Betreiberseite und der Kunde gegenseitig machen.
Los ging der Ärger etwa Ende des vergangenen Jahres, sagt Loris Birkner. Seit Dezember habe die Qualität des Angebots des Studios an der Münsterlandstraße abgenommen. „Seit vier Wochen ist eine Seite des Kabelturms kaputt“, erzählt Birkner. Er habe diesen Umstand gemeldet. Eine Reaktion habe es aber nicht gegeben.
Geräte könnten nicht einfach so ohne Weiteres repariert werden, entgegnet das Studio hingegen. „Wenn ein Gerät kaputt ist, werden wir es reparieren“, sagt Falk Wülfing, Geschäftsführer des Clever Fit. „Allerdings bestehen im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Situation im Handel für die Hersteller und Lieferanten derzeit vermehrt Probleme, die Ersatzteile umgehend zu liefern. Hierauf haben wir leider keinen Einfluss und möchten unsere Kunden nur um Verständnis dafür bitten, dass vorübergehend auf andere Trainingsmöglichkeiten zurückgegriffen werden muss. Für eine Anpassung des Trainingsplans stehen unsere Mitarbeiter jederzeit zur Verfügung.“
Bilder landen bei Instagram
Offenbar fand zwischen der Studioleitung und Birkner keine Kommunikation statt. Jedenfalls keine direkte. Der 23-Jährige postet auf Instagram Bilder, auf denen defekte Geräte mit einem entsprechenden Schild zu sehen sind. Auf den Fotos markiert er auch den Account des Clever Fits. „Dann wurde ich von dem Account blockiert“, sagt Birkner.
Dann folgt die nächste Eskalation. Birkner sagt, er sei für das Studio gesperrt worden. Im Eingangsbereich befindet sich eine Schranke, die Mitglieder mittels eines Bändchens passieren können. Birkners Band wird aber gesperrt, sodass er nicht ohne Weiteres das Hindernis überwinden kann. „Ich habe dann nachgefragt und mir wurde gesagt, dass ich wegen negativer Äußerungen auf Instagram gesperrt wurde.“
Die Sperre bestätigt auch Wülfing. Diese sei aber nicht erfolgt, um den Kunden auszuschließen. „Wir wollten auf diesem Wege ein persönliches Gespräch suchen, da eine telefonische Kontaktaufnahme mit dem Kunden durch unsere Studioleiterin nicht möglich war. Wir haben dem Personal mitgeteilt, dass man die Leitung umgehend informiert, damit man sofort vorbeikomme und man sich unterhalten kann, um die Punkte aufzuklären“, sagt Wülfing. „Wir wollen ihn ja als Kunden behalten, aber er muss uns auch die Chance geben, dass wir eine Lösung erarbeiten können.“
So habe das Studio Versuche gestartet, den Kontakt zu suchen. Das aber bestreitet Birkner, der angibt, höchstens während der Arbeit oder am späteren Abend angerufen worden zu sein – zu Zeiten, an denen es ihm nicht passte.
Verweis auf das LAFP in Bork
Unterschiedliche Auffassungen gibt es auch in der Anschaffung von Fitnessgeräten. Birkner moniert, dass Geräte angeschafft worden sein, die von der Kundschaft kaum oder überhaupt nicht angenommen würden. Wülfing sagt, er wisse davon, dass sich Birkner ein anderes Gerät gewünscht habe, verweist aber auf das nahegelegene LAFP in Bork. Man habe Rücksicht auf die Polizeischüler nehmen wollen und für diese unter anderen ein Laufband angeschafft.
Was bleibt sind die unterschiedlichen Auffassungen und gegenseitigen Vorwürfe über die Situation im Clever Fit. Diese gipfelten nun darin, dass die Studioleitung von ihrem Hausrecht Gebrauch machte und ein Hausverbot aussprach. Birkner hingegen machte seinerseits von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch und zog seine Zahlung für den April zurück. Der 23-Jährige wird künftig in einem anderen Studio trainieren.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
