
Markus Schnatmann wird künftig auf einen seiner Spieler bei GS Cappenberg verzichten müssen. © Matthias Henkel
Ära bei GS Cappenberg endet: Urgestein macht nach zehn Jahren mit perfektem Ende Schluss
Fußball
Zehn Jahre hielt ein Spieler von GS Cappenberg dem Verein die Treue, trug im Seniorenbereich ausschließlich Schwarz-Grün. Nun endet die Ära mit dem perfekten Abschluss.
Auf den letzten Metern machte GS Cappenberg doch noch den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga A klar. Erst war da das Finale in der regulären Saison, bei dem GSC von den letzten fünf Spielen vier gewann und sich so noch in die Relegation gegen den VfK Weddinghofen rettete. Da ließen die Grün-Schwarzen dem Gegner keine Chance und sicherten sich durch das 9:2 den Liga-Verbleib. Für einen Cappenberger war das der perfekte Abschluss der eigenen Fußball-Laufbahn.
„Das war schon ein passendes Karriereende“, sagt Fabrice Pestinger. „Nie abgestiegen zu sein, ist mir schon wichtig.“ Zehn Jahre lang klappte das.
Dabei begann die Zeit des 27-Jährigen eher zufällig am Kohuesholz. Damals spielte Pestinger noch in Wethmar Fußball.
Ein Schulkollege überredete den zentralen Mittelfeldspieler zum Wechsel nach Cappenberg. Eine Entscheidung, die sich auszahlte. „Ich will die Zeit hier nicht missen“, sagt Pestinger. „Es hat hier super viel Spaß gemacht. Trainer und Team waren immer top. Das war auch der Grund, warum ich nie gewechselt bin.“
Im besten Fußball-Alter ist Schluss
Nun ist Schluss. Dabei befindet sich der 27-Jährige eigentlich im besten Fußball-Alter. Allerdings habe er sich zusammen mit seiner Freundin ein Haus gekauft, erklärt Pestinger. Das nehmen einiges an Zeit in Anspruch. Allerdings merke er auch die Zeichen der Zeit. „Die Knochen machen nicht mehr mit. Montags fällt es mir da schon schwer, aus dem Bett zu kommen“, so Pestinger mit einem Lachen. Das habe sich auch durch Verletzungen in der Vergangenheit bemerkbar gemacht.

Zehn Jahre war Fabrice Pestinger (l.) mit vollem Einsatz für GS Cappenberg dabei. Im Sommer aber ist Schluss: Der 27-Jährige hört mit Fußball auf. © Jura Weitzel
„Für mich hat es jetzt gereicht“, erläutert der Mittelfeldspieler. „Ich stehe jetzt lieber am Spielfeldrand und schaue zu. Ich bin froh, dass es vorbei ist.“
Das dürfte sich auch auf die Saison der Cappenberger beziehen. Auch den Kapitän dürfte die Spielzeit mit Schwarz-Grün einiges an Nerven gekostet zu haben. „Es wäre mir lieb gewesen, wenn wir nicht so in die Bredouille kommen. Das ließ sich aber nicht vermeiden.“
Bei wem sich der ganze Verein bedanken müsse, weiß auch Pestinger: „Der Grund sind die Jungs aus der Zweiten. Die haben einen Mörderjob gemacht.“ Durch den frühzeitig feststehenden Aufstieg aus der B-Liga wurden Kräfte frei, die die Erste unterstützen konnten und letztlich zum Happy End für GSC beitrugen.
Fabrice Pestinger pfeift weiter für GS Cappenberg
Pestinger hätte den Zeitpunkt seines Abgangs also kaum besser wählen können. Dabei stand schon seit Winter fest, dass der 27-Jährige seine Schuhe an den Nagel hängen würde. „Das war schon passend“, meint Pestinger. „Jetzt kann ich aufhören.“
Doch so ganz geht der Mittelfeldspieler nicht, sondern hält dem Verein, bei dem er zehn Jahre verbracht hat, auch weiter die Treue. Zum einen wird er weiter für die Grün-Schwarzen als Schiedsrichter pfeifen. Zum anderen wird er GSC als Fan verfolgen. „Ich werde auf jeden Fall ein Auge auf Cappenberg werfen“, meint Fabrice Pestinger.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
