Zuschauer-Tumulte und Beleidigungen gegen Frauen: Sieben Streifenwagen rückten an

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Zuschauer-Tumulte und Beleidigungen gegen Frauen: Sieben Streifenwagen rückten an

rnFußball-Kreisliga A

Das Kreisliga-A-Spiel zwischen dem VfB Westhofen und dem VfL Hörde (1:2) war schon zu Ende - da ging es am Rande des Spielfeldes erst richtig los. Die Polizei musste eingreifen und kam mit großem Aufgebot.

Schwerte

, 14.03.2022, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dass der VfB Westhofen mit dem überraschenden 1:2 gegen den VfL Hörde seine erste Heimniederlage der Kreisliga-A-Saison kassierte, war am Ende nur noch Nebensache. Denn für Gesprächsstoff bei allen, die in der GWG-Schwerte-Arena dabei waren, sorgten in erster Linie die unschönen Szenen, die sich neben dem Spielfeld abspielten, als die Partie schon längst beendet war.

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„So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Mit diesem Satz beschrieb Jürgen Rump, Präsident des VfB Westhofen, die tumultartigen Szenen. Auf unterstem Niveau seien Westhofener Zuschauerinnen beleidigt worden, berichtete Rump. Die verbalen Eskalationen hätten sich dann hochgeschaukelt, sodass es dann auch zu Rangeleien und Schubsereien gekommen sei.

Polizei sagt: Schubsereien, aber keine Schlägerei

Diese riefen dann sogar die Polizei auf den Plan. Sieben Streifenwagen seien ausgerückt, um „die Streitigkeiten am Spielfeldrand zu beenden“, bestätigte die Pressestelle der Kreispolizei Unna am Sonntagabend auf Anfrage. Es seien mehrere Anzeigen aufgenommen worden - auch wegen Körperverletzung. „Aber es war keine Schlägerei, lediglich Schubsereien“, betonte die Polizeisprecherin.

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Auch Lukas Lakoma, Trainer des siegreichen VfL Hörde, hat mitbekommen, dass Frauen, die zum anhang des VfL Hörde gehören, wohl beleidigt worden sind. Lakoma, der vor knapp 20 Jahren mal als Spieler für den VfB Westhofen am Ball war, schilderte seine Wahrnehmung so: „Es war ein total faires Spiel mit nur zwei Gelben Karten. Wir haben zur Halbzeit völlig verdient hinten gelegen und haben das Spiel dann noch gedreht. Wir haben uns natürlich über den Sieg gefreut - und einige Westhofener Zuschauer haben wohl nicht verstanden, warum sie dieses Spiel verloren haben. Das Verhalten dieser Zuschauer war nicht in Ordnung - und dann hat sich das hochgeschaukelt.“

Lukas Lakoma: „Das wäre unfair gegenüber VfB Westhofen“

Allerdings wies Lakoma auch darauf hin, dass er als Trainer, der hauptsächlich mit seiner Mannschaft beschäftigt war, nicht alles mitbekommen habe, was sich abseits des Spielfeldes ereignete. Deshalb könne aus seiner Sicht auch nicht sicher sagen, dass die Westhofener Seite der alleinige Auslöser der unsportlichen Szenen am Spielfeldrand gewesen sei. „Das wäre unfair gegenüber dem VfB Westhofen“, meint Lakoma, der sich viel lieber unbeschwert über den überraschenden Auswärtssieg gefreut hätte. Hauptgesprächsthema aber bleiben die Vorfälle nach dem Spiel. Leider.

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